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Der Abgang einer ehrgeizigen Frau

Schelewas Kandidatur war von Anfang an umstritten
Foto: BGNES
Die gescheiterte bulgarische EU-Kommissionskandidatin Rumjana Schelewa zieht sich aus der Politik zurück. Nachdem sie ihre Kandidatur als EU-Entwicklungskommissarin am Dienstagmorgen zurückgezogen hat, gab sie auch den Außenminister-Posten auf.

Schelewas Kandidatur war von Anfang an umstritten – von der geschlossenen Opposition im Europaparlament und in der bulgarischen Volksversammlung kamen schwere Vorwürfe, sie habe Nebeneinkünfte aus ihrer Abgeordnetenzeit in Brüssel verschwiegen. Diese Vorwürfe standen im Mittelpunkt der beispiellosen Anhörung am vergangenen Dienstag. Doch, Schelewa "glänzte" dabei auch mit beispielloser Inkompetenz auf dem Fachgebiet, das ihr Kommissionspräsident Barroso auftragen wollte – internationale Zusammenarbeit, humanitäre Hilfe und Krisenreaktion. Der Imageschaden für Bulgarien war am gleichen Tag noch abzuschätzen, und so kam Schelewas Rücktritt zu spät. Daran schuld ist unter anderem auch die EVP, deren stellvertretende Vorsitzende die Bulgarin ist – die Konservativen hielten an Schelewa bis zum bitteren Ende fest, und so zweifelte die Kandidatin und Bulgariens Ministerpräsident Borissow, welche Entscheidung nach dem Anhörungsskandal die richtige ist. Ihren Rücktritt als Außenministerin hatte Ministerpräsident Borissow jedoch zunächst abgelehnt. "Die Regierung hat jetzt die Fortsetzung solcher Skandale nicht notwendig", begründete Vizepremier Zwetanow den Kabinettsentscheid vom späten Dienstagabend. Einen Nachfolger nannte der stellvertretende Vorsitzende der konservativen Regierungspartei GERB nicht.

Der bulgarische Regierungschef Bojko Borissow rettete sich in letzter Sekunde, akzeptierte Schelewas Abgang von Europas politischer Bühne, und schlug eine sehr starke Kandidatin für die EU-Kommission vor – die Vizepräsidentin der Weltbank, Kristalina Georgiewa. Kommissionspräsident Barroso bedankte sich für die schnelle personelle Entscheidung aus Sofia.
Kristalina Georgiewa ist zweifelsohne eine starke Kandidatur. Ihre nächste Aufgabe als Entwicklungs- und Krisenschutzkommissarin hat viel mit ihrer bisherigen Arbeit bei der Weltbank. Wenn Kommissionspräsident Barroso mehr Zeit hätte, würde er ihr ganz sicher eine noch wichtigere Aufgabe in der Kommission anvertrauen. Es bleibt zu hoffen, dass sie den Imageschaden Bulgariens etwas ausgleichen kann.
По публикацията работи: Vessela Vladkova


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