Mit rund 8.000 gehören die bulgarischen Studenten zu einer der größten Ausländergruppen an deutschen Hochschulen. Tendenz steigend. Dieser Trend erlebte zwar in den Nachwendejahren seinen Höhepunkt, geht jedoch auf eine lange Tradition zurück. In Deutschland studierten nämlich viele bulgarische Eliten aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Um diese Tradition fortzusetzen, oder zumindest zu pflegen, organisierte die deutsche Botschaft in Sofia gestern und heute zum zweiten Mal eine Bildungsbörse. Darauf stellten sich Hochschulen aus Deutschland und deutschsprachige Schulen und Kindergärten in Bulgarien vor.
Bunte Stände im weißen Zelt auf dem Hof der deutschen Botschaft in Sofia. Auf den Tischen – allerlei Faltblätter und Broschuren über ein Studium in Deutschland. Vor den Ständen – junge Menschen im vertieften Gespräch über eine konkrete Fachrichtung oder beim ersten Umschauen über das Studienangebot in der Bundesrepublik. Sylvia Danowska hat sich gerade am Bayern-Stand über ein Magisterprogramm informiert.
Warum Deutschland?
„Weil das Bindungsangebot in Deutschland sehr gut ist. Ich habe in Bulgarien fertig studiert. Ich habe ein Masterstudium in BWL abgeschlossen und möchte nun für ein zweites nach Deutschland“, sagt Sylvia.
Auch Dimiter Iwanow hat eine ganz klare Vorstellung, was er machen will – der Schüler des Fremdsprachengymnasiums in Plewen will Flugzeugingenieur werden. Dafür reiste er 100 km nach Sofia, um sich am Stand der Technischen Universität München zu informieren.
„Leider bietet die TU München das Fach erst als Magisterstudium an. Aber ich mache es trotzdem. Ich bereite mich schon lange auf ein Studium in Deutschland vor. Deshalb habe ich mich auch fürs deutschsprachige Gymnasium beworben und werde bald das deutsche Sprachdiplom bekommen“, sagt der Elfklässler Dimiter.
Für ihn und für die anderen Interessenten organisiert die deutsche Botschaft die Bildungsbörse bereits zum zweiten Mal. Der Leiter des Kultur- und Pressereferats Matthias Dehner freut sich über das große Interesse. Die große Zahl bulgarischer Studenten an deutschen Universitäten ist eine traditionelle Verbundenheit, die wichtig für die bilateralen Beziehungen sei. Befürchtet er aber nicht, dass die Bildungsbörse die Auswanderung aus Bulgarien stimuliert?
„Das ist ein sehr schwieriges Thema, das auch in Deutschland sehr intensiv diskutiert wird. Ich denke, dieses Thema sollte man auch im Rahmen der EU betrachten. Die EU ist ein sehr enger Verbund und damit die Union funktioniert, ist es sehr wichtig, dass die Leute nicht nur ihr eigenes Land kennen, sondern auch andere Mitgliedslandser der EU. Jeder Bulgare, der nach Deutschland zu studieren kommt, hat die völlig freie Entscheidung, will er in Deutschland bleiben, will er erst in Deutschland Berufserfahrung sammeln und dann wieder nach Bulgarien zurück. Viele kommen tatsächlich nach Bulgarien zurück und nutzen ihre Erfahrungen aus Deutschland, um ein erfolgreiches Unternehmen in Bulgarien aufzubauen. Ich denke, in der EU wird sich das in den nächsten Jahrzehnten mehr und mehr ausgleichen, dass es langfristig ein völlig gleichgewichtiger Austausch werden wird."
Bulgarien ist grundsätzlich sehr deutschlandfreundlich und Deutsch wird sehr intensiv gelernt an spezialisierten Gymnasien. Wie erklären Sie sich das?
„Mir haben auch schon viele deutsche Besucher, die nach Bulgarien kommen, diese Frage gestellt, weil viele das nicht so erwarten. Man ist doch einige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Meine Theorie ist, dass es sehr stark mit der frühen Geschichte des unabhängigen Bulgarien zu tun hat. Es gab einen deutschen Fürsten, einen deutschen Hof, und ich denke, in dieser Zeit haben viele bulgarische Eliten das Gefühl gehabt, Deutsch ist eine interessante Sprache, sie wird an unserem Hof gesprochen, und damals waren deutsche Universitäten natürlich auch schon ungeheuer renommiert. Schon in dieser Zeit sind sehr viele nach Deutschland zum Studieren gegangen. Und das hat sich über die folgenden Jahrzehnte fortgesetzt. Es hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass zum deutschsprachigen Raum die Kontakte während des Sozialismus leichter möglich waren, als in französischsprachigen Gebiete oder den englischsprachigen Raum, so dass da diese Verbindungen nicht so stark abgeschnitten worden sind. Und ich denke, in einem vereinten Europa treten wir in eine neue Phase dieser engen kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Bulgarien.“
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