Zwei Jahre sind nach Erscheinen des ersten Soloalbums zweier bulgarischer Jazz-Musiker – Milen Kukosharov (Klavier) und Vesselin Vesselinov–Eko (Kontrabass), vergangen. Die CD heißt „ImproviSatie“ und ist dem französischen Komponisten Erik Satie gewidmet. Die Musiker stellen einen Teil des Werkes dieses Neuerers in der Musik vor, gebrochen durch das Prisma des Jazz. Die Suche nach neuen musikalischen Horizonten bewog beide Musiker, sich als „Das Weltschmerz Duo“ zu vereinen. Die Idee zu diesen Namen gab Vesselin Vesselinov–Eko. Der „Weltschmerz“ hat insbesondere in den Werken einiger europäischer Schriftsteller vom Ende des 18. und dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts seinen Ausdruck gefunden, darunter Lord Byron, Giacomo Leopardi, François-René de Chateaubriand und Alfred de Musset. Die Intellektuellen jener Zeit haben die umwälzenden Veränderungen nicht akzeptiert, die mit dem Übergang zur Industriegesellschaft in Zusammenhang standen, und fanden keinen Sinn im Dasein. Mittels ihrer Musik widersetzen sich ihrerseits die zwei bulgarischen Jazzmusiker dieser Sicht. Jeder von ihnen besitzt langjährige Erfahrungen sowohl als Jazz-Improvisator, als auch als Komponist und Arrangeur. Die Symbiose all dieser Dinge führte zur Herausgabe eines nächsten Albums, das vor wenigen Tagen fertiggestellt wurde. Es enthält überwiegend Eigenkompositionen beider Musiker und trägt den Namen „Consequences“. Koproduzent ist Mario Krastew.
Näheres erfuhren wir von Milen Kukosharov:
„In der Zeit nach unserem ersten Album haben sich bei uns aus musikalischer Sicht etliche Dinge entwickelt. Wir setzten unsere Suche und unsere Experimente innerhalb der Improvisation fort, sowohl was die Musik von Erik Satie, als auch anderer Komponisten anbelangt. Daher nannten wir unser neues Album „Consequences“ - die „Konsequenzen“ unserer musikalischen Arbeit. Wir arbeiten glänzend zusammen, auch was die improvisatorischen Sichtweisen des einzelnen betrifft. So haben wir Mut gefasst, etwas Anderes zu machen. Das geschah mit einer anderen Herangehensweise, die herauskristallisierte und im Album ihren Ausdruck gefunden hat. Es hat Zeit gebraucht, bis wir uns komfortabel im Aufnahmestudio fühlten. Ich denke aber, dass uns noch ein langer Weg bevorsteht. Jeder von uns ist mit anderen Formationen und Projekten stark engagiert. Und so ging uns dieses Album von der Interpretation her schnell von der Hand, konnte aber nur schwer organisiert werden. Wir haben auch Stücke, die nicht ins erste Album Eingang fanden, für das zweite verwendet. In „Consequences“ sind erneut Stücke von Erik Satie zu hören, weil die Leute, die unser erstes Album kennen, erneut Musik von ihm erwarten. Die Stücke sind jedoch grundverschieden von denen der ersten CD. Unser neues Projekt enthält sechs eigene Kompositionen – vier von mir und zwei von Vesselin Vesselinov–Eko. Außerdem haben wir zwei Interpretationen von Nocturnes von Rachmaninow aufgenommen. Das Album beginnt mit einem Tango, das den Namen unseres Duos trägt und von Vesselin Vesselinov–Eko stammt.“
Milen Kukosharov schreibt seit einigen Jahren erfolgreich fürs Theater. Dort findet er eine andere Art Freiheit, die ihn als Musiker bereichert. Das letzte Stück des Albums „Consequences“ – „Shores of the sky“ beweist es.
Die offizielle Präsentation des Albums ist für den September geplant – konkret soll sie auf dem Festival der Künste „Apollonia“ in Sosopol am Schwarzen Meer stattfinden. Im Herbst wollen es die Musiker dann in Berlin und Wien vorstellen.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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