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Jugendwelle Sofia: Internationale Programme für Schüleraustausch

Seit 1998 haben etwa 170 bulgarische Schüler ein Jahr bei Gastfamilien im Ausland verbracht.
Foto: Vereinigung "Die Jugend für Entwicklung"
Das Internet und die sozialen Netzwerke haben die Kommunikation zwischen Menschen aus allen Ländern der Welt möglich gemacht. In Facebook zum Beispiel kann man Tausende Freunde haben, die man eigentlich im richtigen Leben nie persönlich treffen wird. Besonders aktiv bei den virtuellen Freundschaften sind die jungen Menschen, die andere Länder und Kulturen kennen lernen wollen. In Bulgarien sind die Sommersaisonarbeiten für Studenten im Ausland sehr populär geworden. Die Schüler brauchen aber auch einen Austausch mit ihren Altersgenossen in anderen Ländern. Die Hauptaktivität der Vereinigung "Die Jugend für Entwicklung – Bulgarien" besteht in der Organisation von Schüleraustauschprogramme. Die Kandidaten sind im Alter zwischen 15 und 18 Jahre und bleiben für ein Jahr im jeweiligen Land.

"Unsere Vereinigung gibt es in Bulgarien seit 1998", sagt der Programmdirektor der Organisation, Petar Bankow. "Damals gingen 20 bulgarische Schüler nach Deutschland. In den Jahren danach haben wir einen regelmäßigen Austausch mit Frankreich, Finnland, Ungarn, Litauen, der Schweiz u.a. hergestellt. Jetzt haben wir zum ersten mal auch einen Schüller in Argentinien. Das Programm dauert ein Jahr und gibt dem Kind die Möglichkeit, bei einer Familie zu wohnen und eine staatliche Schule zu besuchen, um die jeweilige Sprache zu erlernen. Wir prüfen die Familien im Voraus. Eine Bedingung ist, dass sie traditionell für das Land sein müssen. Die Schüler müssen auch für diese bedeutende Veränderung in ihrem Leben entsprechend vorbereitet sein. Gleich nach ihrer Ankunft werden sie mit den Besonderheiten und der Kultur des Landes vertraut gemacht. In der Mitte ihres Aufenthaltes haben sie die Möglichkeit eine Bilanz zu ziehen und festzustellen, was sie noch während dieser Zeit erreichen wollen. Die letzten zwei Seminare finden direkt vor ihrer Abreise und gleich nach der Rückkehr in Bulgarien statt. Wichtig ist, dass sie das ganze Schuljahr über in dem Land bleiben, damit sie auch ein Gefühl für das Leben und die Traditionen dort entwickeln können".

© Foto: Vereinigung "Die Jugend für Entwicklung"


Seit 1998 haben etwa 170 bulgarische Schüler ein Jahr bei Gastfamilien im Ausland verbracht. Viele kommen aus Sprachgymnasien und müssen gute Noten vorweisen, um für das Programm gewählt zu werden. Das Jahr im Ausland wird dann in Bulgarien anerkannt. Seit 2003 kommen auch Schüler aus anderen Ländern zu uns, die meisten von ihnen aus Deutschland. Es gab eine Schülerin aus Litauen und gerade haben wir eine Austauschschülerin aus Estland. Die Organisation "Jugend für Entwicklung" gibt es weltweit seit über 60 Jahren. Heute ist sie in mehr als 60 Staaten vertreten. Außer einen Auslandsaufenthalt und das Austauschschuljahr bietet die Vereinigung auch Möglichkeiten einer Saisonarbeit für einigen Wochen im Sommer. Die Gastländer bieten spezielle Programme an. Estland zum Beispiel hatte das Kino als Schwerpunkt angeboten. Litauen hatte Basketball im Programm".

"Wir haben auch ein weiteres Projekt, das "Colored glasses" heißt", erzählt weiter Petar Bankow. "Das sind Workshops, die wir in verschiedenen Schulen in Bulgarien in einer anderen Sprache durchführen. Dabei werden Themen wie Antidiskriminierung, Toleranz und Verständnis diskutiert. Das Programm realisieren wir mit Hilfe eines deutschen Freiwilligen, der in Bulgarien lebt. Er führt die Workshops zusammen mit bulgarischen Kollegen durch. Ein Teil der Finanzierung übernehmen wir, ein Teil wird mit EU-Mitteln realisiert", so der Programmdirektor der Vereinigung "Jugend für Entwicklung – Bulgarien " abschließend.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Lina Iwanowa


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