"Natur, Jagd und Angeln" – unter diesem Motto findet auf dem Messegelände in Plowdiw die jährliche Fachausstellung für die Jäger und Angler statt. Und obwohl die Zielgruppe dieser Messe relativ begrenzt ist, stellen in diesem Jahr immerhin rund 40 Firmen und Vereinigungen aus. Dazu zählen auch die Jagdreviere, die sich in Plowdiw präsentieren.
Seit einigen Jahren verliert die Fachmesse kontinuierlich das Interesse des Publikums, meint Wassil Wassilew vom Bulgarischen Jagd- und Anglerverband. In Bulgarien gibt es rund 300.000 offiziell registrierte Jäger und Angler, und trotzdem zieht sie die Messe nicht an. Der Grund liegt laut Wassil Wassilew in der begrenzten Kaufkraft – die Bulgaren geben einfach immer weniger Geld für ihr Hobby aus.
Darunter leidet auch der internationale Jagdtourismus, der bis vor einigen Jahren einen relativ hohen Anteil an den Einnahmen aus dem Tourismus hatte. Trotzdem ist Bulgarien nach wie vor ein attraktives Reiseland für Jäger aus dem Ausland, weil es in den bulgarischen Wäldern immer noch viele Tiere gibt, die woanders vor dem Aussterben bedroht sind und nicht frei abgeschossen werden dürfen. Dazu zählen z.B. der Braunbär und die Gämse. Dennoch sieht Wassil Wassilew ein Licht im Tunnel – die Branche erhole sich allmählich.
"Wir hoffen, dass Bulgarien wieder die verloren geglaubte Marktposition im Jagdtourismus zurückgewinnt", sagt Wassilew. "Das Wild in den bulgarischen Wäldern ist nach internationalen Standards sehr gut. In Bulgarien gibt es derzeit 25 Jagdreviere. Früher wurden die ausländischen Jäger von den Rothirsch- und Wildschweinbeständen angezogen, heute kommen sie hauptsächlich wegen der Wachteln, der Turteltauben, der Ringeltauben und anderen Vogelarten. Das Interesse an den Raubtierbeständen ist auch groß, besonders an den Wölfen, denn es gibt nur wenige Länder in Europa, wo Wölfe gejagt werden dürfen", behauptet Wassil Wassilew vom Jagd- und Anglerverband.
Im Gegensatz zu den Jägern, die immer noch ausreichend Jagdreviere im Land haben, um ihrem Hobby nachzugehen, haben die Angler deutlich weniger Möglichkeiten, legal zu angeln. Wassil Wassilew sagt, warum.
"Der Grund dafür sind die chaotischen Verhältnisse in den Verwaltung der staatlichen Gewässer", sagt Wassilew. "Seit acht Jahren weigert sich der Staat, die Verwaltung von Staubecken an Anglerverbänden zu übergeben, die sich wesentlich besser um sie kümmern können. Sie könnten Jungfische aussetzen, die Bewachung besser organisieren und die Angler kontrollieren. Derzeit stehen diese Gewässer unter der Verwaltung einer staatlichen Agentur, die einfach überfordert ist. Die Folge ist das unkontrollierte Angeln, das meist mit Korruption verbunden ist", meint Wassil Wassilew.
Übersetzung: Vessela Vladkova
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