Hochgestellte Vertreter Bulgariens beteiligten sich in dieser Woche aktiv an der Ausformung der internationalen Position zum Geschehen in der Ukraine. Bei der zweiten Sondertagung der EU-Außenminister zu dieser Frage bekräftigte der bulgarische Außenminister Kristian Wigenin die bulgarische Haltung, dass sich die Europäische Union für die Souveränität und territoriale Integrität des Landes einsetzen soll. Die gleiche Haltung brachte beim Europäischen Rat der bulgarische Regierungschef Plamen Orescharski zum Ausdruck. Vor dem Hintergrund des Wunsches des Parlamentes der autonomen Republik Krim, dass Russland ein Verfahren zur Aufnahme der Halbinsel in die russische Föderation einleiten soll, ist die Haltung von Sofia eine kategorische Unterstützung für die ukrainische Seite in der Auseinandersetzung. Sofia ist gleichzeitig der Meinung, dass Sanktionen gegen Russland sich auf keinen in der Europäischen Union positiv auswirken würden. Die bulgarische Seite meint, dass die Normalisierung der gegenwärtigen erhitzten Situation, die eine Gefahr für die Sicherheit der gesamten Region darstellt, das gegenwärtig wichtigste ist. Die Haltung der Regierung hinterlässt einen gemäßigten Eindruck, der in den Worten von Regierungschef Orescharski einen optimistischen Ton hat. Ungelöste Grenzfragen, wie die der früheren Sowjetunion gibt es nach seinen Worten auch anderswo, aber sie behindern nicht die normale Entwicklung der Staaten. Sofia ist der Meinung, dass der Streit von seinen Hauptteilnehmern unmittelbar gelöst werden wird und die Europäische Union den Dialog stimulieren müsse, ohne sich einzumischen. Im Kontext der allgemeinen Diskussionen zur Lage in der Ukraine verfolgte Bulgarien ein spezielles Ziel - die möglichen Risiken für die Tausenden ethnischen Bulgaren, von denen die meisten in den Brennpunkten des Landes leben, zu berücksichtigen. Der bulgarische Außenminister Kristian Wigenin widmete diesem Ziel seinen zweitägigen Besuch in Kiew und Odessa. Der Minister vertrat gegenüber seinen Gesprächspartnern die Idee, dass die Einbeziehung aller Gemeinschaften an den Vorzügen der Demokratie und der europäischen Zukunft der Ukraine Sicherheit, Stabilität und eine europäische Perspektive sichern würde. Nach der Visite brachte er die Zuversicht zum Ausdruck, dass die ukrainische Regierung die Rechte aller Minderheiten im Land verteidigen wird.
Übersetzung: Vladimir Daskalov
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