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Erziehung zur klassischen Musik

Programmleiterin Swetlana Tersiewa-Angelowa: „Die Kinder werden das Vergnügen des Umganges mit der klassischen Musik entdecken.“
Foto: rtissimo Family

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Petar Makedonski
Nach dem Erfolg der Musikprogramme "Fortissimo Fest" und "Fortissimo in der Klasse" startete am 20. Oktober in Sofia das dritte Programm, das die klassische Musik den Kindern nähe bringen soll. Es heißt "Fortissimo Family" und wird einen Zyklus aus 8 Familien-Bildungs-Konzerten mit klassischer Musik bringen. Die besten bulgarischen Schauspieler und Musiker werden den Kindern jeden Monat ein Märchen über jeweils eines der wichtigsten Soloinstrumente in Symphonieorchester mit besten Beispielen aus den Jahrhunderten erzählen.

Das Programm beginnt mit "Märchen über die Trompete" in Partnerschaft mit der "Sofioter Philharmonie" und unter Beteiligung des Solisten Petar Makedonski und des populären Schauspielers Kalin Wratschanski. "Fortissimo Family" ist insbesondere in den USA und in England verbreitet und populär. Das Programm ermöglicht den Kindern einen vielfältigen und unterhaltsamen Blick in die Welt der klassischen Musik. Es packt sie so wie Malen, Puppentheater und das Spielen, entwickelt aber auch ihren Intellekt, Talent und Fähigkeiten - sagte im Interview für Radio Bulgarien die Leiterin des Programms Swetlana Tersiewa-Angelowa.

"Diese Werke sind speziell für sie geschrieben. Sie sind interessant. Die Kinder werden das Vergnügen des Umganges mit der klassischen Musik entdecken. Die Eltern wiederum werden wissen, dass sie das beste für ihre Kinder gemacht haben, indem sie sie zu unseren Konzerten bringen, bei denen die musikalischen Werke von hervorragenden Solisten dargeboten werden. Bekante und bei den Kindern populäre bulgarische Schauspieler werden die Märchen über das entsprechende musikalische Instrument erzählen. Mit uns arbeitet auch eine der besten bulgarischen Schriftstellerinnen Maria Stankowa. Sie wird die Programme dieser Konzerte vorbereiten. Jedes Konzert wird sich vom vorherigen unterscheiden und verschiedene Kunstarten einschließen. Einmal werden wir Puppen einsetzen, im anderen Fall - Tänzer, im dritten - Multimedia. Damit die Kommunikation der Kinder mit der klassischen Musik leicht und unmittelbar erfolgen kann."

Welchen Nutzen, außer dem Vergnügen der Kinder, bringen diese Veranstaltungen?

"Die Kommunikation der Kinder mit der klassischen Musik im frühen Alter stimuliert ihre allgemeine intellektuelle und emotionelle Entwicklung. Die Möglichkeit verschiedene Arten der Musik zu hören stärkt ihre Selbstachtung, fördert ihre schöpferische Aktivität, Selbstvertrauen und Neugier. Am interessantesten ist, dass laut den jüngsten Forschungen die Beschäftigung mit Musik im frühen Kindesalter, wenn die Verbindungen im Gehirn noch entstehen und sich entwickeln, sich seine Struktur verändert und sich die Gehirnfunktionen real verbessern. Denn beide Gehirnhälften - die linke und die rechte - funktionieren parallel. Außerdem lernen die Menschen, die seit früher Jugend eine musikalische Bildung haben, schöpferisch zu denken und die Probleme zu lösen, indem sie unterschiedlichste Lösungen generieren, die Fertigkeiten der kritischen Analyse bei der Lösung von Problemen und Situationen der Unsicherheit entwickeln, Beständigkeit, Ausdauer, Hartnäckigkeit entwickeln. Und diese Fertigkeiten sind fürs ganze Leben. Die musikalische Ausbildung hilft aber auch der gesamten Gesellschaft. Studien in den Ukraine zeigen, dass die Kinder, die an musikalischen Programmen teilnahmen, länger an der Schule bleiben, höhere Klassen erreichen und bessere Ergebnisse bei den Tests zeigen. Das antisoziale Verhalten und der Drogenkonsum gehen bei ihnen zurück."

Gibt es ähnliche Programme auf dem Balkan und in den EU-Staaten?

"Die Praxis der Bildungskonzerte ist in der ganzen Welt weit verbreitet. Berufsmusiker nehmen sehr oft Teil an Veranstaltungen mit Kindern teil. Ich habe solche Programme in den USA und in England studiert. Ein Symphonieorchester hat dort mindestens 25 Aktivitäten, die mit musikalischer Bildung verbunden sind."

2012 wird es im Sofioter "Saal Bulgarien" acht Konzerte mit Märchen nach amerikanischem Muster geben, die für bulgarische Kinder adaptiert wurden. Darunter sind Märchen über die Flöte, Harfe, Violine, das Violoncello, Schlagzeug und Klarinette. Das Programm wurde von Maxim Eshkenazy in den USA entwickelt. Er veranstaltete 2012 16 Konzerte der "Fortissimo Family" vor allem in Los Angeles und Orange County. Nach seinem Programm "Fortissimo in der Klasse" werden jährlich in den USA 23.000 Kinder ausgebildet. Es wird von ihm schon im dritten Jahr erfolgreich auch an bulgarischen Schulen in Partnerschaft mit der Stiftung "Amerika für Bulgarien" verwirklicht und gibt auch den ärmsten Kindern die Chance eine neue zauberhafte und friedliche Welt zu berühren. "Fortissimo Family" wird den Kindern und Eltern zeigen, dass es neben dem Spielzeug und der materiellen Welt es auch eine weitere nicht weniger zauberhafte und wertvolle Welt gibt - die Welt der geistigen Werte. 

Übersetzung und Redaktion: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Tatjana Obretenowa


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