Anlässlich des Feiertags der bulgarischen Hauptstadt Sofia organisierte die Stadtbibliothek gleich drei Ausstellungen, die sich mit der Geschichte und der kultur-sozialen Entwicklung der Stadt auseinandersetzen. Eine der Expositionen läuft unter dem Motto „Wächst, aber altert nicht“, das auch das Stadtwappen Sofias ziert. Jowka Iwantschewa von der Stadtbibliothek teilte uns Einzelheiten mit:
„Wir zeigen eine Reihe interessanter Dinge, die wir aus dem Bestand unserer Bibliothek gewählt haben, die zu den größten Kulturinstituten gezählt wird“, äußert Jowka Iwantschewa. „Eine spezielle Abteilung befasst sich ausschließlich damit, verschiedenes Material über Sofia zu sammeln und zu speichern, aber auch zu verbreiten. Die bedeutenden Dokumente hängen mit den Beschlüssen des Gemeinderates zusammen, die in all den Jahrzehnten gefasst wurden. Nennen will ich den Beschluss zum Bau der Rila-Wasserleitung im Jahre 1933, wie auch den zur Errichtung eines Schlachthofes, was auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Wladimir Wasow geschah, der der Bruder des Nationalschriftstellers Iwan Wasow ist. Während seiner Amtszeit wurde ferner eine Stadtbibliothek eingerichtet und der Grundstein für den Bau eines Gemeindemuseums mit zugehörigem Archiv gelegt. Das war 1928. Wir zeigen auch etliche Dokumente aus der Amtszeit von Ingenieur Iwan Iwanow, der zu den aktivsten Bürgermeistern Sofias zu rechnen ist. Ihm sind viele Neuerungen in der Infrastruktur der Stadt zu verdanken, darunter in der Wasserversorgung, der Pflasterung der Straßen, der Elektrifizierung, der Begrünung und der Abwasserbeseitigung und Reinigung. Er führte ferner 1935 den städtischen Busverkehr ein, wie auch 1941 den O-Bustransport. So wurde Sofia in eine moderne europäische Stadt verwandelt. Die Ausstellung belegt es mit Dokumenten.“
Außerdem illustrieren eine Reihe Aufnahmen die Entwicklung Sofias. Eine weitere Ausstellung zeigt ihrerseits Plakate, die über die Kulturereignisse der Stadt in den Jahrzehnten Auskunft geben.
„In unserer Bibliothek werden auch speziell Plakate gesammelt, die das kulturelle und soziale Lebens Sofias dokumentieren“, erzählt weiter Jowka Iwantschewa von der Stadtbibliothek Sofia. „In der Ausstellung zeigen wir über 200 davon, das Gros sind Originale. Sie informieren über Theater- und Kinoaufführungen, Konzerte und andere Ereignisse des öffentlichen Lebens. Nennen will ich beispielsweise das erste Plakat der bulgarischen Rock-Gruppe „Die Grillen“. Einige Plakate laden auch zu öffentlichen Diskussionen über wirtschaftliche und ganz triviale Probleme ein.“
Die ersten Plakate sind in mühevoller Handarbeit entstanden und stellen wahre Kunstwerke dar. Die Plakate von heute gehen den Künstlern schneller von der Hand, verbreiten aber eine ganz andere Atmosphäre. Und wie die Atmosphäre der Hauptstadt von den Kindern wahrgenommen wird, ist in einer dritten Ausstellung zu sehen.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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