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Musikfolklore: Stantscho Stoilow

Stantscho Stoilow in seiner Werkstatt für Folkloremusikinstrumenten
Foto: Albena Besowska

Für die Kenner ist sein Name eines der Symbole der Region Graowo - eine spezifische Folklore-Gegend innerhalb der Schopenregion bei Sofia. Heute gilt Stantscho Stoilow als Vorbild für junge Sänger. Nach vielen Jahren des aktiven künstlerischen Schaffens ist seine Stimme heute eher im Familienkreis und bei Treffen mit Freunden zu hören. Man kann ihn aber fast täglich in seiner Werkstatt für Folkloremusikinstrumenten im Zentrum von Sofia antreffen.

Stantscho Stoilow wurde in der Nähe von Pernik geboren. Schon seit seiner Kindheit wollte er Musikinstrumente machen, vor allem Dudelsäcke. Seine ersten Aufnahmen machte er bereits Ende der 1950er Jahre im BNR. Später ist er Teil von verschiedenen Musikformationen gewesen und hat die Gelegenheit gehabt, zusammen mit bekannten Interpreten wie Boris Maschalow, Mischo Gjurow, Boris Karlow u.a. aufzutreten.

"Als wir uns für die Konzerte vorbereiteten, haben wir darauf geachtet, Vertreter aller Folkloreregionen des Landes dabei zu haben", erzählt Stantscho Stoilow. "Wir hatten auch einen oder zwei Popsänger und Komiker dabei. Wir sind immer in der für die Region typischen Tracht aufgetreten, die wir vertreten haben. Ich mag die lustigen schnellen Lieder, aber auch die etwas langsameren haben ihre Schönheit in der Melodie und dem Klang. Ich habe nur Lieder aus meiner eigenen Gegend vorgetragen, früher war das eine Bedingung, damit sie authentisch sind und erhalten bleiben."

СнимкаStantscho Stoilow hat eine wichtige Rolle bei der Gründung der ersten Folkloreschule in der Stadt Kotel gespielt. "Wir haben damals Instrumente von Freunden und aus Privatsammlungen genommen, damit die Kinder die Gelegenheit bekommen, mit authentischen Instrumenten zu lernen", erinnert sich der Sänger. "Der damalige Kulturminister, der Dichter Pawel Matew hat von unserer Arbeit erfahren und rief mich zu sich. "Es wäre gut, wenn du auch eine musikalische Ausbildung bekommst", sagte er zu mir. Dann schickte er mich in die ehemalige DDR, nach Halle, wo ich Musiktheorie und Musikinstrumente studierte. Mein Professor hat mir dann vorgeschlagen, bei ihm zu bleiben und ihm bei der Arbeit zu helfen, aber ich konnte mir nicht vorstellen, irgendwo anders als in Bulgarien zu leben."

Stantscho Stoilow erinnert sich mit viel Liebe an den 1970er und 1980er Jahren. Damals hat er fast täglich an einer Veranstaltung teilgenommen. Heute sagt er, dass er sich darüber freuen würde, wenn er einen talentierten jungen Interpreten finden würde, dem er seine Kunst auch weitergeben kann.

Übersetzung: Milkana Dehler



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