Die Bulgarin Penka Kouneva gehört zu den wenigen Komponistinnen in Hollywood. Sie schreibt Musik für Spielfilme, Videospiele und für Fernsehsendungen. 2015 gab sie ihr zweites Album „The Woman Astronaut“ heraus, für das sie den „Hollywood Music in Media Award“ erhielt.
Penka Kouneva lebt und arbeitet seit mehr als zwei Jahrzehnten in den USA. Sie wurde in Sofia geboren, wo sie die Musikschule und danach die Musikakademie besuchte. Bereits als Kind begeisterte sie sich für das Komponieren. Zuerst schrieb sie Kinderlieder, schnell folgten Stücke für Pantomime- und Schauspielaufführungen, Lieder und Instrumentalstücke. Nach ihrem Studium beschloss sie, ihre Ausbildung im Ausland fortzusetzen. Sie träumte davon, in einen Künstlerkreis zu gelangen, in dem sie mehr über die zeitgenössische Musik lernen könnte. Ihr Traum sollte sich in den USA verwirklichen, wo sie an der „Duke University“ in der Stadt Durham im Bundesstaat North Carolina ihren Doktor machte. Sie ist übrigens die Erste, die an dieser Universität eine Doktorarbeit auf dem Gebiet der Komposition geschrieben hat.
„Nachdem ich 1990 die Nationale Musikakademie in Sofia beendet hatte, gewann ich ein Vollstipendium für die „Duke University““; erzählt die Komponistin. „Das war sehr gut, denn ich hatte überhaupt kein Geld und kam in den USA mit 150 Dollar in der Tage an. In der Universität herrschte eine schöpferische Atmosphäre, in der man die jungen Komponisten stimuliert, zu sich selbst zu finden. Zu jener Zeit stand ich voll und ganz im Bann des Postmodernismus. Mein großes Vorbild war Louis Andriessen; er ist einer der glänzendsten Vertreter der zeitgenössischen niederländischen Kunstszene. Unter seinem Einfluss schrieb ich etliche Werke. Nach meinem Abschluss dort musste ich mich festlegen, auf welchem Gebiet ich weiterwirken sollte. Da ich schon immer mit Vorliebe für die visuellen Künste, wie Theater, Ballett, Kino und neuerdings auch Videospiele komponiert habe, entschied ich mich, Filmkomponistin zu werden.“
Penka Kouneva gelang der Durchbruch – ohne Geld und Beziehungen, dafür aber mit Talent und starkem Willen. Heute zählt sie zu den interessantesten Filmkomponistinnen. Sie ist auch die erste Frau in der Geschichte von Hollywood, die den Posten des Chef-Vertoners von Filmproduktionen mit einem Budget von über 100 Millionen Dollar inne hat. Sie hat für Dutzende bekannte Filme und Videospiele die Musik geschrieben bzw. diese orchestriert. Genannt seien die File „Elysium“, „Ender’s Game – Das große Spiel“, „Matrix“, „Fluch der Karibik“ und „Transformers“; unter den Videospielen sind „Prince of Persia – Forgotten Sands“ und „World of Warcraft“. Die Liste ist lang, wie auch die ihrer Auszeichnungen. Stolz ist Penka Kouneva auf den Großen Preis des Wettbewerbs für Nachwuchskomponisten in Tokyo, den Aaron Copland Award, wie auch den Preis des Sundance Film Festivals und denIndependent Music Award.
Nunmehr ist sie selbst in die Rolle des Lehrers geschlüpft und gibt ihre Erfahrungen weiter. Sie ist aber gleichzeitig davon überzeugt, dass sie ihren Erfolg jenseits des Ozeans ihrer akademischen Ausbildung in Bulgarien und ihrer reichen Musikkultur zu verdanken hat.
„Diese Musikalität wurde in mir seit frühester Kindheit kultiviert“, erinnert sich die Komponistin. „Meine Mutter legte mir häufig eine Platte auf – es war das Klavierkonzert von Grieg in der Interpretation von Richter. Ich habe dieses Konzert Hunderte Mal gehört, mir immer wieder verschiedene Bilder vorgestellt und vor Begeisterung geweint. Ich war damals gerade mal sechs Jahre alt. Das werde ich nie vergessen! Meiner Ansicht nach ist die emotionale Bindung zur Kunst sehr wichtig. Die Ausbildung, die ich wiederum an der Musikschule und der Musikakademie in Sofia erhielt, war sehr solide. Wir haben vertieft Orchestrierung, Musikgeschichte und die verschiedensten theoretischen Fächer erlernt. All das hat mit eine gute professionelle Grundlage gegeben, was von meinen Arbeitgebern in Hollywood hoch bewertet wird.“
Mit Bulgarien steht auch ihr neuestes Album „The Woman Astronaut“ in enger Beziehung. Die Komponistin selbst schätzt es als einen Höhepunkt ihrer schöpferischen Ideen ein, die sie seit frühester Jugend in sich verspürt. „Ich schrieb diese Stücke, um den schöpferischen Faden weiterzuspinnen“, meint sie. „Gleichzeitig damit wollte ich auch meine Kindheitserinnerungen, meine Gedanken an Bulgarien und meine bisherige Vergangenheit überhaupt analysieren. Jeder Künstler spürt in sich einen solchen Drang. Man hört und sieht etwas, es prägt sich einem ein, entfacht die Phantasie... und dann will man es in Musik fassen – eine authentische, wahre Musik“, sagte uns abschließend die Komponistin Penka Kouneva.
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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