Christi Geburt, landläufig auch Weihnachten genannt, gehört zu den beliebtesten und langerwartetsten Festen von Groß und Klein. Es ist ein Fest, das seine traditionellen Bräuche und Rituale besitzt, von denen etliche ihre Wurzeln in heidnischer Zeit haben.
Zu Heiligabend, der in einigen Regionen Bulgariens auch „kleines Weihnachten“ oder „Weihrauch-Abend“ genannt wird, versammelt sich die ganze Familie an einer Festtafel, auf der einzig Fastenspeisen aufgetischt werden. Sie müssen stets ungeradzahlig sein.
Einst kam alles auf den Tisch, was Hof und Boden hergaben – Weizen, Bohnen, Trockenobst, sauer Eingemachtes, Knoblauch, Honig, Nüsse und Wein... Heutzutage baut man ganz auf das Angebot in den Supermärkten. Die Hausfrauen, die jedoch etwas auf sich halten, bereiten nach wie vor Weinlaubwickel, mit Bohnen gefüllte Paprikaschoten, Blätterteiggebäck und ein Rundbrot zu, in dem eine Münze miteingebacken wird, die Glück bringen soll. Es ist Brauch, dass zu Heiligabend das älteste Familienmitglied dieses Rundbrot in Stücke bricht und an den Anwesenden verteilt. Alle haben es eilig nachzusehen, ob sich nicht die Münze in ihrem Stück versteckt. Wem sie zufällt, dem wird das Glück das ganze Jahr über hold sein.
Einst wurde ins Feuer ein spezielles Stück Holz geworfen – meist aus Eiche oder Birnbaum. An der Art wie es brannte, orakelte man über das kommende Jahr.
Unsere Vorfahren glaubten, dass sich um Mitternacht der Himmel öffne und die Grenzen zwischen Diesseits und Jenseits verschwimmen. Die Seelen der Verstorbenen würden ihre Verwandten besuchen. Ab Mitternacht machten sich auch die Weihnachtssänger auf den Weg, um die bösen Geister zu vertreiben, die die Gunst der Stunde nutzen und ebenfalls sich unter die Menschen mischen würden.
Mehr über die bulgarischen Bräuche zu Heiligabend erfahren Sie aus einem unserer Archivbeiträge, den Sie hier finden können.
Zusammengestellt von: Weneta Nikolowa
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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