Der Vize-Kommandeur der NATO-Truppen in Europa, Generalleutnant Adrian Bradshaw, weilte in Bulgarien auf Einladung des Chefs der bulgarischen Landesverteidigung Vizeadmiral Rumen Nikolow. Die Hauptthemen bei seinem Besuch hier waren gemeinsame Übungen und die Möglichkeiten für die Stationierung militärischer Einheiten als Reaktion auf Krisen in der Region, die ein Sicherheitsrisiko darstellen könnten.
Nach den Gesprächen in Sofia lobte General Bradshaw die Beteiligung bulgarischer Einheiten an diversen Operationen der Nordatlantischen Allianz und die Bereitschaft unseres Landes, hier eine Kommunikationszentrale zwischen den bulgarischen und den NATO-Streitkräften aufzubauen. Die Zentrale soll gemeinsame internationale Übungen koordinieren, aber auch Funktionen im Zusammenhang mit der Schnellen Einsatztruppe in der Region übernehmen, sagte der NATO-General.
"Der Beitrag Bulgariens ist ein Zeichen der festen Einbindung des Landes in das System der kollektiven Sicherheit. Ich möchte der bulgarischen Armee und dem Land für ihre Unterstützung und ihren Beitrag zur Allianz meinen persönlichen Dank zum Ausdruck bringen", so Generalleutnant Bradshaw.
Auf die Frage, ob Bulgarien durch die Ereignisse in der Ukraine bedroht ist, erklärte er, dass er im Namen der Allianz die Garantie übernehme, dass die NATO ihre Mitglieder in Osteuropa im Fall einer Bedrohung schützen wird.
"Das Vorgehen Russlands auf der Krim und im Osten der Ukraine hat die Bereitschaft Moskaus demonstriert, einen Prozess der Veränderungen der Grenzen souveräner Staaten mit Gewalt zu beginnen. Das stellt eine wesentliche Abweichung von den internationalen Normen dar, was Folgen nicht nur für Bulgarien, sondern für alle Mitglieder der Allianz haben könnte, besonders an ihrer Ostflanke. Wir müssen unmissverständlich zeigen, dass wir an den Prinzipien der kollektiven Verteidigung festhalten und davon nicht abweichen werden. Bisher trug die Antwort der NATO reinen Verteidigungscharakter und war streng proportional zur Bedrohung. Wir müssen jedoch unseren Verbündeten, besonders an der Ostflanke, erneut versichern, dass wir keinen Angriff eines Staates gegen irgendeinen von ihnen erlauben werden. Auf der Grundlage dieses Potentials der Zurückhaltung, können meiner Meinung nach dann auch positive Kontakte zu Russland aufgebaut werden", so General Bradshaw.
Er betonte ferner, dass die Schnelle Einsatztruppe der NATO im Krisenfall binnen weniger Tage einsatzbereit sein und auf dem Territorium des bedrohten Landes eintreffen könnte, wobei die Zeit noch in Abhängigkeit vom Dringlichkeitsgrad zusätzlich verkürzt werden könnte.
Das Integrationszentrum der NATO ist keine Gefechts-, sondern eine Stabseinheit, sagte General Bradshaw weiter. Es wird sich in Sofia befinden und dort werden 40 Leute arbeiten, die Hälfte davon – Bulgaren.
Das wird aber nicht das einzige Koordinationszentrum der NATO in Bulgarien sein. Es wird noch ein weiteres Kommando- und Kommunikationszentrum in der Nähe von Sofia aufgebaut und eines in Warna, dass den Einsatz von Marineeinheiten im Schwarzen Meer koordinieren soll, sagte seinerseits Vizeadmiral Nikolow. Die gemeinsamen Übungen auf dem Territorium unseres Landes sind keineswegs mit konkreten Operationen verbunden, sondern haben einzig und allein zum Ziel, die Einsatzbereitschaft der bulgarischen Streitkräfte aufrecht zu erhalten. Wenn Bulgarien die Zahl der militärischen Übungen reduzieren würde, hätte dies auch eine Verringerung der Einsatzbereitschaft zur Folge, die aber angesichts der Konfliktherde im Osten und im Süden sehr wichtig ist, betonte der Chef der bulgarischen Landesverteidigung und versicherte, dass Bulgarien auch weiterhin bereit ist, seine Verpflichtungen gegenüber der Sicherheit in der Region zu erfüllen.
Übersetzung: Petar Georgiew
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