Nach dem feuchten und an Unwetterkatastrophen reichen Frühling, scheinen nun andere Dinge den Alltag der Bulgaren trüben zu wollen: ab dem 1. Juli sind neue Preise für Strom und Fernheizung in Kraft getreten, höhere versteht sich.
Mit höheren Heizungspreisen hatte man schon gerechnet – sie werden aber erst in der nächsten Heizungsperiode zuschlagen. Bis dahin dachten die meisten Bulgaren, einen halbwegs ruhigen Sommer zu verbringen. Viele rechneten sich sogar aus, dass das Geld auch für einen, wenn auch bescheidenen Urlaub reichen könnte. Falsch gedacht! Auch die Strompreise wurden nun angehoben, obwohl die Regierung Orescharski versprochen hatte, sie sogar senken zu wollen. Daraus wird aber nun nichts, denn die Regierung geht, was sich die staatliche Regulierungsbehörde, die letztendlich die Preise festlegt, nicht entgehen lassen hat. Die Preiserhöhungen sind je Energiezusteller verschieden. Den größten Anstieg vermerkt man in Westbulgarien, wo die ČEZ schaltet und waltet und nun nahezu drei Prozent mehr haben will. Für die Kunden von „Energo pro“ wird die Rechnung um ein Prozent höher sein. Bei EVN sind es weniger als ein Prozent. Damit wird der teuerste Strom weiterhin in Nordostbulgarien verkauft. Doch der Strom wird nicht nur für die privaten Haushalte teurer, auch die Hersteller werden tiefer in die Tasche greifen müssen. Dort ist der Anstieg bedeutend höher und reicht bis fast 30 Prozent.
Jene Haushalte, die an eine Fernwärmeversorgung angeschlossen sind, werden nicht ungeschoren davonkommen, obwohl das Erdgas, das die Heizwerke hauptsächlich verwenden, wenn auch minimal, doch gesunken ist. Die meisten Bulgaren sehen in der Preiserhöhung den neuesten Anlass für Straßenproteste, denn mit einem Mal müssen sie den Gürtel um ein weitres Loch enger schnallen. Hier einige Meinungen:
„Wir sind einfach erledigt“, resigniert ein etwa 60jähriger Mann.
„Das wird sich auf alles auswirken“, fügt ein junge Frau hinzu. „Alle werden darunter leiden müssen – meine Kinder, ich, überhaupt meine gesamt Familie... unsere Ernährung... alle unsere Ausgaben, mit Ausnahme natürlich der Rechnungen, werden wir einschränken müssen!“
Alle sind sich einig, dass die Erhöhung der Preise für Strom und Fernwärme, wenn auch eher symbolisch, nichts Gutes verheißt und die Menschen in Bedrängnis bringt.
„Es ist sehr schlecht, da es ein Loch im Familienhaushalt darstellt“, klagt eine junge Frau. „Ich werde mir etliche Dinge nicht mehr leisten können. Das geht auch allen anderen Menschen so, die ich kenne.“
„Das wird eine wahre Wohltat sein“, meint ironisch ein Mann mittleren Alters. „Ich bin nun schon vier Jahre lang arbeitslos und Geld kann ich nirgendwo mehr auftreiben. Solln se ruhig auch die Preise erhöhen und die Rentenjahre auch, damit wir überhaupt keine Rente mehr erleben...“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir WladimirowEine Rekordzahl - 600 „Kämpfer“ sind auf dem Luftwaffenstützpunkt Usundschowo disloziert, doch der Grund dafür ist nicht etwa ein Militärkonflikt, sondern der Stadtfeiertag von Haskowo. Die größte Attraktion am 8. September sind die..
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