Die Opernintendanz hat sich seit einigen Jahren das Ziel gesetzt, den jüngeren Generationen von Klein auf den Bedarf an Kunst anzuerziehen. Und so ist es durchaus kein ungewöhnlicher Anblick, dass Kinder ihre Eltern in die Oper führen. Nach den Aufführungen im großen und im kleinen Saal, ist seit der vergangenen Spielzeit auch ein sogenannter „Saal für Knirpse“ hinzugekommen, für den man nur schwer Eintrittskarten ergattern kann – so groß ist das Interesse! Nun sollen darin mehr Vorstellungen gegeben werden. Einzelheiten erfuhren wir vom Opernintendanten Plamen Kartalow:
„Gleich die erste Premiere ist für das jüngere Publikum – wir geben „Die Bremer Stadtmusikanten“; das ist das dritte Musical von Alexander Wladigerow, das wir inszeniert haben. Eine weitere Inszenierung ist das Tschaikowski-Ballett „Dornröschen“ nach der Choreographie unserer bekannten Primaballerina und Pädagogin Mascha Iliewa. Unter den geplanten Premieren ist ferner das Werk von Camille Saint-Saëns „Samson und Dalia“. Die Regie hat der Argentinier Hugo De Ana übernommen, der bereits am Projekt arbeitet. Von ihm stammt ferner die Bühnen- und die Kostümgestaltung. In dieser Inszenierung werden wir die Mezzosopranistin Nadia Krasteva hören, die von der Wiener Staatsoper zur Kammersängerin ausgerufen wurde. Die Sängerin wird speziell für unsere Aufführung nach Sofia kommen.“
Die Bulgarin Nadia Krasteva ist bereits seit 2002 an der Wiener Staatsoper engagiert. Im Verlaufe von 12 Jahren hat sie mehr als 30 Rollen für Mezzosopran übernommen und in über 300 Aufführungen mitgewirkt. Außerdem tritt sie auch auf anderen Weltbühnen und Musikfestivals auf.
Die am meisten inszenierte Wagner-Oper „Tristan und Isolde“ steht ebenfalls auf dem Plan der neuen Spielzeit der Sofioter Oper. Der international anerkannte Wagnerkenner und Musikpädagoge Richard Timborn, der bereits bei der Inszenierung des Wagner-Zyklus „Der Ring des Nibelungen“ in Sofia zur Seit stand, ist auch diesmal in Bulgarien. Er arbeitet bereits mit den Künstlern eng zusammen, die sich in dieses romantische Werk einfühlen müssen. Sie haben bis zum Februar kommenden Jahres Zeit, wenn sich der Vorhang für die Premiere heben wird. Im Mai ist dann die nächste Premiere an der Reihe – „Die Perlenfischer“ von Georges Bizet. Die Regie wird hier der langjährige Opernintendant Swetosar Donew führen. Laut dem jetzigen Intendanten Plamen Kartalow ist es gut, wenn immer jemand anders die Regie übernimmt.
Was steht noch auf dem neuen Spielplan? Traditionell beteiligt sich das Sofioter Opernhaus am Sommerfestival „Bühne der Jahrhunderte“ in der mittelalterlichen bulgarischen Reichshauptstadt Weliko Tarnowo. Im kommenden Jahr wird das Festival dem 830. Jahrestag seit dem Aufstand von Assen und Petar gewidmet sein, der den Beginn des Zweiten Bulgarenreichs setzte. Aus diesem Anlass soll die erste bulgarische Geschichtsoper „Borislawa“ inszeniert werden. Darin wird die Geschichte des bulgarischen Zaren Iwan Assen II. erzählt. Zum gleichnamigen Theaterstück des Nationalschriftstellers Iwan Wasow hatte vor vielen Jahren der Komponist Georgi Atanassow die Musik geschrieben. Selbst den eingefleischten Opernliebhabern in Bulgarien ist das Werk kaum bekannt, denn seine letzte Inszenierung erlebte es 1910. Das zweite Werk, mit dem die Sofioter Oper in Tarnowo glänzen wird, ist das Ballett „Die Tochter des Kalojan“ von Marin Goleminow.
Kehren wir noch mal zurück zum anstehenden Programm. Derzeit läuft in der Oper die Meisterklasse der weltberühmten bulgarischen Operndiva Rajna Kabaiwanska. Offiziell wird die neue Spielzeit des Nationaltheaters für Oper und Ballett an diesem Samstag mit der Verdi-Oper „Don Carlos“ eröffnet werden. Speziell aus Italien reist der Basssänger Ferruccio Furlanetto an, der für die Partie des Königs Philipp gewonnen werden konnte. Am Tag darauf beginnt wiederum der Internationale Wettbewerb für junge Opernsänger „Boris Christow“, benannt nach dem unvergessenen bulgarischen Basssänger. Die Teilnehmer wurden bereits an Hand von eingeschickten Aufnahmen ausgewählt. Damit ist die erste Runde geschafft.
„Die zweite und die dritte Runde werden auf der Bühne des Sofioter Opernhauses laufen“, erzählt uns Opernintendant Plamen Kartalow. „Der Wettbewerb wird mit einem Galakonzert der Sieger zu Ende gehen. Und das ist neu, denn bisher nahmen die Preisträger an einer unserer Aufführungen teil. Wir haben uns entschieden, sie zu solch einer Teilnahme erst nach eingehenden gemeinsamen Proben einzuladen, damit sie sich voll und ganz auf den Wettbewerb konzentrieren können. Der Ausscheid selbst wird von der Stiftung „Boris Christow“ organisiert – wir unsererseits sind Partner und Gastgeber. Vorsitzende der Jury wird Alexandrina Miltschewa sein. Bleibt zu hoffen, dass es ein starker Wettbewerb wird“, sagte abschießend Plamen Kartalow, Intendant des Sofioter Opernhauses.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: www.operasofia.bg
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