Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2025 Alle Rechte vorbehalten

Schriftsteller in der U-Bahn - warum nicht!

БНР Новини
6
Foto: Weneta Pawlowa

In diesem Monat, in dem wir das Fest des bulgarischen Schrifttums und der bulgarischen Aufklärung und Kultur begehen, hat die Ausstellung "Schriftsteller vor dem Fotoobjektiv" die beiden U-Bahn-Stationen "Sofioter Universität" und "Wassil-Lewski-Stadion" in Beschlag genommen. Hier erwarten die Besucher Retro-Fotos, auf denen berühmte aber auch in Vergessenheit geratene bulgarische Meister des Wortes festgehalten sind. Diese geben den Charme jener Zeit wider, in der die Fotografen nach speziellen perspektivischen Verkürzungen und Beleuchtung suchten, um jede Persönlichkeit in ihr ganz besonderes Licht zu rücken.

Mitarbeiter der Literaturzeitschrift

Oder es wurde ein spezieller Hintergrund für Gruppenfotos errichtet, wie es auf dem Foto der Mitarbeiter der berühmten Literaturzeitschrift "Zlatorog" (1920-1943), zu Deutsch "goldgehörnt" der Fall ist. Gründer und Redakteur der Zeitschrift war der bekannte Kritiker Wladimir Wassilew. Für die Zeitschrift schrieben große Namen der Literatur wie Jordan Jowkow, Emilian Stanew, Elisaweta Bagriana, Angel Karalijtschew und viele andere. Vielleicht veranlassen die interessanten Fotos in der U-Bahn-Station die Passanten ja dazu, sich eingehendere Informationen über die Zeitschrift zu verschaffen, die eng mit der kulturellen Blütezeit Bulgariens zwischen beiden Weltkriegen verbunden ist.

Die Posterausstellung steht unter der Schirmherrschaft der Sofioter Stadtverwaltung. Die Originalfotos befinden sich im Besitz des Nationalen Literaturmuseums. Veranstalter sind die Stiftungen "Nationales akademisches Bibliotheks- und Informationssystem" (NABIS) und "Amerika für Bulgarien". Die Digitalisierung der Fotos wurde über das Projekt EuropeanaPhotography finanziert.

"Das Projekt zielt darauf ab, Fotografien mit künstlerischem Wert aus dem ersten Jahrhundert dieser Kunst zu erfassen, und zwar aus den Jahren 1839-1938", erzählt NABIS-Projektmanagerin Ekaterina Dikowa. "Dabei hat sich unsere Beteiligung als sehr erfolgreich erwiesen. Statt der vereinbarten 15.000 Fotos haben wir bereits 16.000 erfasst. Am Projekt sind 19 Organisationen aus 13 europäischen Staaten beteiligt. Kürzlich wurde die Ausstellung "All our Yesterdays" (mit bulgarischer Beteiligung) in Pisa eröffnet, die in diesem Herbst bei uns erwartet wird."

Das bulgarische Archiv mit seinen 16.000 Exemplaren umfasst Fotos, die von 15 Institutionen wie Archiven, Museen und Bibliotheken sowie von drei Privatsammlern zur Verfügung gestellt wurden. Die Themenvielfalt ist breit gefächert: von Ethnografie und Bildung bis hin zu Bürger- und Berufsvereinigungen, vom Russisch-Türkischen Befreiungskrieg (1877-78) bis zu den beiden Balkankriegen (1912-13) und dem Ersten Weltkrieg, von den Veränderungen in der Stadt und auf dem Land bis hin zu Landschaftsfotos, von Portraits berühmter Persönlichkeiten wie Mönche, Politiker, Militärs und Kulturschaffende bis hin zu gemeinen bulgarischen Familien. Die Poster bulgarischer Schriftsteller sollen bis 15. Juni auch in anderen U-Bahn-Stationen gezeigt werden.

Übersetzung: Christine Christov



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Oper in Warna lädt vom Pfeil des Cupido Getroffene zu musikalischen Abenden ein

Der Valentinstag nimmt im Programm der Oper in Warna einen besonderen Platz ein. Am 14. Februar wird das Publikum die große musikalische Liebesgeschichte der chinesischen Prinzessin Turandot in Puccinis gleichnamiger Oper erleben. In den..

veröffentlicht am 09.02.25 um 10:05

Leser treffen sich im Goethe-Institut Bulgarien mit dem Schriftsteller Daniel Kehlmann

Der deutsche Schriftsteller Daniel Kehlmann stellt seinen Roman „Lichtspiel“ vor, teilt das Goethe-Institut Bulgarien mit. Die Begegnung zwischen dem Schriftsteller und den Lesern findet am 7. Februar statt und ist die zweite in einer Reihe..

veröffentlicht am 06.02.25 um 17:44
„Triumph“ unter Beteiligung von Maria Bakalowa

„Sofia Film Fest“ zeigt Rekordzahl bulgarischer Filme

Das Festival wird wie immer spektakulär sein, aber was bei seiner 29. Ausgabe besonders bemerkenswert ist, ist die Anzahl bulgarischer Filme.  Von den etwa 180 bis 200 Spiel- und Kurzfilmen im Programm sind an die 60 Titel bulgarisch.  Das..

veröffentlicht am 04.02.25 um 13:47