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Montserrat Caballé in Bulgarien

Foto: BTA
Die auf den Weltbühnen gefeierte Opernsängerin Montserrat Caballé und ihre Tochter Montserrat Marti befinden sich derzeit in Sofia, wo heute Abend ein Megakonzert der Operndiva und ihrer Tochter stattfinden wird. Bereits am Mittwoch trafen beide in Bulgarien ein und gaben etliche Pressekonferenzen, darunter auch im Bulgarischen Nationalen Rundfunk. Diese hohe Ehre wurde uns nicht zufällig zuteil, weil auf ausdrücklichen Wunsch von Montserrat Caballé hin, die musikalische Begleitung unserem Rundfunksymphonieorchester übertragen wird.

Montserrat Caballé kam nach Bulgarien in einem Rollstuhl, weil sie bei einer Meisterklasse in der Stadt Saragossa einen Treppensturz erlitt. Das Konzert im Nationalen Kulturpalast sagte sie aber dennoch nicht ab. Das Symphonieorchester des Bulgarischen Nationalen Rundfunks wird von ihrem Dirigenten Ramón Tebar geleitet werden. Auf dem Programm stehen Werke von Händel, Gounod, Mascagni u.a. Das Ereignis findet erneut im großen Saal des Kulturpalastes statt, in dem sich vor 13 Jahren etwa 5.000 Opernfans versammelten, um beim ersten Bulgarien-Konzert der weltbekannten Sängerin dabei zu sein. Es ist ein Phänomen, denn die heute 80jährige Sängerin ist weiterhin überaus aktiv und gibt jährlich rund zwei Dutzend Konzerte in aller Welt.

Montserrat Caballé braucht wohl kaum speziell vorgestellt zu werden, dennoch wollen wir mit wenigen Worten an einige Stationen in ihrem Leben erinnern: Sie wurde in Barcelona geboren, wo sie die dortige Musikakademie absolvierte. Ihr Durchbruch gelang ihr 1965 mit der Partie der Lucrezia Borgia in der gleichnamigen Oper von Donizetti. Die Kritik bezeichnete sie als wahre Nachfolgerin von Callas und Tebaldi in einem. 1992 wurde sie mit ihrem Auftritt bei der Eröffnung der olympischen Spiele in Barcelona zusammen mit Freddie Mercury auch jenen Menschen zum Begriff, die sich nicht unbedingt für die Opernkunst interessieren.
Ihre Tochter Montserrat Marti ist ebenfalls Opernsängerin geworden und tritt selbstsicher in den Fußstapfen ihrer Mutter, ohne jedoch in ihrem Schatten zu stehen.

In Sofia erzählte uns Montserrat Caballé mehr über sich: „Meine ersten Lehrer waren meine Eltern. Meine Mutter stammte aus Tarragona und war eine hartnäckige Frau und verfolgte zielstrebig ihre Ziele. Mein Vater wurde in Valencia geboren, während ich in Barcelona das Licht der Welt erblickte. Das erste, was mein Vater meinem Bruder und mir beibrachte, war zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Wir lernten in diesen Kategorien zu denken und nicht nur uns, sondern auch die Menschen um uns auf diese Weise einzuschätzen. Etwas ist gut, nur wenn es auch von der ganzen Gesellschaft als gut empfunden wird. Wir hatten damals kein Geld, doch der Optimismus unseres Vaters gab uns Kraft. Das ist wohl das Wichtigste, das ich von ihm gelernt habe. Ich hatte das Glück in einer Familie mit wahren geistigen Werten geboren zu werden. Meinen Eltern habe ich zu verdanken, dass aus mir das geworden ist, was ich heute bin. Als meine Eltern begriffen, dass ich musikalisches Talent habe, belagerten sie den Direktor des Konservatoriums so lange, bis ich dort kostenlos lernen durfte. So erhielt ich meinen ersten Klavier- und Gesangsunterricht.“

Montserrat Caballé erzählte weiter, dass ein Mensch in seinem Leben vier Abschnitte durchlaufe. In den ersten zwei wisse er noch nicht, was er genau will und wie er es erreichen muss. Im dritten Lebensabschnitt begreife er, dass er viele Fehler gemacht hat, woraufhin er versucht, sie wieder gut zu machen. Der vierte Abschnitt sei jedoch der schönste. Und in dem befände sich die Sängerin. Sie könne in aller Ruhe Liebe geben und Liebe empfangen. Die Liebe und die positive Einstellung, so Caballé, seien der Schlüssel für alles Gute in dieser Welt.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Albena Besowska


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