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Trio „Artissimo“ gibt Martinu und Schostakowitsch den Vorzug

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Foto: Privat

Dem Trio „Artissimo“ gehören drei junge ehrgeizige Damen an – die Violinistinnen Bogdana Burin und Kalina Mantschewa und die Pianistin Michaela Petrowa. Alle drei lernen derzeit noch an der Nationalen Musikschule „Ljubomir Pipkow“ in Sofia. Zu Beginn hatten sich Kalina und Michaela zu einem Sonaten-Duo zusammengetan, bis sich schließlich im vergangenen Jahr Bogdana zu ihnen gesellte. Seitdem nennen sie sich „Trio Artissimo“.

Bereits mehrere Monate fiebern die jungen Interpretinnen um ein besonderes Ereignis. Für den internationalen Wettbewerb „Concertino Praga“ haben sie Aufnahmen eingesandt, die nun von der Jury bewertet werden. Das Trio stellt sich mit der Sonatine für zwei Violinen und Klavier von Bohuslav Martinu und dem Lied für zwei Violinen und Klavier von Dimitri Schostakowitsch vor. Ende Februar wird bekannt, ob das Trio unter den Siegern ist und sich an der Tournee der Preisträger beteiligen wird.

Es ist selbst für gediegene Interpreten eine Herausforderung, moderne Kompositionen zu interpretieren. Die jungen Musikerinnen stellen sich der Prüfung. Mehr noch! Sie wollen bevorzugt zeitgenössische Werke in ihr Programm aufnehmen.

Unsere Lehrerin in Kammermusizieren, Magdalena Daltschewa, schlug uns ein Werk von Bohuslav Martinu vor“, erzählt Michaela Petrowa. „Jüngst jährte sich sein Todestag zum 55. Mal und zudem wird in diesem Jahr 125 Jahre seit seiner Geburt begangen – ein doppelter Anlass also. Während des Spiels seines Stücks tauchen in einem die verschiedensten Bilder auf. Mir persönlich gefällt der erste Satz besonders gut. Er erinnert an eine Toccata – ein recht herber Klang mit innerer Spannung.

Die Geigerin Kalina Mantschewa weist ihrerseits auf Interpretationshürden der Sonatine von Martinu auf: „Dieses Werk wird selten interpretiert und so kann man im Internet kaum Aufnahmen dieses Stückes finden. Als wir es zum ersten Mal gemeinsam spielten, waren wir leicht verwirrt, denn alle drei Instrumente spielen grundverschiedene Partien, die sich zu einem komplizierten Ganzen verquicken. Bislang hatten wir nichts Ähnliches gespielt. Wir haben aber mit viel Fleiß eine denke ich ansprechende Interpretation erreicht“, erzählt Kalina.

Bogdana ihrerseits stellt sich unter dem Stück einen Meeressturm vor. „Bei jedem Wirbelsturm befindet sich in der Mitte ein „Auge“, in dem Windstille herrscht und man außer Gefahr ist. Das sind die ruhigeren Abschnitte der Sonatine“, erzählt über ihre Vorstellungen die Geigerin und weiter: „Die Gefühle, die man beim Hören dieses Werks empfindet, kann man nur schwer umschreiben. Martinu war ein Komponist des 20. Jahrhunderts und hat sich aller modernen Klangmittel bedient. Er malt gekonnt verschiedene Tonbilder – mal neckisch, mal locker, aber auch zuweilen sogar ärgerlich – all diese Stimmungen sind herauszuhören. Das Schwierige an dem Werk ist, dass sie schnell wechseln.“

Und wie empfinden die Musikerinnen das Werk von Schostakowitsch? Alle drei antworten im Chor: „Ganz anders!“ Ihr Lieblingssatz ist das Präludium, das Michaela als einen „Strauß bunter Emotionen“ beschreibt.

Ein Höhepunkt von „Concertino Praga“ ist die traditionelle Konzertreise der Preisträger durch Tschechien. In der vergangenen Ausgabe beteiligte sich daran die Flötenspielerin Mila Zankowa, die im Wettbewerb mit einem Ehrendiplom ausgezeichnet wurde.

Sie erzählte uns wie aufregend es ist, in einer unbekannten Stadt zu spielen und das in wunderschönen Kontersälen vor einem begeisterten Publikum“, sagt Bogdana Burin. „Dabei stellt jeder Teilnehmer sein Heimatland vor. Falls wir einen Preis erhalten sollten, wollen wir unbedingt auf den Aussichtsturm auf dem Petřín-Hügel, der als Prager „Eiffelturm“ bekannt ist, und die Aussicht bis Sonnenuntergang genießen“, schwärmt die Geigerin vom Trio „Artissimo“.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow




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