Corona kein Problem für die Schulen
„In den Schulen stellt die Ansteckung mit dem Coronavirus kein Problem dar, sondern dessen Verbreitung. Die Schulen werden sich nicht in Krankheitsherde oder Brennpunkte für das Gesundheitssystem verwandeln. Sie werden ein weiterer Kanal für die Verbreitung der Infektion sein.“ Das sagte der Lungenspezialist Dr. Alexander Simidtschiew in einem Interview für den BNR.
Der Experte verwies darauf, dass die Reproduktionszahl des Virus variiert; im Durchschnitt würde ein Infizierter weitere ein bis zwei Personen anstecken. Das Ziel bestehe darin, die Infektionsrate auf unter „1“ zu senken; dann würde die Epidemie erlöschen. Daher seien die Einhaltung einer physischen Distanz und das Tragen von Atemschutzmasken so wichtig. „Die Corona-Infektion ist nicht unproblematisch, aber auch nicht dramatisch schwer oder ausgesprochen gefährlich“, ist Dr. Simidtschiew überzeugt und prognostiziert, dass der Anteil an Neuinfektionen steigen werde. „Das bedeutet jedoch nicht, dass der Krankheitsverlauf fulminanter ausfallen wird“, betonte der Lungenspezialist.
Corona-Lage in Schulen soll individuell beurteilt werden
„Die Lage an den Schulen wird künftig individuell für jede Schule getrennt bewertet werden“, sagte dem BNR gegenüber die stellvertretende Bildungsministerin Tanja Michajlowa. „Der Anwesenheitsunterricht wird momentan beibehalten. Wir verfolgen die Prozesse im ganzen Land. Ein Teil der Neuinfektionen betrifft Personen, die noch nicht die Schulen betreten haben, d.h. sie haben sich noch vor Schuljahresbeginn infiziert“, erklärte Tanja Michajlowa.
Momentan wurden 19 Klassen unter Quarantäne gestellt; 26 Lehrer haben einen positiven PCR-Test abgegeben, von denen jedoch ein Teil am ersten Schultag nicht anwesend gewesen ist. Klassen mit Corona-infizierten Schülern, die jedoch noch nicht das Schulgebäude betreten haben, wurden nicht unter Quarantäne gestellt. Über die Quarantäne entscheidet die jeweilige regionale Gesundheitsinspektion entsprechend den Bedingungen. Momentan befinden sich rund 500 Schüler und etwa 40 Lehrer unter Quarantäne. Etwas mehr als 500 Schüler haben den Wunsch geäußert, über Fernunterricht ausgebildet zu werden.
Wissenschaftler entdecken Corona-hemmendes Molekül
Ein Wissenschaftlerteam der medizinischen Fakultät der Universität in Pittsburgh, das von einem Bulgaren geleitet wird, hat das bisher kleinste biologische Molekül isoliert, das in der Lage ist, das Coronavirus vollständig zu blockieren.
Die Forschungsergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift für experimentelle Zellbiologie „CELL“ veröffentlicht. Der entdeckte Antikörper sei im Labor hinreichend getestet worden; er solle für den Menschen unschädlich, aber sehr effektiv sein. Demnächst soll die Wirksamkeit an Menschen getestet werden. Als Entdecker gilt der Bulgare Prof. Dimitar Dimitrow, informierte das Bulgarische Nationale Fernsehen.
Banksystem nicht von Corona-Krise erschüttert
„Das Banksystem wurde von der Korana-Krise nur am Rande erwischt. Es ist momentan stabil und es ist keine Erhöhung der Kreditzinsen zu erwarten“, sagte der BankierLevon Hampartzoumian gegenüber dem Fernsehsender bTV.
„Vergleicht man die Finanzkrise mit der von vor 10 Jahren, muss man feststellen, dass die vorangegangene eine Krise der Liquidität, des fehlenden Vertrauens zwischen den Banken und des Mangels an Kapital in den Banken selbst war. Im Verlauf von 10 Jahren haben sich die Dinge gebessert, so dass das weltweite Banken- und Finanzsystem die Schocks, sogar absolut unerwartete, besser verkraften kann. Und so sind heutzutage die Banken in Bulgarien und der Welt bei weitem stabiler, als sie es in den Zeiten der vorangegangenen Krise waren“, führte Hampartzoumian aus. Er brachte seine Gewissheit zum Ausdruck, dass die Banken der sicherste Ort für Ersparnisse seien. Als Beweis führte er an, dass sich die Bankeinlagen der Bulgaren bereits auf umgerechnet 57 Milliarden Dollar belaufen.
Corona: 86 neue Covid-19-Fälle ermittelt
In den vergangenen 24 Stunden wurden nach 2.915 durchgeführten PCR-Tests 86 neue Covid-19-Fälle registriert, die 2,95 Prozent der Tests ausmachen, weisen die Angaben des Nationalen Informationsportals über die Verbreitung der Corona-Seuche aus. Die meisten Neuinfektionen wurden in der Region Warna (19) diagnostiziert, gefolgt von der Hauptstadt Sofia (12) und Blagoewgrad (11). In sechs Regionen des Landes wurden keine neuen Fälle ermittelt.
Seit Beginn der Seuche wurden in Bulgarien insgesamt 18.819 Fälle registriert; davon sind 4.506 aktiv. 723 Patienten werden stationär behandelt, 37 darunter auf Intensivstationen.
Im Verlauf des vergangenen Tages sind 2 Patienten an den Folgen von Covid-19 gestorben; damit hat sich die Zahl der Corona-Todesopfer auf 755 erhöht.
48 Patienten konnten in den letzten 24 Stunden als genesen entlassen werden; seit Beginn der Seuche haben 13.585 Patienten das Coronavirus besiegt.
Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.
Zusammengestellt: Iwo Iwanow
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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