Die Programme von Radio Bulgarien sind besonders wichtig sowohl für die bulgarischen Gemeinschaften auf der ganzen Welt als auch für die zweite oder dritte Generation von Bulgaren im Ausland, die kein Bulgarisch sprechen, die aber eine Verbindung zu ihren Wurzeln anstreben, und natürlich für alle interessierten Ausländer, die etwas mehr über unser Land erfahren wollen. Davon ist Maja Daskalowa überzeugt. Ihre Berufskarriere begann zunächst in der portugiesischen Redaktion und führte sie später in die Redaktion „Sendungen für ausländische Radiosender“.
Maja Daskalowa kam 1975 zum Bulgarischen Nationalen Rundfunk und hat Radio Bulgaren 35 Berufsjahre gewidmet. Sie hat einen Abschluss in spanischer Philologie und eine Spezialisierung in Portugiesisch. Sofort nach ihrem Diplomabschluss hörte sie von der Ausschreibung, die Radio Bulgarien für Portugiesischsprachige organisierte, und bewarb sich.
„Nach der so genannten Nelkenrevolution in Portugal wurde beschlossen, eine portugiesische Redaktion zu gründen", erinnert sich Maja. Sie, Dimitar Uschew und Emil Awramow setzten den Anfang. Da es zu der damaligen Zeit sehr viele Studenten aus Brasilien und Portugal gab, wurde beschlossen, auch sie heranzuziehen.
„Ich habe mich dem Team des Brasilianers Silvio Alencastro Pregnolato angeschlossen, der an der Universität Sofia Mathematik studierte“, erzählt Maja Daskalowa. „Unsere Arbeit konzentrierte sich auf Südamerika, insbesondere Brasilien, unsere Sendungen wurden aber auch von vielen Hörern aus spanischsprachigen Ländern gehört. Ein weiteres Team gestaltete die Programme für Portugal und die ehemaligen portugiesischen Kolonien.“
Sehr wichtig für jeden Radiomenschen ist das Feedback des Publikums, an dem seine Arbeit gemessen werden kann.
„Tatsächlich war es am Anfang ein Kampf, gehört zu werden und uns im Äther zu behaupten. Doch ziemlich schnell trafen Briefe im Funkhaus ein, vor allem aus Südamerika, insbesondere von Funkamateuren, die es geschafft hatten, unsere Frequenzen zu orten. Wir hatten eine rege Korrespondenz mit Brasilianern und Zuhörern aus anderen lateinamerikanischen Ländern“, erinnert sich Maja.
Die portugiesische und die arabische Redaktion wurden 1994 aus finanziellen Gründen geschlossen. Dann aber kam der damalige Direktor von Radio Bulgarien, Angel Nedjalkow, auf die Idee, Programme in bulgarischer und in Fremdsprachen bei Radiosendern im Ausland anzubieten und mit ihnen über die bulgarischen Botschaften in Verbindung zu treten. Maja Daskalowa verschlug es in diese neu geschaffene Redaktion, die „Sendungen für ausländische Rundfunkstationen“ genannt wurde. Dort sorgte sie für die Vorbereitung der Aufnahmen und die Kommunikation mit den Sendern.
„Über die bulgarischen Botschaften meldeten sich zunächst 17 lateinamerikanische Radiosender für unsere Programme an, die kostenlos angeboten wurden. Es wurde angekündigt: „Sie hören das Programm von Radio Bulgarien“ und es ging los. Der Nutzen für uns war, dass diese Sender uns Sendezeit zur Verfügung stellten, die Geld kostete. Die Themen, die wir vorstellten, waren vielfältig und so gelang es uns, in Lateinamerika präsent zu sein. Von 1995 bis zu meiner Pensionierung, fast 20 Jahre lang, haben wir sehr viele Kontakte aufgebaut, darunter auch zu bulgarischen Sonntagsschulen in verschiedenen Ländern“, erzählt Maja Daskalowa weiter und betont, dass es ein besonderes Interesse an der Produktion von Radio Bulgarien in Bulgarisch in Moldawien und der Ukraine gab, und in den Fremdsprachen in Lateinamerika, Spanien, Portugal und den USA. Über 90 private und öffentliche Radiosender haben die Programme ausgestrahlt, die zuerst auf Kassetten und später auf CDs ausgenommen und gesendet wurden.
„Alle waren sehr engagiert. Unsere Kollegin Stella Melamed gestaltete die Sendungen auf Bulgarisch für die bulgarischen Schulen im Ausland. Es bestand ein großer Bedarf für diese Programme, in denen wir über die bulgarischen Klassiker und ihre Werke sprachen. Für die bulgarischen Gemeinden in der Ukraine und Moldawien waren sie sehr wertvoll. Für bessarabische Bulgaren, die sich an bulgarischen Universitäten bewerben wollten, haben wir die Themenkonspekte aufgenommen, damit sie sich auf die Aufnahmeprüfung vorbereiten können.
Zum Abschluss erzählt Maja Daskalowa eine rührende Geschichte über eine Begegnung in Moldawien. Sie war nach Chişinău eingeladen, um ihre Übersetzung des Buches von Jorge Kosikov über die Auswanderung der bessarabischen Bulgaren nach Brasilien aus dem Portugiesischen vorzustellen. Im Rahmen dieser Visite besuchte Maja Daskalowa auch das Kulturzentrum in Bolgrad. Als sie sich vorstellte, konnte die Direktorin ihren Augen nicht trauen. Sie führte Maja zu einem Schrank und öffnete ihn. Er war voll mit Kassetten mit den Programmen von Radio Bulgarien! „Das hat mich sehr berührt“, gibt Maja Daskalowa zu.
Radio Bulgarien hatte es durch seine Arbeit geschafft, Tausende unsichtbare, aber starke Bande zwischen Bulgarien und der Welt zu knüpfen.
Übersetzung: Georgetta Janewa
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