Die Strandscha-Region grenzt ans Schwarze Meer, besitzt Ebenen, Flüsse und Wälder und nicht zu vergessen das gleichnamige Gebirge. Es ist also eine überaus vielgestaltige und schöne Landschaft. Entsprechend reichhaltig ist auch die Gesangsfolklore, in der die Schönheit der Natur besungen wird.
Unter den Volksliedsängerinnen dieser Region nimmt Kalinka Sgurowa eine wichtige Stelle ein. Mit elf Jahren erhielt Kalinka Sgurowa ihren ersten Preis auf einem Liederwettbewerb. Wenige Jahre später ging ihr Stern auf dem Volksfest des Dorfes Gramatikowo auf – man schrieb das Jahr 1960. Noch im gleichen Jahr errang Kalinka Sgurowa auf dem Folklorefestival in Berlin den dortigen Ersten Preis. Ihre weitere Laufbahn war damit vorwegbestimmt.
„Ich bin glücklich, dass ich den Menschen als Volksliedsängerin Freude und Vergnügen bereiten kann“, sagt Kalinka Sgurowa. „Meine Karriere als Folkloreinterpretin begann 1960 und seitdem folge ich meiner Berufung. Es reicht aber nicht aus, Stimme und Talent zu besitzen; man muss auch hart arbeiten. All die Lieder, die ich singe, kommen nicht nur aus dem Kopf und der Kehle, sondern vor allem aus dem Herzen.“
Lange Jahre hindurch war Kalinka Sgurowa Solistin des international bekannten Chores „Das Mysterium der bulgarischen Stimmen“. Ihr 55jähriges Bühnenjubiläum beging sie mit einem großen Konzert in Burgas an der Schwarzmeerküste. Seit 15 Jahren ist sie übrigens Ehernbürgerin dieser Stadt und seit drei Jahren auch der Stadt Sredetz, in der seit mehr als 20 Jahren ein Folklorewettbewerb durchgeführt wird, den Kalinka Sgurowa stets zu fördern gewusst hat.
Kalinka Sgurowa hat eine beachtliche Laufbahn hinter und ist weiterhin eine aktive Sängerin, aber auch Sammlerin von Liedern ihrer Heimatregion. Es gibt wohl keinen Ort in der Strandscha, den Kalinka Sgurowa nicht aufgesucht hat, um alte Gesänge ausfindig zu machen und sie so für die Nachwelt zu erhalten.
In den vergangenen Jahren hat Kalinka Sgurowa mehrere selbständige Liederalben herausgegeben; das jüngste heißt „Feuer aus der Glut“. Ihre Memoiren, die vor sechs Jahren erschienen, sind wie eine ihrer CDs mit „Die Stimme der Strandscha“ betitelt. Damit hat die Sängerin der Bühne aber noch nicht den Rücken gekehrt und gibt weiterhin Konzerte im In- und Ausland. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet sie als Gesangspädagogin und förderte mittels der Stiftung „Kanew-Sgurowa“ junge Talente.
Unmittelbar vor dem Weihnachtsfest ließ es sich Kalinka Sgurow nicht nehmen und richtete an alle und speziell an die Freunde von Radio Bulgarien folgende Wünsche: „Allen auf der Welt wünsche ich Gesundheit und Glück. Sie mögen sich ihres Lebens freuen und den Herausforderungen begegnen, denn das Leben kennt Höhen und Tiefen. Ich bin der Meinung, dass unsere Welt auf den guten und begabten Menschen fußt... Ich glaube an das Gute, an die guten Beziehungen zwischen den Menschen... Es möge Frieden auf der ganzen Welt herrschen... und man möge sich an der bulgarischen Volksmusik erfreuen!“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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