Eine reine und heilige Republik, Gleichheit für alle vor dem Gesetz, Rede-, Presse- und Religionsfreiheit – das ist das Vermächtnis von Wassil Lewski, eine der bedeutendsten Persönlichkeiten in der Geschichte Bulgariens, dessen 150. Todestag wir im in diesem Jahr begehen. Es ist eine Persönlichkeit, die ungeachtet der Wirren der Geschichte für die Bulgaren immer die unerschütterliche Autorität bleiben wird. Lewski ist die unbestrittene Nummer eins in der Liste der populärsten Bulgaren aller Zeiten, wie eine landesweite Umfrage des Bulgarischen Nationalen Fernsehens belegte. Denkmäler, die an sein Lebenswerk erinnern, gibt es in den verschiedenen Teilen der Welt, überall wo bulgarische Gemeinschaften leben – in der Ukraine, den USA, Serbien, Moldawien, Rumänien und anderen Ländern.
Das erste Denkmal von Wassil Lewski im Ausland wurde 1981 in Kuba auf Initiative von bulgarischer Spezialisten errichtet, die in der Stadt Cienfuegos an der Karibikküste eine Fabrik gebaut haben. Sie wurde Wassil Lewski genannt. Unsere Landsleute ahnten schon damals, dass die Kubaner sie eines Tages umbenennen könnten. Deshalb wollten sie etwas Bleibendes hinterlassen - ein Denkmal, erinnert sich Todor Kusmanow, ein Zeitgenosse dieser Ereignisse. Jahre später wurde die Fabrik tatsächlich umbenannt. Das Denkmal mit dem Basrelief mit dem Löwenkopf und dem Gedicht von Hristo Botew „El que cae en la lucha por la libertad, no muere“ (Der für die Freiheit fällt, der stirbt nicht…“), ist aber geblieben.
Versetzen wir uns in Gedanken von Mittel- nach Südamerika, nach Argentinien, wo sich die beiden Denkmäler des Freiheitsapostels befinden, die am weitesten von Bulgarien entfernt sind. Der erste erhebt sich inmitten des leuchtenden Grüns jahrhundertealter Bäume und Palmen im Lieblingspark der Einwohner von Buenos Aires, dem prestigeträchtigen Stadtteil Belgrano. Die Initiative für den Bau ging 1997 von der bulgarischen Botschaft aus. "Das Denkmal entstand zum 160. Geburtstag des Freiheitsapostels durch die gemeinsamen Bemühungen des gesamtbulgarischen Komitees „Wassil Lewski“, der Wassil-Lewski-Stiftung, der bulgarischen Gemeinde und der bulgarischen Botschaft", erinnert sich Iwan Zankow, Sekretär, der Bürgervereinigung "Bulgaren in Argentinien" in einem Gespräch mit Miglena Iwanowa von Radio Bulgarien.
„Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass Wassil Lewski für uns, die in Bulgarien geboren wurden, aber auch für die anderen aus der bulgarischen Gemeinschaft, Argentinier mit bulgarischen Wurzeln in vierter Generation, eine Ikone ist. Das Denkmal wird nicht nur zu bestimmten Jahrestagen, sondern zu jeder Zeit besucht“, erzählt Iwan Zankow und informiert, dass das zweite Denkmal von Wassil Lewski sich in Las Brenas in der Provinz Chaco befindet.
„Dort lebt die größte und älteste bulgarische Gemeinde. Die ersten bulgarischen Auswanderer ließen sich in der Provinz Chaco nieder“, sagt Iwan Zankow und fügt hinzu, dass das bronzene Denkmal in Las Brenas neueren Datums ist. „Es fußt auf einem Steinsockel und blickt auf einen zentralen Boulevard. 1998 wandten sich Vertreter der bulgarischen Gemeinde in der Stadt an die Stiftung „Wassil Lewski“ in Sofia und äußerten den Wunsch für ein Denkmal. Nach den Gesprächen beschloss die Stiftung, unseren Landsleuten in dieser abgelegenen Gegend eine Büste von Lewski zu spenden, die von der Bildhauerin Rossiza Mischewa gefertigt wurde. Aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten konnte das Denkmal aber erst 2007 fertiggestellt werden. Das Projekt stammt von Miguel Ángel Michoff, der bulgarische Wurzeln hat. Offiziell eingeweiht wurde es am 6. Juli des gleichen Jahres von Omar Zenoff, eine der herausragenden intellektuellen und religiösen Persönlichkeit der bulgarischen Gemeinde.“
Kommen wir erneut nach Europa zurück, zum 60 km von Sofia entfernten Zaribrod (Dimitrovgrad) in Serbien. Dort befindet sich ein weiteres Denkmal von Wassil Lewski. Die schöne, gut erhaltene Bronzebüste, die dort an zentraler Stelle vor dem Gebäude des Rathauses steht, ist das Werk von Prof. Walentin Startchew und wurde 2014 anlässlich des 141. Todestages von Wassil Lewski eingeweiht.
Zaribrod war einst Teil der ehemaligen sogenannten bulgarischen Westgebiete. Nach dem Vertrag von Neuilly-sur-Seine von 1919 wurden diese Gebiete Serbien zugeschlagen. Zaribrod wurde 1950 in Dimitrovgrad umbenannt. Der letzten Volkszählung zufolge leben etwa 9.000 Einwohner dort, 90 % davon Bulgaren, sagt Nebojsha Ivanov, Vorstandsvorsitzender des bulgarischen Kultur- und Informationszentrums „Zaribrod“, der sehr glücklich und stolz darauf ist, dass das Denkmal während seiner Amtszeit als Vorsitzender der Gemeinde eingeweiht wurde.
Zu den zahlenstärksten bulgarischen Gemeinden im Ausland gehören diese in Moldawien und in der Ukraine. Die Aussiedlungswellen erfolgten im 18. und 19. Jahrhundert. Die bulgarischen Gemeinschaften sind kompakt und konnten ihr bulgarisches Selbstbewusstsein, die Traditionen und Sprache bewahren. Wo sich bulgarische Gemeinschaften befinden, sehen wir heute auch an den Denkmälern von Wassil Lewski - in der moldawischen Stadt Chisinau, den Dörfern Parkani und Tvarditsa und in den ukrainischen Städten Odessa und Berdyansk.
Die erste Büste von Wassil Lewski in der Ukraine wurde 2007 auf Initiative der örtlichen bulgarischen Gesellschaft „Rodoljubie“ (Heimatliebe) mit Unterstützung der dortigen bulgarischen Gesellschaft im jetzt von russischen Truppen besetzten Berdyansk aufgestellt.
So vereint Wassil Lewski heute alle unsere Landsleute auf der ganzen Welt, unabhängig von Alter, Glauben, ethnischer und sozialer Zugehörigkeit. Die zu seinem Ehren errichteten Denkmäler erinnern uns nicht nur an sein Vermächtnis und seine Selbstaufopferung im Namen des nationalen Ideals. Sie erinnern uns auch daran, unser tägliches Handeln an den Maßstäben dieses Nationalhelden zu messen.
Diese Veröffentlichung erfolgt im Rahmen eines Projekts, das mit der finanziellen Unterstützung des Kulturministeriums im Rahmen des Nationalen Programms zum Gedenken an den 150. Todestag von Wassil Lewski realisiert wurde.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: BGNES, bgspace.com, bgsleda.com, migrantheritage.com, vasil-levski.blogspot.com, glaspress.rs, Privatarchiv
Der Produktionskomplex in der prähistorischen Siedlung „Solniza“(Saline) in der Nähe von Prowadia wird in der laufenden 20. archäologischen Saison Gegenstand von Forschungsarbeiten sein. Er befindet sich etwa 100 Meter von der alten Siedlung..
Nach vielen Jahren des Zerfalls ist eine der emblematischen Brücken des Baumeisters KoljoFitschetowieder bereit, Touristen zu empfangen. Die offizielle Einweihung findet in wenigen Tagen, am 23. August, statt. Die Brücke über den Fluss Jantra..
Die Wallfahrt „Der Wundertäter vom Rilagebirge“ versammelt das 15. Jahr in Folge Christen aus nah und fern, die mit dem Segen von Patriarch Daniil vom 1. bis zum 6. August von Sofia zum Rila-Kloster pilgern werden. Der Pilgerweg führt durch die..
Die Kathedrale wurde „als Zeichen der Dankbarkeit gegenüber dem russischen Volk für die Befreiung Bulgariens vom osmanischen Joch im Jahr 1878“..