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Rossen Idealow: „In der Kunst gibt es keine Nebenrollen!“

Foto: Privat

Ein Künstler, der der Perfektion verpflichtet ist – so könnte man kurz den Klarinettisten und Pädagogen Rossen Idealow beschreiben. Die Kunst steckt ihm wahrlich im Blute und das in all ihren Dimensionen - sein Großvater war Schauspieler, während sein Vater sich mit Malerei, Grafik und speziell Karikatur beschäftigt, seine Mutter hingegen ist Tänzerin. Rossen Idealow ist seinerseits sehr stolz auf seinen Sohn, der die Kunsttraditionen der Familie fortsetzt – er gehört zu den besten Tänzern irischer Tänze in Bulgarien. In Rossen Idealow formte sich bereits in frühester Jugend der Wunsch, sich mit Musik zu beschäftigen. Sein Talent fiel auf fruchtbaren Boden und er konnte zu höchster Perfektion der Instrumentalkunst aufsteigen. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass er sowohl von Interpreten, als auch von Komponisten ein gesuchter Mann ist. Für ihn wurden speziell etliche Werke geschrieben.

Das Repertoire von Rossen Idealow erstreckt sich vom Barock bis zur Gegenwartsmusik. Was reizt ihn aber nun speziell an der zeitgenössischen bulgarischen Musik?

Sie enthält eine ganz andere Welt“, meint der Musiker. „Sie gestattet dem Interpreten, den ganzen Prozess – von der Idee bis zur Aufführung aktiv zu verfolgen. Jeder Komponist der vergangenen sechs, sieben Jahrzehnte ist auf der Suche nach einem ganz eigenen Stil. Wenn man ihre Werke einstudiert, erhält man Zugang zu dem Wissen, das sich hinter den Noten, der versteckten Energie des Rhythmus verbirgt.“

Ende Oktober wird Rossen Idealow seinen 55. Geburtstag begehen. Doch das ist nicht einzig ein Grund zum Feiern – dieses Jahr steht ganz unter dem Zeichen seines 35jährigen Bühnenjubiläums. Sein Festkonzert wird er im Saal der „Bulgarischen Vereinigung der Ingenieure und Architekten“ (BIAD) in Sofia geben.

Das ist ein einzigartiger Saal, weil er einen kleineren Nachhall besitzt“, sagt Rossen Idealow. „Seit dem Frühjahr steht drin auch ein Bechstein-Flügel vom Anfang des vergangenen Jahrhunderts. Er gehört Kamen Konew, der in der Schweiz lebt und arbeitet und den heimischen Musikern etliche Instrumente zur Verfügung gestellt hat. Ich habe mein Programm ganz in Abhängigkeit von diesem Instrument gestaltet. Der Ton dieses Flügels ist eher verhalten, dafür aber sehr klar. Daher habe ich Werke des 19. Jahrhunderts gewählt, darunter von Ferdinand Ries, der ein Schüler Beethovens war. Er ist hierzulande so gut wie unbekannt. Seine Kompositionen sind von seinem Lehrer, aber auch von Mendelssohn und Weber beeinflusst. Ferner werde ich auch Schuberts Arpeggione-Sonate in meiner Transkription vorstellen.“

Rossen Idealow hat sich für dieses Jahr auch ein Konzert im Konzertsaal des Bulgarischen Nationalen Rundfunks vorgenommen. Dabei sollen Instrumente zusammen erklingen, die man nur höchst selten zusammen hören kann – Klarinette, Violoncello und Posaune. Auf dem Programm werden sowohl zeitgenössische, als auch Renaissance-Werke stehen, die für diese Zusammensetzung umgeschrieben wurde. Laut Rossen Idealow gestatte die Gegenüberstellung von Alt und Neu eine bessere Einschätzung der modernen Kunst.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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