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Ein Wochenende in Sofia

Foto: Archiv
An einem Wochenende kann man wohl kaum eine an Sehenswürdigkeiten so reiche Stadt wie Sofia erkunden. Mit Sicherheit ist die Zeit jedoch ausreichend, um sich in die Stadt zu verlieben. Für viele ausländischen Gäste ist Sofia in der Regel nur eine Zwischenstation auf dem Weg in die Seebäder oder Wintersportzentren des Landes. Aber auch für eingefleischte Sofioter oder Sofia-Liebhaber gibt es stets Neues zu entdecken. Man schnappt sich einfach den Stadtplan oder erkundet nach Zufallsprinzip bisher unbekannte Straßenzüge. Mit Sicherheit fühlt man sich danach wie ein Kultureroberer.


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Die Nationale Kunstgalerie

Oder man vertraut sich einem professionellen Stadtführer an, der einem die bemerkenswertesten Sehenswürdigkeiten der bulgarischen Hauptstadt bis ins kleinste Detail erklärt. Die Reiseleiterin Maria Tjutjundschiewa ist seit Jahren mit bulgarischen Gruppen in den großen europäischen Metropolen unterwegs, ausländischen Gruppen zeigt sie mit Genugtuung die Hauptstadt ihres Heimatlandes. Ein Wochenende in Sofia bietet alles, was das Herz begehrt - ist ihre Maxime. Es bietet Architektur der Moderne und der klassischen westeuropäischen Schule Ausgang des 19. Jahrhunderts, Sofioter Museen, man kann ins Kulturleben der Stadt eintauchen und ins Theater oder in die Oper gehen und natürlich ist stets Zeit für einen Einkaufsbummel.


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Die Georgs-Rotunde


Als Ausgangspunkt der Reise in die Geschichte empfiehlt Maria eine der ältesten Kirchen, nicht nur in Bulgarien sondern in ganz Europa, die aus dem 4. Jahrhundert stammt.
„Dabei handelt es sich um die Georgs-Rotunde im Innenhof zwischen den Gebäuden der Präsidentschaft und des Sheraton-Hotels“, erzählt unsere Stadtführerin. „Nach fast zwanzigjähriger Restaurierung erstrahlt das orthodoxe Gotteshaus in neuem Glanz. Im Inneren beeindruckt die Rotunde mit ihren sehr gut erhaltenen Fragmenten und Fresken. Dem Besucher eröffnen sich historische Schichten aus verschiedenen Kulturen, die ihre Spuren bis in die Gegenwart hinterlassen haben. Ein weiteres interessantes christliches Denkmal ist die im neobyzantinischen Stil gehaltene Alexander-Newski-Kathedrale, die fünftgrößte Europas. Für ihren Bau wurden über 30 verschiedene Marmorarten verwendet, den gesamte Innenraum zieren Fresken. Die größte der zwölf Glocken wiegt zehn Tonnen, die kleinste gerade einmal sieben Kilogramm. Das Glockenspiel ist bis weit in die Ferne zu hören.“


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Die Alexander-Newski-Kathedrale


Der einstige Palast, in dessen Sälen sich heute die Nationale Kunstgalerie, das Ethnografische Museum, die Galerie für ausländische Kunst und das Archäologische Museum befinden, ist nur ein Bruchteil der kulturellen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Den Tag kann man mit einem Theaterbesuch, mit Aufführung der Sofioter Oper oder mit einem Tanzspektakel der weltbekannten Ballettgruppe „Arabesk“ ausklingen lassen. Ein Bummel auf der Rakowski-Straße, von der Kunstboheme auch scherzhaft „Sofioter Broadway“ genannt, wird sich mit Sicherheit zu einem Blick in eines der anliegenden Sofioter Theater verleiten. Nach so viel Kultur ist es nun an der Zeit für das Sofioter Nachtleben. Auch hier ist die Auswahl groß – von Restaurants mit traditioneller bulgarischer Küche und Folkloreattraktionen bis hin zu kulinarischen Spezialitäten aus vieler Herren Länder. Vielleicht darf es aber auch ein Jazz-Klub mit Live-Musik sein? Der perfekte Abschluss ihres ersten Abends in der bulgarischen Hauptstadt.


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Die Sofioter Oper

Auch am nächsten Tag erwartet sie ein reichhaltiges Programm. Wenn sie die Berge lieben, können sie einen Ausflug in das nur eine halbe Autostunde entfernt liegende Witoschagebirge unternehmen, wo im Winter Skipisten und im Sommer Wanderwege locken. Reiseleiterin Maria Tjutjundschiewa hat für den zweiten Tag einen weiteren Vorschlag parat:


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Die Kirche von Bojana


„Eine interessante Sehenswürdigkeit mit alter und interessanter Geschichte ist die Kirche von Bojana. Die hiesigen Wandmalereien gehen der Ära des weltbekannten Künstlers Giotto voraus. Entstanden sind sie 1259, zehn Jahre vor der Geburt des großen Meisters der italienischen Renaissance. Man kann guten Gewissens behaupten, dass der unbekannte Ikonograph, der sein Talent an den Wänden der Kirche von Bojana verewigt hat, ein Vorläufer der Renaissance in Europa war. Die Besichtigung der Kirche kann man mit einem Spaziergang im umliegenden Park kombinieren und sich so an der Stille und frischen Luft am Fuße des Witoschagebirges erfreuen.“


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Das Nationale Geschichtsmuseum


Am Rande von Sofia befindet sich das Nationale Geschichtsmuseum, wo einige der wertvollsten Schätze aufbewahrt werden, die die bulgarische Erde bisher preisgegeben hat. Und auch Naturliebhaber kommen auf ihre Kosten bei einem Rundgang durch den Botanischen Garten im Stadtzentrum. Er ist zwar nicht sehr groß, beeindruckt jedoch mit interessanten Vertretern der Pflanzenwelt. Und natürlich sollte man unbedingt Zeit für das obligatorische Shopping einplanen, etwa in einem der großen Sofioter Einkaufszentren, in denen sich bestimmt auch ein passendes Erinnerungsstück findet. Oder vielleicht ein Buch für die Reise, mit dem man neben dem Geschmack des getrunkenen Kaffees auch ein wenig vom Geiste der bulgarischen Hauptstadt mit nach Hause nimmt.

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Lina Iwanowa


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