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Daheim, aber nicht im Heim

Dank der Arbeit der internationalen NGO ARK haben in den letzten drei Jahren knapp 200 Kinder aus Sozialheimen alternative Pflege erhalten.
Foto: BGNES
Zur Nationalen Konferenz zum Thema „Daheim, aber nicht im Heim“ kamen nach Sofia Vertreter des Ministerien für Arbeit und Sozialpolitik, für Bildung, Jugend und Wissenschaft und für Gesundheitsfürsorge, sowie der Staatlichen Agentur für den Schutz der Kinder und der nichtstaatlichen Organisationen. Es sollten Maßnamen zur von der Regierung übernommenen Verpflichtung zur Deinstitutionalisierung der Kinderpflege in Bulgarien besprochen werden. Es geht um die allmähliche Umstrukturierung der jetzt bestehenden Waisenheime in Einrichtungen mit Familiengruppen, in denen auch Kinder untergebracht sind, deren Eltern sich nicht um sie kümmern. Zehn von den bestehenden Heimen sollen im Laufe von drei Jahren geschlossen werden.

„Das sind vor allem die Institutionen, die in einem sehr schlechten Zustand sind“, erklärte die stellvertretende Ministerin für Arbeit und Sozialpolitik Valentina Simeonowa. „Das sind vor allem die Einrichtungen für die Pflege von behinderten Kindern in entfernten Regionen des Landes. In ihnen kann sehr oft von keiner Qualität der Pflege die Rede sein. Es steht auch ein ernstes nationales Programm für die zusätzliche Qualifizierung der Menschen bevor, die in den Kindereinrichtungen arbeiten. Sie müssen sich darüber im klaren sein, dass sie nur so weiterhin professionelle Pflege für Kinder anbieten können. Sie sollen ausgebildet werden, damit sie an den neuen sozialen Dienstleistungen für Kinder teilnehmen können, die in den neuen Einrichtungen mit Familiengruppen angeboten werden.

Valentina Simeonowa sagte weiter, dass ernste Arbeit für die Popularisierung der Pflegefamilien bevorsteht, sowie für das Programm, das dazu führen soll, dass weniger Eltern ihre Kinder verlassen.

„Wir wenden eine bedeutende Ressource aus dem Operationellen Programm „Entwicklung der menschlichen Ressourcen“ für das Programm der Prävention des Verlassens der Kinder an“, sagt Valentina Simeonowa. „Das sind Maßnamen zur Unterstützung der Familien, bei denen ein ernstes Risiko besteht, dass sie ihre Kinder verlassen werden. Leider fehlt es an einer Methodik zur Einschätzung dieses Risikos, des Risikos z.B. bei alleinerziehenden Müttern. Denn die meisten Kinder, die in staatlichen Einrichtungen aufgezogen werden, sind Kinder alleinerziehender Mütter. Falls wir eine solche Einschätzung schon bei der Geburt machen könnten, wären wir im Stande auch die adäquaten präventiven Maßnamen zu ergreifen, um es zu verhindern. Deswegen planen wir in dieser Richtung zu arbeiten.“

Als positives Beispiel der Arbeit des nichtstaatlichen Sektors um Kinder aus den Heimen in Bulgarien herauszuholen, wurde die Arbeit von ARK Bulgarien genannt. Die Vorsitzende der internationalen nichtstaatlichen Organisation für Bulgarien Laura Parker sagte, dass im Laufe von drei Jahren dank der Arbeit der ARK knapp 200 Kinder aus Sozialheimen alternative Pflege erhalten haben. Sie sind bei Pflegefamilien untergebracht, wurden in ihre eigenen Familien zurückgebracht oder wurden adoptiert. Laura Parker sagte weiter, dass sie die Bereitschaft der staatlichen Institutionen begrüßt bei der Verwirklichung des umfangreichen Projektes „Daheim, aber nicht im Heim“ aktiv mit dem nichtstaatlichen Sektor zusammenzuarbeiten.

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Diana Hristakiewa


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