Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Jeder fünfte Angestellte in Bulgarien hat nicht die erforderliche Ausbildung und Qualifikation für seine Position

Eine Studie der Bulgarischen Wirtschaftskammer und der Gewerkschaften hat ein Bild der Berufsausbildung in Bulgarien ergeben. Die Studie wurde unter 1500 einheimischen Unternehmen, staatlichen Institutionen und Gewerkschaften durchgeführt und ist ein Teil des Projektes der Wirtschaftskammer für die Erstellung eines Informationssystems für die Bewertung der Arbeitskräfte im Land.

Die Untersuchung befasst sich mit der Lage des Managements der Arbeitskräfte in Bulgarien und ihrer Bereitschaft, moderne Methoden im Bereich der Personalführung anzuwenden. Fast die Hälfte der Manager sind der Meinung, dass die Reduzierung der Arbeitsplätze nicht zu ihren Prioritäten gehört und dass die Unternehmen das qualifizierte Personal behalten müssen. Über 30 Prozent denken, dass die Fachkräfte äußerst wichtig für die Überwindung der Krise sind und etwas weniger glauben, dass Innovationen ein Risiko für das Personal und für die Zukunft des Unternehmens bedeuten. Jeder fünfte Angestellte in Bulgarien hat nicht die erforderliche Ausbildung und Qualifikation für seine Position, zeigt die Untersuchung. Wenn man bedenkt, dass es berufliche Standards nur für wenige Berufe in Bulgarien gibt, kann man sich vorstellen, dass es bei weitem nicht mehr ausreichend qualifizierte Mitarbeiter gibt, als angenommen.

Die Ergebnisse zeigen auch, dass zu wenig in der Weiterbildung und der Entwicklung des Personals investiert wird. Wenn man die Probleme der Hochschulbildung dazu rechnet, werden wir feststellen, dass Bulgarien ein ernsthaftes Problem mit der Berufsausbildung hat. Das ist ein Grund für die niedrige Produktivität und die unzureichende Wettbewerbsfähigkeit vieler bulgarischer Betriebe.

„Über die Hälfte der bulgarischen Unternehmen investieren weniger als ein Prozent ihres Budgets in der Weiterbildung der Angestellten“, sagt Schetschko Dimitrow von der Bulgarischen Wirtschaftskammer. „Dafür gibt es unterschiedliche Gründe, aber wir denken, dass dies zum größten Teil auf die mangelhafte Struktur der Hochschul- und Berufsbildung in Bulgarien zurückzuführen ist. Vielleicht ist auch die Kultur dafür einfach nicht vorhanden, aber vor allem können die fehlende Mittel dahinter stehen. Im Gegenteil zu der Landwirtschaft und der Produktion, geben die meisten Betriebe aus dem Handel und aus dem Dienstleistungsbereich Geld für die Weiterbildung ihres Personals aus. Deswegen ist die Fluktuation in den landwirtschaftlichen Betrieben und in der Industrie am höchsten. In der Industrie werden sowohl die Beschäftigten, als auch die Ausrüstung immer älter, daher sind diese Arbeitsplätze unattraktiv für die jüngeren Arbeitnehmer“.

Die Studie hat gezeigt, dass fast 30 Prozent der bulgarischen Betriebe mit veralteten Berufsbezeichnungen und Anforderungen arbeiten. Das stoppt die Karriereentwicklung der Beschäftigten dort und bedeutet, dass sie nicht mehr gefördert werden. Das kann sie nur demotivieren und dazu veranlassen, die Stelle zu wechseln.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Kulturfestival im Dorf Huchla bringt Griechen, Türken und Bulgaren zusammen

Das Kulturfestival „Die Geheimnisse von Huchla-2024“ findet zum 26. Mal im Dorf Huchla bei Iwajlowgrad statt. Bis zum 23. September versammeln sich drei ethnische Gruppen - Bulgaren, Griechen und Türken - auf dem Platz von Iwajlowgrad unter dem..

veröffentlicht am 22.09.24 um 09:15

Parade der Militärblaskapellen in Weliko Tarnowo

Weliko Tarnowo ist zum 17. Mal Gastgeber des Internationalen Festivals der Militärblaskapellen, teilten die Organisatoren der Stadtverwaltung mit. In diesem Jahr werden das Orchester der Seestreitkräfte Rumäniens, das repräsentative Blasorchester..

veröffentlicht am 21.09.24 um 11:30

Sofia in den Augen der ausländischen Touristen - eher jung denn alt

Die Kirche „Hl. Sophia“, von der der heutige Name der bulgarischen Hauptstadt stammt, steht normalerweise im Schatten der Alexander- Newski-Kathedrale. Diese thront in der Mitte des gleichnamigen Platzes und lenkt mit ihrer weißen Fassade, den..

veröffentlicht am 17.09.24 um 11:45