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Europäisches Verbraucherzentrum in Sofia verteidigt Rechte aller Verbraucher der Gesellschaft

Im Falle des Erwerbs von Waren in einem EU-Land bietet das Europäische Verbraucherzentrum allen Bürgern der Gemeinschaft Schutz. Europaweit gibt es 29 Verbraucherzentren, d.h. je ein Zentrum in jedem EU-Staat plus Zentren in Island und Norwegen.

Diese Zentren stehen allen Europäern offen, egal in welchem Land man sich befindet. Deren Grundanliegen ist, das Vertrauen der Konsumenten in den Markt der Gemeinschaft zu gewinnen sowie den Verbrauchern das Gefühl zu geben, dass ihre Rechte auch im Ausland gewahrt sind. Das Zentrum in Sofia informiert über seine Internetseite über die Verbraucherrechte, berät bei Problemen und unterstützt bei der Lösung grenzüberschreitender Streitfälle. Wenn beispielsweise ein bulgarischer Verbraucher mit einem Händler in einem anderen EU-Land Probleme gehabt hat, kann er beim Europäischen Verbraucherzentrum Beschwerde einreichen und sich dort beraten lassen. Das Zentrum wiederum informiert das Verbraucherzentrum in dem jeweiligen Staat und verhandelt mit dem Händler und Firma bis zur Klärung des Falls und der Leistung von Schadenersatz. Das Zentrum in Sofia beschäftigt sich aber auch mit Beschwerden europäischer Bürger über bulgarische Händler. Finanziert wird das Zentrum zur Hälfte über die bulgarische Kommission für Verbraucherschutz, den Rest kommt steuert die Generaldirektion „Gesundheitsschutz und Verbraucher“ der EU-Kommission bei. Alle Zentren sind miteinander verbunden und tauschen Informationen aus.

2008 – im ersten Jahr seines Bestehens – gingen 292 Beschwerden ein, 2009 waren es bereits 466, in diesem Jahr sind es bisher 210 Beschwerden und Anfragen. Zentrumschefin Anita Poppurina berichtet:

„Im vergangenen Jahr haben sich die Bulgaren vor allem über Transportprobleme beschwert – vor allem über Fluggesellschaften wegen Verspätungen oder abgesagter Flüge und verlorengegangenem Gepäck. Es folgen Beschwerden über Kommunikationsdienstleistungen, über unloyale Handelspraktiken, über Hotelaufenthalte und andere touristische Dienstleistungen. Die europäischen Bürger beschweren sich vor allem über bulgarische Händler und deren unloyale Handelspraktiken. Es folgen die Bereiche Transport, Einrichtung und Wartung, Mieten, Strom, Gas und Wasser.“

Die europäischen Bürger, die in Bulgarien leben oder sich hier länger aufhalte, haben vor allem Probleme mit grundlegenden Dienstleistungen wie Strom, Gas und Wasser. In den letzten Monaten ist die Zahl der Beschwerden bulgarischer Verbraucher über Online-Einkäufe in anderen EU-Staaten gestiegen, was dafür spricht, dass in Bulgarien diese Art einzukaufen auf dem Vormarsch ist. Zudem zeigen die Beschwerden, wo die bulgarischen Verbraucher am meisten einkaufen. Aneta Poppurina informiert:

„An erster Stelle in Italien und der Slowakei, gefolgt von Deutschland und Großbritannien. In Italien geht es vor allem um Probleme bei der Auto-Anmietung und um Probleme mit italienischen Fluggesellschaften wegen verlorengegangenen Gepäcks. In Deutschland beschweren sich die Bulgaren bezüglich des E-Handels über deutsche Händler als auch über Probleme bei Reparaturen oder der Auswechslung von Teilen verschiedener Autos. Zahlreiche Beschwerden betreffen den Online-Handel in Großbritannien, da es dort sehr viele Online-Geschäfte gibt.“

Die mit der Slowakei verbundenen Beschwerden beziehen sich auf den vorjährigen Pleitegang der Fluggesellschaft Sky Europe, da die Fluggesellschaft über ihre Internetseite bis unmittelbar vor der Pleite Zahlungen entgegen nahm. Mithilfe der Experten des Europäischen Zentrums für Verbraucherschutz füllten die Betroffenen die entsprechenden Unterlagen aus, die vom Zentrum dem Verwalter der bankrotten Gesellschaft zwecks Entschädigung zugeschickt wurde.

Und weitere Beispiele. Die meisten Beschwerden gegen bulgarische Händler wurden im vergangenen Jahr von Bürgern aus Großbritannien, Deutschland, Polen und Irland eingereicht. Die Beschwerden und Anfragen aus Großbritannien betreffen vor allem Immobilien. „Wir haben die Bürger dieser Staaten über ihr weiteres Vorgehen beraten“, so Poppurina. „Leider dürfen wir nicht mit Investoren und Bauunternehmen in Bulgarien verhandeln. Wir haben die mit den Maklern geschlossenen Verträge eingesehen und sie beraten, was sie weiter unternehmen können, um ihre Rechte zu verteidigen.“

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


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