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Europol-Chef Rob Wainwright: Bulgarien ist ein regionales Musterbeispiel

Bulgarien und Europol haben allein im letzten Jahr über 150 Operationen gegen das organisierte Verbrechen und einzelne Kriminelle initiiert
Foto: www.europa.eu
Bulgarien ist ein sehr wichtiger regionaler Partner von Europol bei der Bekämpfung des organisierten Verbrechens. Das sagte der Direktor des Europäischen Polizeidienstes Rob Wainwright nach seinem Treffen mit dem stellvertretenden bulgarischen Regierungschef und Innenminister Zwetan Zwetanow in Sofia.

Seit dem 1. Januar 2010 koordiniert Europol die Bekämpfung durch die Polizeidienste der EU-Staaten des grenzüberschreitenden Verbrechens und des Terrorismus im Auftrag der Europäischen Kommission. Rob Wainwright besprach mit dem bulgarischen Innenminister die laufenden Untersuchungen von organisierten kriminellen Gruppen für Schmuggel von Menschen und Drogen und Geldwäsche. Bulgarien verzeichnet nach seinen Worten einen sehr großen Fortschritt und hat einen wichtigen Beitrag bei der Bekämpfung des organisierten Verbrechens auf dem Balkan und in Europa. Das letzte Beispiel vor wenigen Tagen sei die gemeinsame Polizeiaktion „Lawine“. Dabei wurde auf dem Gebiet von Polen, Deutschland und Bulgarien eine Verbrechergruppe mit rund einem Dutzend Schlüsselpersonen festgenommen, die mit Screening-Geräten über Bankautomaten rund eine Million Euro von Konten von Bürgern in der gesamten Europäischen Union entwendet hat.

„Bulgarien und Europol haben allein im letzten Jahr über 150 Operationen gegen das organisierte Verbrechen und einzelne Kriminelle initiiert“, gab Rob Wainwright bekannt. „Das ist eine Verdopplung der Aktivität der bulgarischen Dienste gegenüber dem Vorjahr. Im Ergebnis wurden Schlüsselpersonen aus der Welt des organisierten Verbrechens festgenommen, Rauschgift beschlagnahmt und Verbrechergruppen zerschlagen, die sich mit Screening-Operationen beschäftigen.“

Rob Wainwright erinnerte daran, dass der letzte Bericht der Europäischen Kommission an das europäische Parlament und den Rat über Bulgariens Fortschritte im Rahmen des Kooperations- und Kontrollverfahrens die Entschiedenheit und den festen Willen der bulgarischen Regierung würdigt, mit dem organisierten Verbrechen fertig zu werden, aber auch auf die Notwendigkeit von zusätzlichen Bemühungen zur Bekämpfung dieses Verbrächens und der Korruption, sowie von Reformen in Gerichtssystem verweist.

„Aber ich bin hier, um kategorisch zu bestätigen, dass die Europäische Polizeigemeinschaft fest hinter Bulgarien bei den Bemühungen des Landes zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens steht. Und mit der klaren Botschaft, dass wir auch in Zukunft gemeinsam arbeiten werden, um es vollständig zu zerschlagen und die Sicherheit der Bürger der Europäischen Union und unserer Länder zu garantieren“, sagte der Leiter der Europol.

Das organisierte Verbrechen ist heute ein globales Problem. Der Drogenschmuggel und die großen Betrugsfälle, sagte Rob Wainwright weiter, betreffen sowohl die Bulgaren, als auch die Bürger von Deutschland, Frankreich und England.

„Wir sehen, dass es in Bulgarien kriminelle Gruppen gibt, in denen es Personen unterschiedlicher Nationalität gibt und das ist normal. Das organisierte Verbrechen ist ein Problem, das alle EU-Länder betrifft“, erklärte Rob Wainwright. „Wichtig ist, dass starker politischer Wille vorhanden ist, solche Verbrechergruppen zu zerschlagen, die unsere Gesellschaften bedrohen und das Leben unserer Bürger besser zu machen. Das geschieht hier in Bulgarien bereits mit dieser Regierung. Die Behörde zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens untersuchte im vergangenen Jahr 400 organisierte Verbrechergruppen, die im Land aktiv waren und noch sind. Ich glaube der Polizeistatistik, die wir aus Bulgarien bekommen“, sagte Rob Wainwright.
Der Chef von Europol kommentierte für Radio Bulgarien die Rolle Bulgariens bei der Bekämpfung des Terrorismus und des organisierten Verbrechens auf dem Balkan:

„Das, was Bulgarien gegenwärtig in seinem Streben, seine Dienste zu modernisieren tut, ist eine Art regionales Musterbeispiel. Bulgarien ist ein regionales Musterbeispiel“ erklärte Rob Wainwright. „Der neue gesetzgeberische Rahmen gegen die Geldwäsche ist meiner Meinung nach sehr effektiv und könnte ein Musterbeispiel für die übrigen Länder der Region sein. Das Verfolgen der illegalen Geldströme ist ein wesentliches Element der Bekämpfung des Terrorismus, aber auch des organisierten Verbrechens“.

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Tatjana Obretenowa


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