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Positiver Trend am Arbeitsmarkt hält an

Im Sommer steigt in diversen Wirtschaftsbranchen die Nachfrage nach Arbeitskräften und damit die saisonale Beschäftigung - vor allem im Hotel- und Gaststättengewerbe, in der Landwirtschaft und der Konservenindustrie. Obwohl der Boom in der Baubranche der Vergangenheit angehört, verdingen sich in den Sommermonaten zahlreiche Arbeitssuchende auf dem Bau. Zudem packen im Sommer viele Arbeitslose ihre Koffer, um sich als Saisonarbeiter im Ausland einen finanziellen Polster für die kältere Jahreszeit zu verdienen.

Krisenbedingt verzeichnete Bulgarien im Februar dieses Jahres mit einer Arbeitslosenrate von über zehn Prozent einen traurigen Rekordwert. In den folgenden Frühjahrs- und Sommermonaten waren die Arbeitslosenzahlen rückläufig. Inwieweit diese Tatsache auf die Saisonarbeit zurückzuführen ist, werden gegen Jahresende die von den Arbeitsämtern gemeldeten Zahlen belegen.

Laut Sinaida Andreewa, Chefin der Beschäftigungsagentur, belegen die jüngsten August-Daten rückläufige Arbeitslosenzahlen den sechsten Monat in Folge. „Dabei wirkt sich die saisonale Beschäftigung in den Sommermonaten nach wie vor positiv auf den Arbeitsmarkt aus – so Sinaida Andreewa. - Im August 2010 lag die Arbeitslosenrate bei 9,14 Prozent, d.h. leicht unter den Werten des Vormonats. Bei den Arbeitsämtern des Landes sind über 338.000 Arbeitslose gemeldet.“

In den ersten acht Monaten dieses Jahres hat die Realwirtschaft rund 90.000 freie Stellen offeriert. Allein im August über 10.000. Gleichzeitig gibt es freie Stellen, die seit mehr als drei Monaten ausgeschrieben sind. Vor allem in der verarbeitenden Industrie, im Handel und im Gesundheitswesen. Dabei handelt es sich in der Regel um Arbeitsplätze in entfernt liegenden Regionen des Landes, um Arbeitsplätze mit ungünstigen Arbeitsbedingungen, um Jobs mit niedrigen Gehältern oder für die zu hohe Anforderungen gestellt werden.

Prognosen des Wirtschaftsinstituts der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften BAN gehen davon aus, dass sich bei ausbleibendem Wirtschaftswachstum in den kommenden Monaten die Arbeitslosenrate längerfristig um die 10-Prozent-Marke einpendeln werde. Die Wirtschaft stellt für die kommenden Monate keine neuen Arbeitsplätze in Aussicht, da sich die Unternehmen noch nicht von den Krisenfolgen erholt hätten. Neuinvestitionen könnten für neue Arbeitsplätze sorgen, jedoch wurden viele Projekte auf Eis gelegt, um bessere Zeiten abzuwarten.

„Obwohl in der Tourismusbranche, in der Landwirtschaft und der verarbeitenden Industrie das Ende der aktiven Sommersaison naht, ist die Zahl der Beschäftigten noch relativ hoch“, erklärt Sinaida Andreewa „Ab Oktober wird dann ein stärkerer Ansturm auf die Arbeitsämter erwartet. Laut August-Daten kommen die neu registrierten Arbeitslosen vor allem aus der Dienstleistungs- und Industriebranche, weniger aus der Landwirtschaft. Auch steigt der Anteil der bei den Ämtern registrierten Arbeitslosen aus den Bereichen Handel, verarbeitende Industrie, Baubranche als auch Finanzen und Versicherungen.“

Weltweit steigt krisenbedingt die Arbeitslosigkeit unter der Jugend. Menschen ohne Arbeitserfahrungen kommen am Arbeitsmarkt nur schwer unter. Im März dieses Jahres waren mehr als 70.000 Jugendliche bei den bulgarischen Arbeitsämtern gemeldet. Die meisten ohne Ausbildung. Für diese Bevölkerungsgruppe stellt das EU-Programm zur Entwicklung der menschlichen Ressourcen Mittel bereit, die Langzeitarbeitslosigkeit und Armut unter Jugendlichen verhindern sollen. Dabei werden Jugendlichen bis 29 Jahre verschiedene Ausbildungs- und Praktikumplätze vermittelt, die die jungen Menschen wettbewerbsfähiger am Arbeitsmarkt machen sollen.

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


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