„Liebe mich langsam“ nennt sich die neueste Gedichtsammlung von Dobromir Banew, der zu den beliebtesten bulgarischen Gegenwartsdichtern gehört. Sein jüngster Gedichtband wird mit Fotografien von Iwelina Tscholakowa abgerundet.
Die Liebe steht im Zentrum des Schaffens von Dobromir Banew, dem die Liebe auf Schritt und Tritt begegnet. Was gibt und was nimmt einem die Liebe?
„Die Liebe sollte an erster Stelle geben“, ist der Dichter überzeugt. „Wenn sie einem doch etwas nehmen solle, dann ist es sicher zum Guten. Die Liebe kann einen Menschen nie bestehlen. Sie gibt uns etwas auch dann, wenn wir unglücklich verliebt sind, wenn unsere Gefühle nicht erwidert werden. Wir fühlen uns dennoch gut – auf eine bestimmte Weise glücklich. Das macht uns besser, aus diesem Grund hätte ich es gern, wenn sie uns mehr gibt.“
Die Gedichte von Dobromir Banew sind allgemeingültig, so dass sich jeder Leser in ihnen wiederentdecken kann.
Trifft man nur einmal im Leben die große Liebe, oder kommt sie öfters?
„Eine Liebe kann nie einmal und für immer sein. Ich entdecke sie jeden Tag um mich herum, weil ich sie beobachte in den Menschen, die sich neben mir befinden, in der Straßenbahn und auf der Straße. Ich selbst habe eine große Liebe gehabt, was mich dazu befähigt hat, über sie zu schreiben und sie zu besingen.“
„Die schönsten Märchen sind traurig; die große Liebe gleicht ihnen...“
Sind wir in Bezug auf die Liebe auf gleiche Weise verschieden?
„Wir sind es“, versichert der Poet. „So verschieden wir auch sein mögen, uns vereint die Fähigkeit zu lieben, und das unterscheidet uns von allen anderen Lebewesen. Daher wäre es schön, wenn jeden dieses Gefühl überkommt. Die Menschen dürfen sich vor der Liebe nicht fürchten. Sie sollten etwas mutiger sein und ihre Gefühle offen zeigen. Es ist wichtig, langsam zu lieben, damit etwas von ihr auch für morgen übrig bleibt. Wir leben leider in einer äußerst hektischen Epoche und wir scheinen nicht genügend Zeit zu haben, um dem Nächsten die nötige Aufmerksamkeit zu schenken, um zu erkennen, dass auch er Kummer empfindet und vom Alltag müde wird. Man muss sich dessen bewusst werden und abends Zeit für ein gütiges Wort finden und ein Glas Wein mit dem geliebten Menschen trinken.“
Dobromir Banew ist von der Ausbildung her Jurist, der Seele nach jedoch ein Dichter. Stets ist er auf der Suche nach einer Antwort darauf, ob die Liebe ein Rätsel ist und ob es eine allgemeingültige Formel für die Liebe gibt.
„Ich glaub nicht, dass es eine allgemeingültige Formel für die Liebe gibt. Leider, und so gibt es auch keine überzeugende Erklärung des Begriffes Liebe. Die Worte werden stets nicht ausreichen, um sie zu erfassen. Keinem wird es je gelingen, sie auf eine Formel zu bringen. Jeder sieht sie auf seine Weise.“
Die Liebe kann „blau, rot, körperlos sein und alle Farben des Regenbogens in sich vereinen“.
„Die Liebe bewegt die Welt. Sie spornt uns an, die verschiedensten Ziele zu erreichen. Sie vermittelt das Gefühl, dass wir leben...“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Iwelina Tscholakowa
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