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Jugendwelle Sofia: Vereinigung „Neue Horizonte“ unterstützt arbeitslose Jugendliche

Smoljan führt in der offiziellen Arbeitslosigkeitsstatistik im Land.
Foto: BGNES
„Smoljan ist eine Stadt, die Sie zum Träumen bringt“. So steht es in den touristischen Werbebroschuren. Im Herzen eines der schönsten bulgarischen Gebirge – des Rhodopengebirges - nimmt sie mit schönen Parks, Klima, sauberer Luft, wunderschönen Seen und nationaler Küche für sich ein. Es gibt aber auch eine andere Seite – Smoljan und die Region führen in der offiziellen Arbeitslosigkeitsstatistik im Land. Es sind 19 % offizielle Arbeitslosigkeit.

Die fehlende Beschäftigung ist eine besonders schwere Last vor allem für die jungen Menschen. Sie sind oft gezwungen, die Stadt auf der Suche nach Arbeit zu verlassen. Sie bilden ihre Familien anderswo und blicken mit Nostalgie auf ihr Leben im schönen Gebirgsstädtchen zurück. Einige von ihnen schaffen es hier zu bleiben, entwickeln ihre Familienfirma oder beteiligen sich an dem Arbeitsbeschaffungsprogramm „Von Sozialhilfe zu Beschäftigungsbeschaffung“ – dem größten Programm der Nationalen Arbeitsagentur. Interesse gibt es auch für einige Initiativen des Operationellen Programms „Entwicklung der menschlichen Ressourcen“, wie „Ich kann“ und „Wieder in Arbeit“.

In der Stadt ist seit einigen Jahren auch die Vereinigung „Neue Horizonte“ aktiv. Sie wurde von jungen Menschen gegründet und möchte die europäischen Werte in der Region popularisieren und die jungen Menschen bei der Bewerbung um europäische Finanzen für verschiedenen Programme und Projekte zu unterstützen. Nadeschda Mitewa leitet das Europäische Informationszentrum „Europa direkt“ bei der Vereinigung „Neue Horizonte“ in Smoljan.

„Wir begannen mit einer Reihe Bürgerinitiativen zur Popularisierung der europäischen Werte in der Region“, berichtet Nadeschda Mitewa. „Zunächst wollten wir die Werte und die Geschichte der Europäischen Union popularisieren, um den Menschen zu zeigen, dass die europäische Integration viel mehr als nur finanzielle Unterstützung ist. Das Europäische Informationszentrum ist Teil des Europäischen Netzes „Europa direkt“, das von der Hauptdirektion „Kommunikation“ der Europäischen Kommission finanziert wird. Das Zentrum arbeitet in Smoljan seit 2008 und stellt Information zu allen Fragen der europäischen Integration und der Teilnahme Bulgariens an der Europäischen Union zur Verfügung. Wir verfügen außerdem über Materialien, die verschiedene Gruppen der Gesellschaft interessieren – Jugendliche, Lehrer, Journalisten, die Gemeinden. Wir machen Informationsveranstaltungen unter offenem Himmel zu Umweltproblemen und fördern die freiwillige Arbeit im Zusammenhang mit dem Europäischen Jahr der Freiwilligenarbeit.“

Die Vereinigung „Neue Horizonte“ ist für alle in der Region offen, die sich für seine Ziele engagieren. 80 % seiner Mitglieder sind im Alter bis 35. „Wir unterstützen hier die Jugendlichen beim Start ihrer Projekte und Geschäftsideen. Wir unterstützen auch die Entwicklung der Geschäftspläne, erläutert Nadeschda Mitewa. „Die jungen Menschen bewegt hier, wie überall, am meisten ihre Karriereentwicklung. Wir haben festgestellt, dass in der bulgarischen Bildung zu wenig für die Karriereorientierung der jungen Leute getan wird. Deswegen führen wir seit 2010 Seminare und Ausbildung zur Karriereorientierung der jugendlichen durch. Außerdem helfen wir ihnen bei der Auswahl der Hochschulen sowohl in Bulgarien, als auch in Europa und nutzen die Kontakte durch das Europäische Zentrum. Viele junge Menschen interessieren sich für die Möglichkeit sich in Smoljan selbständig zu machen, weil viele von ihnen in den Rhodoppen bleiben möchten. Am populärsten bei den Jugendlichen ist der Umweltschutz und die meisten von ihnen wenden sich den Möglichkeiten der Entwicklung von Projekten und Unternehmen zu, die die nachhaltige Entwicklung der Rhodoppen-Region unterstützen. Ihre Interessen liegen vor allem im Bereich der Dienstleistungen und des Fremdenverkehrs. Sie überraschten uns kürzlich mit interessanten Projekten auf dem Gebiet der Informationstechnologien. Das erfreute uns und gab uns neue Ideen auch für unsere Entwicklung als Vereinigung.“

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Diana Hristakirewa


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