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Heute wäre Vili Kazasyan 80 Jahre alt geworden

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Foto: BGNES

Es gibt Musiker, die eine bedeutende Spur in der Geschichte hinterlassen. Einer von ihnen, über den wir die besten Erinnerungen behalten werden, ist Vili Kazasyan. Er hat nicht nur einen enormen Beitrag für die Entwicklung der bulgarischen Musik geleistet, sondern war auch eine humorvolle und charismatische Persönlichkeit. Studiert hat er Medizin, aber der Jazz war in seinem Leben wichtiger und hat ihn bis zum Ende seines Lebens begleitet.

Er war nicht nur Interpret und Komponist, sondern war an der Förderung des bulgarischen Festivallebens aktiv beteiligt. Seine wichtigste Rolle war aber als Dirigent der Big Band des BNR.





Vili Kazasyan hat Kinderlieder sowie Film- und Theatermusik geschrieben, hat bei Musicals und TV-Shows mitgemacht. In den 1950er Jahren begann seine Kariere als Pianist in der Formation "Der Jazz der Jungen". Mit der Zeit erwies sich die Big Band des Rundfunks als seine große Liebe.

"40 Jahre bin ich beim Rundfunkorchester gewesen. Fast seit der Zeit der Gründung der Big Band", sagt er in einer Archivaufnahme aus dem Jahr 2000. "Seitdem wechselten einige Generationen. Ich kenne kaum Musiker, die sich etabliert haben und nicht dabei gewesen sind. Das ist eine unglaubliche Schule für sie. Ich denke, dass man mindestens zwei Jahre braucht, um vollwertiges Mitglied des Orchesters zu sein. Ich habe das Gefühl, dass mein Leben im Rundfunk verlaufen ist. Ich denke, dass ohne diese Erfahrung ich auch das Vergnügen des freien Künstlerdaseins nicht hätte genießen können. Diese Zeit ist für mich unschätzbar. Eine Big Band kann nicht alles spielen. Sie kann sich nur durch seriöse Jazzmusik weiterentwickeln. Leider kann sich so eine Formation in Bulgarien aber diesen Luxus nicht leisten, weil wir nicht ausreichend Publikum für solche Interpretationen haben. Daher ist es nur natürlich, dass auch andere Musik gespielt wird. Auch die Institution dahinter ist sehr wichtig, weil der Rundfunk in der Lage ist, verschiedne Produktionen aufzustellen und zu unterstützen."

Nach dem Ende seiner Zusammenarbeit mit der Big Band des BNR, gründete der Dirigent 1998 seine eigene Band - die Vili Kazasyan Band.





Auch die Tochter des bekannten Musikers, Hilda Kazasyan, folgte dem Weg ihres Vaters. Wie sie selbst berichtet aber, hat ihr Vater lange Zeit gebraucht, bis er sich von ihrem Talent überzeugen konnte. Womit bleibt er ihr in Erinnerung:

"Es ist nicht so, dass er in meinen Erinnerungen lebt", sagt sie. "Er ist auch heute täglich bei mir, die ganze Atmosphäre, die er durch seine Musik geschaffen hat. Sie hat so viel Wärme und Gemütlichkeit ausgestrahlt. Er hat mir eine andere Sicht auf die Welt beigebracht, die mich sehr glücklich macht. Ich bin ihm dafür sehr dankbar, daher bin ich nicht voller Erinnerungen, sondern voller Wissen, das ich durch ihn erworben habe. Seine Gier nach Leben und Musik war unendlich, so einen Menschen habe ich noch nie getroffen."

Im Jahre 2005 hat der BNR Vili Kazasyan mit dem Preis "Sirak Skitnik" für seinen Beitrag für die Entwicklung des Nationalen Rundfunks geehrt.

Übersetzung: Milkana Dehler



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