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Umstrukturierung der Krankenhäuser erzeugt Unzufriedenheit unter Ärzten und Patienten

Wir wollen, dass endlich bestimmte Standrads in der Krankenhausbetreuung zur Geltung kommen“, sagt Gesundheitsminister Dr. Boschidar Nanew
Foto: BGNES
Die Strategie der Regierung auf dem Gebiet der Gesundheitsfürsorge bis zum Jahre 2013 sieht unter anderem die Umstrukturierung der Krankenhäuser vor. Ziel ist, die Tätigkeit dieser medizinischen Einrichtung zu verbessern und in diesem Zusammenhang auch die Qualität der angebotenen medizinischen Dienstleistungen zu erhöhen. Es gilt, europäische Standards zu erreichen. Doch bis dahin ist es ein dorniger Weg.

Gesundheitsminister Dr. Boschidar Nanew äußerte mit Bedauern, dass dieser Prozess bereits von den vorangegangenen Regierungen hätte in Angriff genommen werden müssen, leider aber immer wieder auf die lange Bank geschoben wurde. Es habe, so der Minister, an dem nötigen politischen Willen gefehlt. Das ist auch nur zu verständlich, wird man sich der Maßnahmen bewusst, die die Umstrukturierung beinhaltet. Alle Krankenhäuser, die den Anforderungen des Gesundheitsministeriums nicht genügen, werden simpel gesagt keine Verträge mit der Krankenkasse abschließen können. Das wird vor allem kleine und entlegene Krankenhäuser betreffen, deren Schicksal damit besiegelt wird.

Gesundheitsminister Nanew beklagt aber vor allem, dass es noch vor kurzem an einer sogenannten Gesundheitskarte des Landes gefehlt habe. Damit seien Bulgarien EU-Mittel für das Gesundheitswesen verloren gegangen. Der Krankenhausreform sehen gleichermaßen Ärzte und Patienten mit argen Befürchtungen entgegen. Die Ängste gehen dahin, dass viele Krankenhäuser in kleinen Ortschaften und besonders den entlegenen Gebirgsregionen ihre Tore schließen werden. Der Gesundheitsminister rechtfertigte sich damit, indem er angab, dass viele dieser Einrichtungen so und so nur als Gebäude existieren und in keiner Weise eine adäquate medizinische Behandlungen anbieten würden. Ihre Finanzierung vom Staat sei also in keiner Weise gerechtfertigt und würde in Zeiten der Krise den so schon geschrumpften Haushalt des Gesundheitsministeriums belasten. Weiter betonte Gesundheitsminister Dr. Boschidar Nanew:

„Zum wiederholten mal muss ich betonen, dass unser Ziel weder darin besteht, die Zahl der Krankenhäuser in Bulgarien auf ein Minimum schrumpfen zu lassen, noch Krankenhäuser zu schließen. Wir wollen, dass endlich bestimmte Standrads in der Krankenhausbetreuung zur Geltung kommen“, sagt Dr. Nanew. „Es gibt Kriterien, denen ganz einfach eine Gesundheitseinrichtung genügen muss, wie Zusammensetzung der Ärzteteams, Ausrüstung mit medizinischer Technik, Bettenzahl und materielle Basis u.s.w. Sehr wichtig ist auch die Frage, ob die überwiesenen Mittel für ein Krankenhaus zweckentsprechend genutzt und somit im Interesse der Patienten eingesetzt werden. Es handelt sich schließlich um staatliche Gelder, die nicht vergeudet werden müssen, vor allem nicht in Zeiten der Krise. Aus diesen Gründen heraus wird das Gesundheitsministerium die Erfüllung bestimmter Kriterien fordern. Derzeit erarbeiten die Branchenorganisationen ein Regelwerk für die gute medizinische Betreuung, das ebenfalls binden sein wird. Wir tragen eine große Verantwortung, denn es heißt europäische Standards unter bulgarische Bedingungen einzuführen.“

Gesundheitsminister Nanew hält die Ängste unter Ärzten und Patienten bezüglich der Krankenhausreform als unbegründet. Er sagte, dass die Krankenhäuser, die nicht den Kriterien des Gesundheitsministeriums entsprechen, als Diagnose- oder Rehabilitationszentren weiterarbeiten können. Die neue Gesundheitskarte des Landes sieht vor, dass jedem Bürger in einem Radius von bis zu 80 Kilometer von seinem Wohnort ein Krankenhaus zur Verfügung stehen muss, d.h., dass die Fahrt von zu Hause bis zum Krankenhaus nicht mehr als eine Stunde in Anspruch nehmen darf. „Das sind europäische Standrads, die wir einführen wollen“, kommentierte diese Zahl der Gesundheitsminister und informierte ferner, dass es in Bulgarien etwa 200 Nothilfezentren gibt, die die Patienten in dringenden Fällen als erstes behandeln und in die entsprechenden Krankenhäuser transportieren.

„Diese Zentren verfügen über den nötigen Krankentransport und medizinische Apparatur für Notfälle. Wir werden diese Zentren mit Fachpersonal aufstocken, weil es gerade dort an gut qualifizierten und erfahrenen Kräften fehlt. Zu diesem Zweck werden wir entsprechende Stimuli schaffen“, versicherte Gesundheitsminister Dr. Boschidar Nanew.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Diana Hristakiewa


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