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Steigender Abruf von EU-Fördermitteln zur Entwicklung des ländlichen Raumes

Ministerpräsident Bojko Borissow (l.), der Minister für die Verwaltung der EU-Fonds Tomislaw Dontschew (m.) und der Minister für Landwirtschaft und Ernährung Miroslaw Naidenow (r.) bei der Übergabe der 34 Verträge im Wert von 44 Millionen Euro.
Foto: BGNES
24 kleine bulgarische Gemeinden erhielten rund 44 Millionen Euro unentgeltliche EU-Fördermittel über das Operationelle Programm zur Entwicklung des ländlichen Raumes 2007-2013. Erstmals wurden dabei auch Subventionen für soziale Vorhaben und Dienstleistungen bewilligt. Obwohl sich der Programmstart in Bulgarien um anderthalb Jahre verzögert hat, kommt das Subventionsprogramm durch die vom Kabinett Borissow eingeleiteten Maßnahmen langsam in Schwung. Seit Programmstart im Juli vergangenen Jahres wurden bisher insgesamt 216 Verträge für über 200 Millionen Euro unterzeichnet, von denen bislang rund 70 Millionen Euro für den Ausbau der Wasserversorgung abgerufen wurden.

Bis Ende seiner Amtszeit strebt das Kabinett von Ministerpräsident Bojko Borissow den vollständigen Abruf aller Fördermittel über das Operationelle Programm zu Entwicklung des ländlichen Raumes 2007-2013 an. Das erklärte der Regierungschef bei der Übergabe der neuen Verträge an die Bürgermeister der kleinen Gemeinden. Bisher, so Borissow, werden etwa 15 Prozent der EU-Subventionen absorbiert, zu Amtsantritt lag diese Quote noch zwischen drei und fünf Prozent.

„Trotz gestiegener Abrufquote sind weitere Anstrengungen nötig“, betonte Ministerpräsident Borissow. „Ich hoffe, dass wir diese Quote in den kommenden Monaten auf mindestens 50 Prozent aufstocken können, denn dabei handelt es sich um unentgeltliche Direktsubventionen für kleine Gemeinden, die das Leben von Kindern und sozial Schwachen verbessern sollen.“

In diesem Zusammenhang verwies der Regierungschef auf einen Beschluss aus der vergangenen Woche, laut welchem den kleinen Gemeinden für den Projektwert die Mehrwertsteuer erlassen wird. Ein weiterer wichtiger Schritt sei die fünfzigprozentige Vorfinanzierung, wodurch die Kommunen flexibler werden. Allerdings hielt Premier Borissow die Bürgermeister zu einer strikten öffentlichen Auftragsvergabe an und forderte in diesem Zusammenhang maximale Transparenz.

Drei der neuen Projekte, und zwar die Altersheime in den Gemeinden Suhindol, Nowo Selo und Zar Kalojan, erhielten Fördermittel von jeweils über einer halben Million Euro. Das größte Projekt mit einem Wert von über einer Million Euro habe die Gemeinde Pordim für ein Kinderheim gewonnen, so Miroslaw Naidenow, Minister für Landwirtschaft und Ernährung. Zudem verwies er darauf, dass diese Fördergelder den Lebensstandart in den meist zurückgebliebenen Regionen der Gemeinschaft verbessern und damit der Entvölkerung dieser Gemeinden entgegenwirken sollen.

„Die Fördermittel bringen neuen Schwung in die Wirtschaft und helfen, die Lebensbedingungen der Landbevölkerung zu verbessern“, ist Tomislaw Dontschew, Minister für die Verwaltung der EU-Fonds, überzeugt. Auf diese Weise, so Minister Dontschew, gehe man zudem gegen eines der ärgsten Probleme in Bulgarien vor – die Überzentralisierung in den Großstädten.

Laut Bürgermeister der Sofioter Gemeinde Suhindol, Plamen Tschernew, soll mit den 720.000 Euro Fördergeldern ein Tageszentrum für Erwachsene eingerichtet werden.

„Dabei handelt es sich um das einstige Bürgermeisteramt, das sich heute in einem sehr schlechten Zustand befindet“, erklärt Plamen Tschernew. „Mit den Subventionen können wir das gesamte Gebäude sanieren, Zugangswege für Behinderte schaffen, Grünflächen anlegen, Räumlichkeiten für die medizinische Betreuung, einen Computerraum, Internet und vieles anderes einrichten. Auf diese Weise bieten wir älteren Menschen, die den Staat Jahrzehnte aufgebaut haben, einen verdienten Lebensabend.“

Allerdings, so Bürgermeister Tschernew, gibt es beim Abruf von EU-Subventionen folgendes Hauptproblem:

„Die Unerfahrenheit der Gemeinden und verschiedener Organisationen beim Projektstart. Anfänglich kam das Bewerbungsverfahren sowohl seitens der Gemeinden als auch seitens der Behörden nur schleppend voran. Diese Problem haben wir gelöst. Auch die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Ministerien und Behörden ist gut. So können wir gemeinsam mit Fachleuten die Projekte schneller auf den Weg bringen.“

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Tatjana Obretenowa


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