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Ausländische Großinvestoren wünschen sich transparentes und zuverlässiges Umfeld

"Wie beim Sport müssen auch hier klare Regeln herrschen, die nicht nach der ersten Hälfte des Spieles geändert werden", sagte auf dem ERT-Treffen in Sofia Alexis Brouhns (m.), ehrenamtlicher Botschafter Belgiens und Vertreter des Solvey-Konzerns.
Foto: BGNES
In Sofia fand das 10. Jahrestreffen des Europäischen Runden Tisches der Industriellen (ERT) statt. Der ERT, als elitärer Club der Vorstandschefs der größten transnationalen Konzerne Europas, die auch in Bulgarien präsent sind, unterbreitete bulgarischen Ministern seine Vorschläge zu Maßnahmen, die unter den Bedingungen der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise zur Verbesserung der makrowirtschaftlichen Entwicklung in Bulgarien beitragen sollen. Ein besonderes Augenmerk galt dem Geschäftsklima.

Die Teilnehmer am Treffen besprachen die Herausforderungen, vor denen sich die ausländischen Investoren gestellt sehen. Darunter die Probleme in Folge von Gesetzgebung, Schattenwirtschaft und schlechter Infrastruktur. Die Investoren beklagten ihre eingeschränkten Möglichkeiten angesichts der schwierigen Wirtschaftslage. Vizepremier und Finanzminister Simeon Djankow zeigte sich jedoch gewiss, dass Bulgarien die Krise überwinden werde, ohne den Internationalen Währungsfonds um Hilfe zu bitten, oder die Steuern zu erhöhen. Seiner Meinung nach werde Bulgarien attraktiver für Investitionen werden, wenn das Kabinett die bisherige Politik zur Sicherung der fiskalen Stabilität beibehält.

„Wir unterhalten nicht nur eine stabile Fiskalpolitik ohne die Steuern zu erhöhen, sondern haben auch den Investitionsstrom in die Infrastruktur erhöht“, betont Djankow und erinnert: „Die schlechten Straßen und Eisenbahnstrecken waren zu einem ernsten Hindernis für die Unternehmen geworden, die in Bulgarien agieren. Im letzten Jahr haben wir einen entscheidenden Anstieg der bulgarischen und ausländischen Investitionen in Infrastrukturprojekte vermerkt. In einem Jahr haben wir in dieser Beziehung also mehr geschafft, als die Vorgängerregierung in vier Jahren. Unser Ziel besteht darin, mittels einer guten Steuerpolitik und stabiler Investitionen in der Infrastruktur, Bulgarien nicht nur in einen besseren Standort zu verwandeln, sondern auch die Geschäftsleute, die derzeit bei den Nachbarn, wie Rumänien und Griechenland tätig sind, in unser Land zu locken. Wir haben die Information erhalten, dass bereits einige Unternehmen in Erwägung ziehen, nach Bulgarien umzusteigen.“

Nachhaltiges Wirtschaftswachstum, vollwertige Integration auf dem Weltmarkt, breitere Anwendung neuer Technologien und Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit der bulgarischen Unternehmen empfehlen u.a. die ausländischen Geschäftsleute zur Verbesserung des Investitionsklimas in Bulgarien.

„Vor 13 Jahren haben sich viele ausländische Unternehmen in Bulgarien niedergelassen. Auch damals erlebte Bulgarien schwere und unsichere Zeiten. Wir sind aber hierher gekommen, weil wir an das Potential des Landes glaubten“, sagte auf dem ERT-Treffen in Sofia Alexis Brouhns, ehrenamtlicher Botschafter Belgiens und Vertreter des Solvey-Konzerns. Er fügte hinzu: „Vor der Krise war Bulgarien 2008 ein aufgehender Stern in der Region. Wir glauben, dass mit der Umsetzung einer guten Politik ihr Stern schnell wieder aufleuchten wird. Der straffe makrowirtschaftliche Rahmen und die gute Fiskalpolitik helfen ihnen zum großen Teil, unter den Bedingungen der Krise zu bestehen. Derzeit bedarf das Land jedoch Reformen, die ein Wirtschaftswachstum generieren, neue Arbeitsplätze schaffen und ausländisches Kapital anziehen. Obwohl ihre Wirtschaftsprognosen für 2011 hoffnungserweckend sind, sehen die Perspektiven für Europa eine langsame und unstetige Erholung, begleitet von sehr strengen Maßnahmen vor. Hinzu kommt die starke Konkurrenz der neuen Märkte. Wir stehen also alle vor ernste Herausforderungen. Was benötigen wir, ausländische Investoren?“, fragte rhetorisch Brouhns. „Vor allem ein gutes, transparentes, stabiles und zuverlässiges Umfeld. Das bedingt eine Gesetzgebung, die der der Europäischen Union und ihrer Praktiken entspricht. In einem bestimmten Land zu investieren kommt einem Sport gleich. Und wie beim Sport müssen auch hier klare Regeln herrschen, die nicht nach der ersten Hälfte des Spieles geändert werden, ergo, dass die Gesetze, die auf Investitionen und Business Bezug nehmen, nicht plötzlich andere sind. Die gute Politik, die derzeit geführt wird, kann künftig neue Arbeitsplätze schaffen, einen besseren Lebensstandard generieren und natürlich für uns Geschäftsleute bessere Bedingungen gewähren.“

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Weneta Nikolowa


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