Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Covid-19 in Bulgarien: Tag 203

Foto: EPA/BGNES

Neuer Corona-Infektionsherd in deutschem Schlachthof

Erneut erwies sich ein deutscher Schlachthof, in dem Arbeiter aus Bulgarien und Ungarn beschäftigt sind, als Corona-Infektionsherd, meldeten regionale Medien. Der Schlachthof befindet sich in Emsdetten in Westfalen. Das bulgarische Konsulat in Frankfurt am Main verfügt momentan über keine konkreten Einzelheiten. In der Zwischenzeit wurden im fleischverarbeitenden Betrieb Massentests eigeleitet; bereits über 20 Tests erwiesen sich als positiv, hieß es aus Emsdetten.

Expertenmeinung: Corona wird sich in Schulen weiter ausbreiten

„Die Schulen werden sich nicht in Corona-Krankheitsherde verwandeln, sondern in ein Ort der Weiterverbreitung der Infektion.“ Das sagte der Lungenspezialist Dr. Alexander Simidtschiew in einem Interview für den BNR. Seiner Ansicht nach werden die Schüler eine Infektion leichter überwinden können, so dass sie nicht in Krankenhäuser überwiesen zu werden brauchen; dafür werden sie jedoch unweigerlich die Seuche weiterverbreiten. „Ich sehe keine Probleme mit den Schülern auf uns zukommen, sondern mit den Lehrern“, unterstrich der Experte. Er wies darauf hin, dass die Schwankungen in der Infektionsrate nicht auf äußere Faktoren zurückzuführen seien sondern darauf, inwieweit die Bürger die Schutzmaßnahmen einhalten.

„Mit Beginn der kalten Jahreszeit, wenn feste Brennstoffe in den Privathaushalten verfeuert werden und es zu einer Erhöhung des Feinstabanteils in der Luft kommt, werden die Menschen gegenüber Atemwegserkrankungen, einschließlich einer Corona-Infektion, anfälliger sein“ warnte der Lungenspezialist.

Fernunterricht im Falle von Epidemien

„Die Schüler werden keine Grippe-Ferien mehr haben und gegebenenfalls Fernunterricht erhalten“, äußerte Bildungsminister Krassimir Waltschew dem Fernsehsender Nova TV gegenüber. In Bezug auf die Corona-Seuche meinte er, dass mit Beginn der Grippezeit eher das negative Szenario zu erwarten sei. Momentan seien an den Schulen aber keine übermäßig viele Corona-Infektionen zu verzeichnen. „Lediglich 0,4 Prozent der Schüler stehen unter Quarantäne. Selbst wenn es 4 Prozent werden sollten, wird es genügend Schüler in den Klassen geben“, unterstrich Waltschew. Er versicherte, dass man in einer Gemeinde oder Region erst dann vollständig zu Fernunterricht übergehen werde, wenn es dort zu einem Corona-Boom kommen sollte.

Corona: 255 Neuinfektionen an einem Tag

In den vergangenen 24 Stunden wurden nach 5.047 durchgeführten PCR-Tests 255 neue Covid-19-Fälle registriert, die 5 Prozent der Tests ausmachen, weisen die Angaben des Nationalen Informationsportals über die Verbreitung der Corona-Seuche aus.

Im Verlauf des vergangenen Tages sind 4 Patienten an den Folgen von Covid-19 gestorben; 119 konnten als genesen entlassen werden;  782 Patienten werden stationär behandelt, 36 darunter auf Intensivstationen.

Seit Beginn der Seuche haben sich 19.828 Patienten mit Covid-19 infiziert. Die Zahl der aktiven Fälle beläuft sich auf 4.907.

16 Corona-Infektionen in Hospiz in Targowischte

In einem Hospiz in Targowischte in Nordostbulgarien, haben sich 11 Bewohner und 5 Angestellte mit dem Coronavirus infiziert, ergab ein Massentest, nachdem eine der Bewohnerinnen Symptome einer Covid-19-Erkrankung aufwies. Das gesamte Hospiz wurde daraufhin unter Quarantäne gestellt. Heute wurden weitere Tests an Kontaktpersonen vorgenommen.

Lehrerin in Harmanli an Corona erkrankt

Eine 48jährige Lehrerin aus der Iwan-Wasow-Schule in Harmanli in Südbulgarien ist an Covid-19 erkrankt und musste in ein Krankenhaus eingewiesen werden. Die 13 Kinder der Klasse, in der sie unterrichtet, wurden unter Quarantäne gestellt.

Bürger in Streltscha und Septemwri mit Schutzmasken zu den Wahlen

Die Wahlkommissionen in den Gemeinden Streltscha und Septemwri, in denen an diesem Sonntag Bürgermeisterwahlen durchgeführt werden sollen, müssen für die Wähler Atemschutzmasken bereitstellen. In die Wahlbüros sollen keine Bürger ohne Atemschutzmasken zugelassen werden; auch solle das ordnungsgemäße Tragen der Masken kontrolliert werden. Die nötigen Mengen an Desinfektionsmitteln und Schutzhandschuhen wurden bereits abgesichert. Für die Einhaltung der verordneten physischen Distanz in und vor den Wahlbüros werde gesorgt, hieß es aus den Wahlkommissionen.

Wöchentliche Pressekonferenzen des Corona-Krisenstabs wieder eingeführt

Ministerpräsident Bojko Borissow ordnete die erneute Durchführung wöchentlicher Pressekonferenzen des Nationalen Krisenstabs zur Coronavirus-Prävention und Bekämpfung an. Auf einem Treffen des Premiers mit dem Krisenstab versicherte Gesundheitsminister Kostadin Angelow, dass die Epidemie unter Kontrolle sei.

Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.

Zusammengestellt: Diana Zankowa

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow




Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Vereinigung des Industriekapitals in Bulgarien

Vereinigung des Industriekapitals fordert Neufassung von Haushaltsplan 2025

Der Nationale Rat für trilaterale Zusammenarbeit hat den Haushaltsentwurf für 2025 besprochen. Laut Kantscho Stojtschew, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Vereinigung des Industriekapitals in Bulgarien, ist die Philosophie des..

veröffentlicht am 11.12.24 um 12:33
 Iwan Kondow

Bulgarien rechnet nicht mit geringerem Migrationsdruck aus dem Nahen Osten

Die Haltung Bulgariens zu Syrien bleibt unverändert. Wir unterstützen weiterhin die Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Integrität des Landes. Wir fordern den Schutz der Zivilbevölkerung und die Einhaltung des Völkerrechts. Das sagte der..

veröffentlicht am 11.12.24 um 11:15
Andrius Kubilius

Andrius Kubilius: Die NATO muss ihre Verteidigungsausgaben aufstocken

Es ist zu früh, um vorherzusagen, wie sich die Ereignisse in Syrien auf den Krieg in der Ukraine auswirken werden. Das sagte EU-Verteidigungskommissar Andrius Kubilius in einem Blitzinterview für das BNR-Inlandsprogramm „Horizont“. Kubilius..

veröffentlicht am 11.12.24 um 10:10