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Bulgarien und Türkei wollen gemeinsame Energieprojekte beschleunigen

Nach dem Treffen in Sofia kündigte Premierminister Borissow an, dass Bulgarien und die Türkei ihre Gasnetze koppeln werden, was Teil des Nabucco-Projektes sein soll.
Foto: BGNES
Die Energiesicherheit und die Entwicklung der gemeinsamen Energieprojekte standen im Mittelpunkt der Gespräche zwischen dem bulgarischen Premierminister Bojko Borissow und seinem türkischen Amtskollegen Recep Erdogan, der sich gestern zu einer Kurzvisite in Bulgarien aufhielt.

Ende Januar dieses Jahres hatten Borissow und Erdogan in Ankara ein Memorandum zur Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Energiewesens unterzeichnet. Durch beide Länder sollen für Europa wichtige Energietrassen verlaufen, darunter die Nabucco-Pipeline, die die Europäische Union mit Erdgas aus dem Kaspischen Raum und dem Nahen Osten versorgen soll. Weitere Gasleitungen zwischen der Türkei und Bulgarien sind auch in Gespräch. Die Projekte sind strategisch bedeutsam und betreffen nicht nur die Energiesicherheit Bulgariens und der Türkei, sonder der gesamten Europäischen Union. Es geht vor allem um die Diversifizierung der Gaszustellungen, um nicht vollends vom Gas aus Russland abzuhängen, das bei Krisen den Hahn schnell zudrehen kann, was bereits geschehen ist.

Die Nabucco-Pipeline soll 3.300 Kilometer lang werden und durch sie werden voraussichtlich 13 Milliarden Kubikmeter Erdgas jährlich fließen. Noch steht aber alles nur auf dem Papier. Es wird aber sicher Bewegung aufkommen, wenn die Russen ihr alternatives Projekt, genannt „Südstrom“, forcieren. Das Nabucco-Vorhaben selbst soll von einer internationalen Gesellschaft verwirklicht werden, die bereits 2004 in Wien gegründet wurde. Ihr gehören Unternehmen aus Bulgarien, Deutschland, Österreich, Ungarn, Rumänien und der Türkei an. Finanziert wird der Bau mit vier Milliarden Euro, die führende internationale Banken zur Verfügung stellen.

Nach dem Treffen in Sofia kündigte Premierminister Borissow an, dass Bulgarien und die Türkei ihre Gasnetze koppeln werden, was Teil des Nabucco-Projektes sein soll. Borissow will in Brüssel dafür eine finanzielle Unterstützung beantragen, die aus den bereitgestellten EU-Mitteln für das Nabucco-Projakt abgezweigt werden sollen. Die Union hat bislang 200 Millionen Euro gebilligt.
„Für uns ist es ausgesprochen wichtig, rechtzeitig die Rohrverbindung zwischen unserem Land und der Türkei aufzubauen. Diese wird als alternative Gasverbindung zur Diversifizierung der Erdgaszustellungen für Bulgarien beitagen“, betonte Bojko Borissow.

Auch sein Amtkollege aus der Türkei betonte die Bedeutung der Projekte, insbesondere der Nabucco-Pipeline, die er als einen der wichtigsten gemeinsamen Schritte beider Länder einstufte. Erdogan stellte auch die Möglichkeit in Aussicht, weitere Nachbarländer in das Gasnetz einzubeziehen.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Tatjana Obretenowa


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