In den letzten Septembertagen fand in der Nähe von Burgas an der Schwarzmeerküste das traditionelle landesweite Training der Freiwilligenteams für Reaktion bei Katastrophen und Notsituationen beim Bulgarischen Roten Kreuz „Krajmorie” 2017 statt.
Das sind Menschen mit unterschiedlichen Berufen und Interessen, die einen wesentlichen Teil ihrer Freizeit der Rettung und Betreuung ihrer Mitmenschen gewidmet haben. Leider gibt es in Bulgarien noch kein Gesetz über den Freiwilligendienst und die 160 Enthusiasten aus dem ganzen Land mussten auch diesmal ein paar Tage bezahlten Urlaub nehmen, um am Training teilzunehmen. Doch keiner bedauert das.
Die Psychologin Iliana Borissowa aus der nordwestlichen Stadt Montana ist einer der freiwilligen Helfer, die sich am Training„Krajmorie” 2017 beteiligten. Laut ihr bringen solche Trainings zweifelsohne eine persönliche Entwicklung: „Mein erstes Training war 2007 und seitdem habe ich an vielen Aktionen der Freiwilligenteams für Reaktion bei Katastrophen und Notsituationen beim Bulgarischen Roten Kreuz teilgenommen. Bei den Erdbeben in Pernik, bei der Überschwemmung in Misia und bei den Explosionen in Gorni Lom leistete ich psychologische Hilfe den Betroffenen. Das ist zwar mein Beruf, aber ohne diese Trainings hätte ich die notwendigen Kompetenzen nicht gehabt, um den Menschen bei solchen extremen Situationen helfen zu können."
Ein freiwilliger Helfer zu sein nimmt viel Zeit und Mühe in Anspruch, aber es lohnt sich durchaus, meint Iliana Borissowa. „Meine Freizeit ist nicht viel und ich verteile sie zwischen Familie, Freunden und Freiwilligendienst. Die Zeit beim Bulgarischen Roten Kreuz finde ich dabei sehr interessant, denn dort begegne ich Menschen mit unterschiedlichen Interessen, die gleichzeitig damit durch die Idee, den Notleidenden zu helfen, vereint sind. So entwickelt sich eine besondere Art von Freundschaft und Vertrauen in den anderen“, sagt Iliana Borissowa.
Diese Meinung teilt auch der 30-jährige Rettungsschwimmer und Sozialpädagoge Dimitar Ignatow. Er ist Mitglied des Freiwilligenteams für Reaktion bei Naturkatastrophen in Warna an der Schwarzmeerküste seit drei Jahren. „Für mich war die Teilnahme am Training „Kraimorie 2017“ sehr nützlich. Ich sehe, wie die Teams es schaffen, die Barrieren zwischen sich zu überwinden und im Ziel eins zu sein. Auf diese Weise lernt man die Menschen in einem anderen Licht kennen.“
Übersetzung und Redaktion: Mihail Dimitrov
Fotos: Silvia Nikolowa und uaso.org
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