Prof. Ognjan Kolew ist Neurologe und Otoneurologe sowie Vize-Forschungsdirektor an der Universitätsklinik für Neurologie und Psychiatrie „Heiliger Naum“ in Sofia. Er ist einer der wenigen Ausländer, die in der Zentrale der US-Bundesbehörde für Luft- und Raumfahrt NASA in Houston gearbeitet haben. Außerdem ist er mit Sicherheit der erste Vertreter eines anderen Staates, der das NASA-Zertifikat für Spitzenleistungen in den Bereichen Raumforschung und Raumfahrtförderung erhalten hat. Prof. Kolew erhält die hohe Auszeichnung auch für seine „22jährige ertragreiche Zusammenarbeit“ mit der NASA, heißt es in dem Dokument.
Alles begann mit einer Einladung von Seiten der NASA, der Professor möge eine Vorlesung über seine Forschungsarbeiten und wissenschaftlichen Publikationen in Bulgarien, Schweden und Deutschland halten. Etwa ein Jahr nach der ersten Visite in den USA fuhr der Gelehrte mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag in der Tasche nach Houston. Danach hat er sich wiederholt an wissenschaftlichen Forschungen der NASA beteiligt. Seine Abhandlungen decken ein breites Spektrum in den Forschungsbereichen Neurologie und Neurowissenschaften. Das Interesse des Wissenschaftlers gilt aber vor allem den Funktionen des Vestibularapparats und welchen Einfluss die Gleichgewichtsorgane auf das Gehirn, die psychische Tätigkeit, andere Sensorsysteme und den menschlichen Körper als Ganzes haben. Prof. Kolew befasst sich auch mit Erkrankungen des Vestibularapparats.
„Das Thema, mit dem ich mich befasse, ist von enormer Wichtigkeit und das nicht nur aus Gelehrtensicht“, schildert Prof. Kolew. „Ich erforsche die räumliche Orientierungsfähigkeit des Menschen im schwerelosen Zustand sowie die Zusammenhänge dieser Prozesse unter extremen Bedingungen. Sie wirken sich auf die menschlichen Reaktionen beim Abflug und bei der Landung auf die Erde aus. Die Raumkrankheit ist eines der größten Probleme, die den Astronauten zu schaffen machen. Sie fühlen sich unwohl, bis sich ihr Körper an die Schwerelosigkeit angepasst hat. Der Mangel an Gravitation wirkt sich auf sämtliche Körperfunktionen aus und reflektiert vor allem auf das Nervensystem. Aus diesem Grund können die Raumfahrer einen Teil der gestellten Aufgaben während des Flugs zuweilen nicht erfüllen. Andererseits ist die Orientierung im Raum von außerordentlich großer Bedeutung für die Kosmonauten. Sie arbeiten mit unterschiedlichen Apparaturen, machen in den Raumschiffen und auch im offenen All Experimente. Selbst die kleinste Unexaktheit könnte fatale Folgen nach sich ziehen. Sollten die Umstände beispielsweise vom Piloten verlangen, die Landung einer Rakete oder eines Space Shuttles manuell zu fliegen, ist die exakte Steuerung extrem wichtig. Die Geschwindigkeit ist enorm und liegt bei mehreren Tausend Metern pro Sekunde. Sie können sich denken, dass die Reaktionen unter solchen Umständen sehr präzise und schnell sein müssen. Selbst wenige Hundertstel einer Sekunde können entscheidend sein.“
Nach Worten von Prof. Kolew sind die technologischen Forschungsmöglichkeiten in der NASA auf einem Spitzenniveau, so dass die Arbeit dort jeden klugen Kopf, der sich der Wissenschaft verschrieben hat, das reinste Vergnügen bereitet. Man hat ihm dort mehrmals einen unbefristeten Job angeboten. Es wäre gelogen zu behaupten, er hätte diese Angebote leichterhand ausgeschlagen, gesteht der Gelehrte. Aber die Bindung zu Bulgarien war stärker als diese Verlockung. Die Erfahrungen, die er in Übersee gesammelt hat, könnten seiner Arbeit in der Heimat dienen, sowie aus streng wissenschaftlicher Sicht betrachtet als auch was seine Arbeit mit Kranken angehe, wenn nur die nötigen Geräte und Arbeitsbedingungen vorhanden sind, meint der Professor.
„Der Prozess der Besserung bei manchen Leiden des Nervensystems ist identisch mit den Prozeduren, die bei der Adaptierung und Behandlung von Astronauten angewendet werden“, führt Prof. Kolew an. Er leistet sich auch seinen Beitrag an Innovationen für die US-Militärschifffahrt und gehört einem Team an, das an der Ausarbeitung und Erprobung des Tactile Situation Awareness Systems (TSAS) arbeitet, das die adäquate Orientierung von Piloten und vornehmlich Astronauten im Raum ermöglicht. Dieses System befindet sich in der Phase der Genehmigung für Kriegspiloten, da die meisten Flugkatastrophen infolge menschlichen Versagens durch räumliche Desorientierung (Spatial Disorientation) verursacht werden. Wie wir vom Professor erfahren haben, sind die Illusionen, was die Lage und die Bewegung im Raum angeht, vor allem wenn die Flugrichtung geändert wird, so stark, dass die Piloten den Geräten am Kommandopult und sogar den Befehlen der Flugleitung einfach nicht glauben wollen.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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