„Mütter für Spenden“ - so heißt die Freiwilligenstiftung einer Gruppe von Frauen, die helfen, dass mehr Kinder in Bulgarien auf die Welt kommen können. Über die Spende von genetischem Material durch junge und gesunde Menschen, die in der Regel bereits Eltern sind, wird in unserem Land seit relativ kurzer Zeit gesprochen, seit etwa 10 Jahren. Laut der Stiftung sind ca. 40.000 bulgarische Frauen auf eine Eizellenspende angewiesen, damit sie ihren Kinderwunsch verwirklichen können.
Es handelt sich hierbei um eine Form der unentgeltlichen Spende, genau wie bei der Blutspende und überhaupt der Entscheidung, einem Fremden etwas von sich zu geben. „Spende ist Leben“ lautet das Motto der Stiftung der Mütter und das sind nicht nur leere Worte. Bisher haben sie geholfen, dass 2.000 Wunschkinder auf die Welt kommen.Die Stiftung wurde 2014 von drei Frauen ins Leben gerufen, die sich die Förderung der Spenden zur Lebensaufgabe gemacht haben. Derzeit sind hat die Stiftung fast 4.000 Mitglieder - Mädchen und Jungs aus dem ganzen Land, die unentgeltlich und anonym spenden.
„Das ist eine völlig freiwillige Organisation, die nur aus Spendern besteht. Die Idee ist, die Öffentlichkeit darüber aufzuklären, dass viele Frauen eine Eizellenspende brauchen und darauf warten. Und wir bemühen uns, sie zu unterstützen, indem wir die finanzielle Seite der Prozeduren übernehmen“ erläutert Victoria Dimitrowa, eine der Gründerinnen der Stiftung:
„Von den bisherigen Spenderinnen wussten nur 5 Frauen im Voraus über das Problem Bescheid, die anderen wurden von uns informiert. Das, was sie motiviert, ist die Tatsache, dass sie selbst Mütter sind. Und wenn eine Frau Mutter wird, schaut sie ihrem Kind oft in die Augen. In den Augen einer Mutter nimmt der Schmerz eines völlig Fremden reale Dimensionen an. Das andere, was sie zu uns führt, ist die Transparenz. Wir verbergen weder unsere Gesichter noch die Babys, die geboren werden. Sie bleiben auch nicht anonym und dies ist das Wichtigste für uns – Transparenz auf beiden Seiten, das Wissen, dass es Menschen gibt, die völlig kostenlos und anonym helfen wollen. Wenn eine Person kein genetisches Material spenden kann, kann sie uns auch durch Geldspenden unterstützen. Wir haben ein Bankkonto auf unserer Website veröffentlicht, organisieren auch einen Wohltätigkeitsbasar, über den wir ebenfalls Spenden sammeln. Auf unserer Website sind auch die Paare zu sehen, die Spendermaterial erhalten haben - diejenigen, denen wir bereits geholfen und die Geburt ihrer Babys finanziert haben.“
„Während der Pandemie setzten Spender/innen, die bereits die Prozedur gestartet hatten, sie mit Erlaubnis des Gesundheitsministeriums fort. Insgesamt 22 Frauen haben ihre Spendenprozedur im März und April abgeschlossen, und 5 Männer wurden in dieser Zeit trotz der restriktiven Maßnahmen auch Spender“, sagt Victoria Dimitrowa und fährt fort:
„Das ist ein sehr gutes Zeichen, denn das Gute hört auch während der sozialen Isolation nicht auf. Zudem entscheiden sich immer jüngere Menschen für eine Spende, was uns Hoffnung auf Erfolg macht. Die Emotion, die Freude, jemandem zu spenden und zu helfen, ist unbeschreiblich. Der Spender bleibt anonym, er hat kein Recht, etwas über die Menschen zu erfahren, denen er gespendet hat. Aber jeder von ihnen verlässt und mit Freudentränen in den Augen und sagt: „Ich hoffe, dass ich helfen konnte“. Für mich und die Mädels von der Stiftung beginnt jeder Tag vor 5 Uhr morgens. Das ist ein täglicher Job ohne Wochenenden und Feiertage. Den Weltspendertag am 13. Juni zu begehen bedeutet für mich, mit diesen Menschen zu sein und ihnen für die selbstlose und edle Geste zu danken. Es gibt nichts Kostbareres als geteilte Freude.“
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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