Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Bulgarische Erfindung: Covid-19-Desinfektionsroboter

Foto: Bulgarische Akademie der Wissenschaften

Alle Wissenschaftler auf der Welt sind bemüht, verschiedene Lösungen im Kampf gegen Covid-19 anzubieten; auch die Forscher und Entwicklungsingenieure in Bulgarien. Ihre jüngste Erfindung soll das Leben etwas erleichtern, vor allem der Mediziner und des Krankenhauspersonals, die in vorderster Front gegen die Seuche kämpfen.

Als die Epidemie ausbrach, stellten sich die Wissenschaftler des Instituts für Robotertechnik der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften die Frage, wie sie in dieser Lage ihr Wissen und Können umsetzen können. Ihnen fiel die Idee ein, den von ihnen entwickelten Staubsauger-Roboter umzurüsten und zur Desinfektion mittels UV-Licht zu verwenden. Dieser Roboter kann automatisch Krankenhausräume einschließlich der speziell eingerichteten Corona-Abteilungen sowie Kindergärten, Schulen und andere öffentliche und private Einrichtungen desinfizieren.

„Wir haben schnell reagiert und unseren Staubsauger-Roboter für Desinfektionszwecke umgebaut“, erzählte uns der wissenschaftliche Assistent Martin Raltschew vom Institut für Robotertechnik der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften. „Mit bekannten Technologien haben wir etwas Neues und Nützliches gemacht. Wir haben unseren Staubsauger-Roboter umprogrammiert und mit einem Scan-Sensor und einem UV-Strahler ausgerüstet. Natürlich kann dieser Roboter nicht überall eingesetzt werden; er kann beispielweise keine Treppen steigen. Dafür kann er problemlos Räume desinfizieren und selbst unter den Krankenhausbetten und auf den Korridoren wirken.“

Der Roboter besitzt teilweise eine künstliche Intelligenz und ist mittels UV-Licht in der Lage, widerstandsfähige sowie Superbakterien, Pilze, deren Sporen und die verschiedensten Viren zu eliminieren. Die UV-Strahlen werden lediglich auf den Fußboden der Räume gerichtet, da sich dort das Coronavirus zu 80 Prozent aufhält.

„Der Roboter entseucht, ohne chemische und andere Desinfektionsmittel zu verwenden, die verhältnismäßig teuer sind“, erzählt weiter Martin Raltschew. „Außerdem belastet er die Umwelt nicht und schont auch Menschen mit Asthma und Allergien sowie Haustiere. Beim Einsatz braucht man keine Schutzbrille zu tragen oder den Raum zu verlassen, da bei der Arbeit lediglich die Oberflächen mit UV-Licht bestrahlt werden.“

Die Erfindung wird die freiwilligen Helfer in den Krankenhäusern nicht ersetzen können, die sich mit Desinfektionsarbeiten befassen, wird aber ihre Arbeit erleichtern. Momentan kann er 4 Stunden ununterbrochen arbeiten, in denen er eine Fläche von 400 Quadratmetern desinfiziert. Die Wissenschaftler arbeiten momentan an einer Erweiterung der Funktionen. So soll der Roboter beispielsweise Medikamente in Infektionsabteilungen transportieren, damit der Kontakt zwischen medizinischem Personal und Patient vermieden wird.

Der Desinfektionsroboter wurde bereits patentiert und sucht nun nach einem Hersteller, da die Bulgarische Akademie der Wissenschaften nicht über die entsprechenden Produktionslinien verfügt. Der Prototyp soll jedoch einem Krankenhaus geschenkt werden. Falls sich ein Hersteller finden sollte, kann der Desinfektionsroboter schnell Eingang in unser Leben finden, sind die Wissenschaftler überzeugt. Er wird voraussichtlich um die 200 Euro kosten.

Seine Entwickler – Dozent August Iwanow, Akademiemitglied Tschwadar Rumenin, Prof. Sija Losanowa und Assistent Martin Raltschew, stammen vom Institut für Robotertechnik und dem Zentrum für Kompetenzen QUASAR.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow




Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Besucher der Sternwarte in Kardschali können Sonnenspektakel beobachten

Anlässlich des Stadtfeiertags der südbulgarischen Stadt Kardschali am 21. Oktober ist der Eintritt in das astronomische Observatorium mit Planetarium „Slawej Slatew“ frei. Wenn das Wetter es zulässt, können die Besucher die Sonne und..

veröffentlicht am 19.10.24 um 10:25

Die Bewohner des Dorfes Welitschka sind stolz auf ihre zwei hundertjährigen Eichen

Es gibt keinen Einwohner im nordostbulgarischen Dorf Welitschka, der nicht von den beiden hundertjährigen Eichen wüsste, die zum Naturerbe der Siedlung gehören. Die beiden Bäume von der Art Quercus spp. wurden im Jahr 1990 eingezäunt und mit..

veröffentlicht am 13.10.24 um 09:40

Jagdsaison in den Rhodopen startete mit Abschuss eines Albino-Ebers

In der Nähe des Dorfes Ljubtschabei Dospat wurde ein einzigartiges Exemplar erlegt - ein drei Jahre alter, vollkommen weißer Eber. Der unglaubliche Treffer ereignete sich gleich am ersten Tag der neuen Jagdsaison, berichtete der örtliche..

veröffentlicht am 13.10.24 um 08:35