Die Europäische Union begeht ihr Gründungsfest vor dem Hintergrund einer ihrem Ausmaß nach präzedenzlosen gesundheitlichen und Wirtschaftskrise, verursacht von der Corona-Pandemie. In diesem Jahr ist der Tag Europas aber auch wegen zwei Jahrestagen seiner Geschichte ein besonderer – wir begehen 75 Jahre seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und 70 Jahre seit der Regierungserklärung des französischen Außenministers Robert Schuman zur Schaffung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, die den Grundstein für das vereinte Europa bildete.
„In den vergangenen 75 Jahren haben wir zusammen mit Europa bewiesen, dass der Frieden, die Zusammenarbeit und die Freundschaft, die sich über die nationalen Grenzen hinwegsetzen, die beste Voraussetzung für Prosperität und Wachstum sind“, sagte in einem Interview für Radio Bulgarien Nikola Miladinow, Pressebeauftragter der Europäischen Kommission in Bulgarien.
Die Corona-Krise rückte einige grundlegende Errungenschaften der Gemeinschaft in den Vordergrund, die man in der letzten Zeit als Gegebenheit hinnahm. Der Europatag gibt allen einen Anlass, den Frieden, die Freiheit, die Obrigkeit des Gesetzes sowie die Demokratie als wichtigste Werte der Gemeinschaft aufs Neue zu entdecken, für eine Wirtschaft zu arbeiten, die den Menschen ermöglicht, ein ruhiges Leben zu führen und gemeinsam wirtschaftliche und technologische Möglichkeiten zu nutzen. All diese Themen sind in den Ereignissen zum Europatag eingeflochten, den wir in diesem Jahr voll und ganz online vermerken werden.
„In der Hauptstadt Sofia und in ganz Bulgarien wurden bereits Online-Initiativen gestartet“, führt weiter Nikola Miladinow aus. „Wir haben unsere Bemühungen mit Kollegen der anderen europäischen Informationsnetzen in Bulgarien innerhalb der Kampagne „Wir bleiben solidarisch“ vereint. Die ganze Woche über haben wir bereits über eine Vielzahl von Partnerorganisationen informiert, die Informationen und Dienstleistungen in Verbindung mit den Politiken der Europäischen Union anbieten. Der Höhepunkt wird am 9. Mai um 11 Uhr Ortszeit stattfinden, wenn die bulgarische EU-Kommissarin Maria Gabriel online einen Dialog mit Bürgern aus ganz Europa führen wird. Thema ist „Der Europatag 2020 – Gemeinsam noch stärker. Europäische Solidarität in Krisenzeiten“. Im Rahmen von einer Stunde wird Kommissarin Gabriel, die für wissenschaftliche Forschungen, Kultur, Bildung und Jugend verantwortlich ist, über die Maßnahmen informieren, die die Europäische Kommission zur Unterstützung der EU-Mitgliedsländer getroffen hat. Sie wird zu unserer stärksten Waffe gegen die Krise – Wissenschaft und Innovationen, den Bürgern Rede und Antwort stehen.
Der Dialog mit den Menschen wird von 11 bis 12 Uhr auf der Internetseite des EK-Vorsitzes in Bulgarien sowie auf unserer Facebook-Seite und über das Programm „Christo Botew“ des Bulgarischen Nationalen Rundfunks und das Zweite Programms des Bulgarischen Nationalen Fernsehens direkt übertragen werden. Eines der Themen der Debatte ist den Menschen gewidmet, die in vorderster Linie gegen das Coronavirus ankämpfen – gemeint sind die Ärzte.“
Eine Initiative veranschaulicht in der Praxis die Bedeutung der Worte Einigkeit und Solidarität während der Krise. Auf die Idee der Europäischen Kommission und ihrer Präsidenten Ursula von der Leyen hin wurde eine weltweite Spendenaktion eröffnet, die die Erarbeitung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus und effektiver Methoden für die Diagnose und Behandlung der Infizierten finanziell unterstützen soll. Bereits am ersten Tag der Spendenaktion konnten über 7 Milliarden Euro gesammelt werden.
Gute Nachrichten gab es auch nach dem Online-Treffen „EU-Westbalkan“, das am 6. Mai in Kroatien stattfand, das als Vorsitzender des Ministerrats der Europäischen Union in die Rolle des Gastgebers geschlüpft war. Es wurde bekannt, dass die Europäische Union den Ländern der Westbalkanregion eine Hilfe von 3,3 Milliarden Euro zur Überwindung der humanitären und gesundheitlichen Folgen der Corona-Pandemie gewährt. EK-Präsidentin von der Leyen betonte, dass der Union eine besondere Verantwortung zur Unterstützung der Partner im Westbalkanraum zukomme, da die Zukunft dieser Länder in der Europäischen Union sei.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir WladimirowFotos: ec.europa.eu
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