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Probleme im sozialen Bereich spitzen sich zu

Hristina Mitrewa, Direktorin des Nationalen Versicherungsinstituts
Foto: BGNES
Der Mangel an Mitteln im Nationalen Versicherungsinstitut nährt Zweifel wegen verschiedener Missbrauchstricks, die zu diesem Mangel beitragen. Dem Institut, das Renten, Kranken- und Muttergeld bezahlt, fehlen in den ersten drei Monaten des Jahres 17 Millionen Euro an Einnahmen. Gleichzeitig sei laut den Fachleuten der Einrichtung eine wesentliche Zunahme der Ausgaben für das Mutterschaftsgeld zu beobachten. Außerdem gäbe es eine ungünstige Tendenz der Zunahme der Ausgaben für Krankengeld und der Zahl der erkrankten Versicherten zu beobachten. Die Direktorin des Nationalen Versicherungsinstituts Hristina Mitrewa sagt:

„In den ersten drei Monaten von 2010 haben im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um 160.000 Menschen mehr Krankengeld bekommen. In diesen Monaten hat es aber nach Angaben der medizinischen Organe keine Grippeepidemie oder hohe Erkrankungszahlen gegeben. Das ist deswegen eine beunruhigende Tatsache.“

Die Fachleute des Instituts haben z.B. längere Zeit die Region der Stadt Blagoewgrad im Südwesten des Landes beobachtet und festgestellt, dass die Zahl der Krankschreibungen dort fast so groß ist, wie in der viel größeren Region der Schwarzmeerstadt Burgas. „Wir haben diese Daten dem regionalen Gesundheitszentrum vorgelegt, damit es überprüft, ob es eine wesentliche Zunahme der Erkrankungen in dieser Region gibt, oder die gestiegene Zahl der Krankschreibungen auf andere Gründe zurückzuführen ist“, sagen die Fachleute des Nationalen Versicherungsinstituts. Denn nach den Krankschreibungen zu urteilen ist die Bevölkerung von Blagoewgrad viel kränker, als im Landesdurchschnitt der letzten Jahre.

Diese Fachleute nennen einen möglichen Grund für die gestiegenen Zahlungen des Nationalen Versicherungsinstituts, dem entgegengewirkt werden solle. Viele Firmen müssen in Zeiten der Krise auf Kurzarbeit umsteigen. Statt den Beschäftigten etwa die Hälfte ihres Lohnes zu zahlen, drängen sie ihre Arbeiter sich krank schreiben zu lassen, da das Krankengeld vom Nationalen Versicherungsinstitut bezahlt wird. Man findet auch einen niedergelassenen Arzt, der das gegen Bezahlung tut. „Es gibt viele korrekte Versicherte, Arbeitgeber und Ärzte, aber es gibt auch solche“, sagen die Experten des Instituts. Mit solchen Überlegungen wurde eine Antikrisenmaßnahme der Regierung begründet, gegen die sich viele und besonders die Gewerkschaften wenden. Mit dem Hinweis auf diesen tatsächlichen oder angenommenen Missbrauch werden die Leistungen des Nationalen Versicherungsinstituts im Krankheitsfall für alle gekürzt. Wenn man krank wird, wird der erste Tag der Krankheit überhaupt nicht bezahlt, er geht auf Kosten des kranken Menschen. Die nächsten zwei Tage werden auch nicht vom Nationalen Versicherungsinstitut erstatten, das Krankengeld für sie muss der Arbeitgeber bezahlen und erst vom vierten Tag an erfüllt das Nationale Versicherungsinstitut seine gesetzliche Pflicht der Auszahlung von Krankengeld. Mit dieser umstrittenen Maßnahme werden alle dafür bestraft, dass es einen Missbrauch mit Mitteln des Instituts in Zusammenarbeit von einzelnen Arbeitgebern, Arbeitern und Ärzten gebe.

Die Fachleute des Nationalen Versicherungsinstituts vermuten einen weiteren Trick, der die Mittel für das Mutterschaftsgeld erhöht. Die Direktorin des Nationalen Versicherungsinstituts Hristina Mitrewa formuliert diesen Verdacht so:

„Meistens werden die Beschäftigten in den Unternehmen für ein Einkommen von 200 bis 250 Euro im Monat versichert. Für die schwangeren Frauen, die nach dem bulgarischen Gesetz 45 Tage vor der Entbindung und weitere 410 Tage danach einen Mutterschaftsurlaub in Anspruch nehmen, geben die Arbeitgeber einige Monate vor dem Beginn des Mutterschaftsurlaubs fälschlicherweise ein höheres Einkommen an.“
In allen solchen Fällen soll es neben der Beschneidung der Leistung des Nationalen Versicherungsinstituts für alle auch Überprüfungen geben. Falls sich der Verdacht erhärtet, werde man die Schuldigen hart bestraffen, sagen die Vertreter des Versicherungsinstituts.

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


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