Die Außenminister Bulgariens und Mazedoniens, Christian Wigenin und Nikola Poposki, machten dieser Tage mit einer gemeinsamen Demarche in Brüssel aufmerksam. In einem Schreiben an den EU-Kommissar für Erweiterung und Regionalpolitik erbaten beide Außenminister ein stärkere finanzielle Hilfe zur Vollendung von Straßen- und Schienenprojekten, die für beide Länder von Bedeutung seien. Das betreffe vor allem den paneuropäischen Korridor, der die bulgarische Schwarzküste mit der albanischen Adriaküste verbindet und dabei über Mazedonien verläuft. Angesichts der in der letzten Zeit angespannten bilateralen Beziehungen, beeindruckte das gemeinsame Auftreten Bulgariens und Mazedoniens, zumal zu den strittigen Fragen weiterhin keine Einigung erzielt worden ist. Bulgarien unterstützt den Beginn von EU-Beitrittsgesprächen mit Mazedonien, verlangt dafür aber die Unterzeichnung eines Nachbarschaftsvertrages. Wigenin und Poposki meinten nun im Klartext, dass die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern angekurbelt werden solle, soweit, dass auch die ganz Region daraus einen Nutzen ziehen könne. Beobachter schlussfolgern daraus, dass nach den langen Streits über die mazedonische Sprache (die Bulgarien nicht anerkennt) und einige (laut Sofia gemeinsame, wenn nicht sogar bulgarische) Persönlichkeiten und Ereignisse aus der Geschichte, nunmehr der langersehnte Nachbarschaftsvertrag vor dem Abschluss stehe. Bisher wurde nichts Offizielles zu dieser Frage verlautbart. Zwei Tage nach der gemeinsamen Demarche wurde Mazedonien vom griechischen Außenminister Evangelos Venizelos in seiner Funktion als EU-Vorsitzender besucht. Nach den Gesprächen in Skopje sagte er unmissverständlich, dass die EU-Perspektive Mazedoniens nach wie vor nicht nur vom Namensstreit, sondern auch von der Haltung des Landes gegenüber Bulgarien abhängt. Die Fragezeichen bleiben.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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