Dieser Tage läuft in Sofia die zweite Ausgabe des Open-Air-Sommerfestivals, organisiert vom Bulgarischen Nationalen Rundfunk. An drei aufeinander folgenden Abenden laden die Radioorchester die Musikliebhaber ein, auf dem Platz vor dem Nationaltheater „Iwan Wasow“ zu verweilen und ihrer Musik zu lauschen. Erneut wird der Schwerpunkt auf Folklore, Jazz und symphonische Musik gesetzt. Dabei stellen sich die besten Interpreten vor.
Der Dirigent des Volksmusikorchesters Dimitar Christow wählte die neuesten Stücke aus, die das Orchester in sein Repertoire aufgenommen hat und lud Sondergäste ein. Darunter einige Sängerinnen und ein Fiedel-Gitarren-Duo.
Der Big Band des Bulgarischen Nationalen Rundfunks ist der zweite Konzertabend vorbehalten. Die meisten Programmstücke stammen vom US-amerikanischen Saxophonisten des Modern Jazz, Jerry Bergonzi. Er nahm in Bulgarien am Jazz-Forum in Stara Sagora teil und leitete zwei Meisterklassen. Nun spielt er auch in Sofia.
„Ich fand es wunderbar, dass ich am Jazz-Festival in Stara Sagora teilnahm – die Stadt ist wunderschön und ich lernte hervorragende Musiker kennen, mit denen ich musizierte“, erzählte uns der Saxophonist, der übrigens auch vom vorzüglichen bulgarischen Rotwein schwärmte. „Ich kenne den Veranstalter des Jazz-Forums, Plamen Karadonew, von Boston her, wo er mich für eines seiner Projekte eingeladen hatte. Nun lud er mich auch nach Stara Sagora ein. Ich habe die schönsten Eindrücke und frage mich, ob ich nicht lieber hier bleiben sollte“, sagt schmunzelnd der Musiker.
Jerry Bergonzi wird nun auch das Sofioter Publikum erfreuen und nicht nur das – die Musiker freuen sich auch riesig auf das Zusammenspiel. Unter ihnen ist Antoni Dontschew: „Wir haben das große Vergnügen, mit einem der interessantesten Saxophonisten in der Welt spielen zu können. Einige seiner Stücke, die wir für den Abend geplant haben, wurden speziell für dieses Treffen in Sofia arrangiert. Für das Konzert wurde auch Plamen Karadonew eingeladen, der einige Jahre Pianist der Big Band des Radios war. Danach fuhr er in die USA, wo er nunmehr seit 15 Jahren lebt und arbeitet.“
Das dreitägige Open-Air-Sommerfestival wird mit symphonischer Musik zu Ende gehen. Grigor Palikarow, der das Radio-Symphonieorchester dirigiert, hat die Solisten aus den Reihen des Klangkörpers benannt. Auf dem Programm stehen Werke einer ganzen Reihe beliebter Klassiker, wie Tschaikowski, Elgar, Saint-Saëns, Dvořák und Wladigerow, aber auch Offenbach, Rossini und Bernstein.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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