Am Tag des Protestes der europäischen Ärzte beteiligten sich die bulgarischen Ärzte an einer einstündigen symbolischen Protestveranstaltung vor den medizinischen Einrichtungen als Zeichen der Solidarität mit ihren Berufs-Kollegen in der Europäischen Union. Die Mediziner fordern die Gewährleistung der notwendigen Mittel für eine Gesundheitsfürsorge von guter Qualität für alle europäischen Bürger, die Einstellung der Verfolgung von Ärzten, eine würdige Bezahlung, gute Arbeitsbedingungen und Unterbindung der Korruption. Der stellvertretende Vorsitzende des Bulgarischen Ärztebundes Dr. Julian Jordanow betonte, dass die Protestaktionen des Ärztebundes die Aufmerksamkeit auf akute Probleme der bulgarischen Gesundheitsfürsorge richten sollen, die mit dem Finanzmangel verbunden sind.
„Es gibt einen permanenten Geldmangel, seit etwa 6 bis 7 Jahren. Als der Haushalt der Nationalen Krankenkasse für 2014 verabschiedet wurde, haben wir gesagt, dass er zu einem wesentlichen Defizit führen wird. Eine medizinische Einrichtung wird bei fehlenden finanziellen Ressourcen die Aufnahme von Patienten auf ein Minimum reduzieren. Wir möchten eine europäische Gesundheitsfürsorge haben, aber das Geld pro Kopf der Bevölkerung ist in Bulgarien das niedrigste in der Europäischen Union, gar nicht vom Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt zu sprechen. Wir können bei so wenig Geld keine gute Gesundheitsfürsorge haben. Damit wir sie haben können, muss sie wie in den anderen europäischen Ländern finanziert werden. Bisher wird die Lage dank der Ärzte und anderen medizinischen Fachleuten, die im System arbeiten, gehalten. Sie sind durch die unzureichende Finanzierung am stärksten benachteiligt, neben den Patienten.“
Wegen der nicht vorhandenen optimalen Arbeitsumgebung und der ständigen Unterfinanzierung werden die Ärzte gezwungen ihre Arbeitsplätze zu verlassen und anderswo bessere Arbeitsbedingungen zu suchen. Das ist einer der Gründe für die bulgarischen Ärzte eine berufliche Realisierung in anderen europäischen Ländern und selbst jenseits des Atlantiks zu suchen. Der Bulgarische Ärztebund befragte die Ärzte nach den Gründen für das Verlassen den Landes. Sie sind laut Dr. Jordanow folgende:
„Es stellte sich heraus, dass es drei Gründe gibt. Erstens, die Fachausbildung und die Karriereentwicklung. Fast genau so wichtig ist die unzureichende Bezahlung. Und schließlich die Unsicherheit in der bulgarischen Gesundheitsfürsorge. Es stellte sich heraus, dass die Ärzte in Bulgarien im Durchschnitt zwischen 50 und 55 Jahre alt sind. Rund 20 % von ihnen sind im Rentenalter. Es fehlen Ärzte im Alter zwischen 35 und 45 Jahren. Jünger als 35 Jahre sind nur ein Viertel der bulgarischen Ärzte. D.h., dass es in zehn Jahren einen akuten Ärztemangel in Bulgarien geben wird. Falls sich ihre Auswanderung verstärkt, wird die Lage noch drastischer sein. Deswegen dürfen wir die Augen vor diesem Problem nicht verschließen und je schneller wir Maßnahmen ergreifen, wie es die europäischen Länder tun, die Fachleute auch aus dem Ausland nehmen, darunter auch aus Bulgarien, könnten wir diese Katastrophe vermeiden. Ich hoffe jedoch, dass die Gesellschaft und die Regierenden sich des akut werdenden Problems bewusst werden und rechtzeitig Maßnahmen ergreifen. Denn es ist sogar ein wenig spät.“
Übersetzung: Vladimir Daskalov
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