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Die Musik von Atanas Bojadschiew – eine Fusion aus Vergangenheit und Gegenwart

Foto: Archiv

Die Musik von Atanas Bojadschiew erfreut sich großer Popularität unter den Bulgaren unterschiedlichster Generationen. Atanas Bojadschiew ist der Autor bekannter Filmmusik und Schlager, die bis auf den heutigen Tag äußerst beliebt sind. Seit der Schaffung des Schlagerwettbewerbs „Goldener Orpheus“ im Jahr 1965 zählt er zu dessen Laureaten. 1969 erhielt er die erste goldene Statuette in der Geschichte des Wettbewerbs für sein Lied „Ich träumte einen Traum, liebe Liebe“. Der Text stammt von Bogomil Gudew, das Arrangement von Detscho Taraleschkow. Gesungen wird es von Margret Nikolowa und Kiril Semow.

Das Lied „Ich träumte einen Traum“ wurde zum absoluten Hit und Evergreen.

„Nach dem Wettbewerb hat sich das Lied wie ein Lauffeuer in ganzen Land verbreitet“, erinnert sich der Komponist. „Es gab im Zentrum von Sofia einen Schallplattenladen, dessen Verkäuferin sagte zu mir: „Was ist das bloß für ein Lied, Herr Bojadschiew. Alle wollen es haben – vom Lastträger bis hin zum Professor“. Das war wirklich ein großes Kompliment für mich, obwohl ich mir in der Regel nicht viel aus solchem Lob mache. Meiner Ansicht nach hat der Text von Bogomil Gudew sehr viel zur Popularität des Liedes beigetragen. Ich bin schon immer der Ansicht gewesen, dass der Text, die Botschaft eines Liedes, sehr wichtig ist. Bogomil war ein sehr interessanter Mensch. Er hatte Chemie studiert, er spielte Kontrabass in verschiedenen Orchestern und sein Vater war der berühmte Volksliedsänger Gudi Gudew. Im Laufe einiger Jahre hat Bogomil auch eine Folkloresendung im Bulgarischen Nationalen Rundfunk moderiert. Ich würde aber sagen, als Textautor habe ich ihn entdeckt.“

Die erste Begegnung zwischen Atanas Bojadschiew und Bogomil Gudew ist eine Geschichte für sich. Sagen wir an dieser Stelle, dass das „Lied über die Möwe“, gesungen von Emil Dimitrow, der Anfang einer sehr erfolgreichen schöpferischen Zusammenarbeit war, die dem Publikum viele herrliche Lieder beschert hat.

„Anfang der 70er Jahre haben Bogomil Gudew und ich beschlossen, Lieder auf der Grundlage der bulgarischen Volksmusik zu schaffen - mit Elementen der Stadt- und Dorffolklore. Ich habe zwei solche Lieder verfasst, das eine war das Lied „Junge Liebe“, erinnert sich Atanas Bojadschiew.

Da das Lied „Junge Liebe“ erotische Anspielungen enthält, durfte es anfangs nicht ausgestrahlt werden und so hat das Tonband, auf dem es aufgenommen wurde, über Jahrzehnte still vor sich hin Staub angesammelt. Schließlich hörte es die Ehefrau des Komponisten in einer Radiosendung, wo es als Volkslied ausgegeben wurde. Zusammen mit ihrem Sohn, dem Komponisten und  Rundfunkmoderator Kristian Bojadschiew, fanden sie über 50 unterschiedliche Aufnahmen des Liedes, das auch in vielen CDs als Volkslied enthalten war. Die erste Schallplatte, auf der das Original in der Darbietung von Peter Tschernew und Magda Panajotowa enthalten ist und die von der Schallplattenfirma Balkanton produziert wurde, ist längst verschollen. Der einzige Beweis in Unterstützung der Autoren war ein vom Verband der bulgarischen Komponisten herausgegebener Sammelband aus dem Jahr 1971. Letzten Endes hat das Amt für Urheberrechte die Namen des Komponisten und Textautors des Liedes „Junge Liebe“ registriert. „Ropotamo“ ist ein weiter Ohrwurm von Atanas Bojadschiew aus dem Jahr 1962. Der Text stammt vom emblematischen bulgarischen Dichter und Satiriker Radoj Ralin. 2011 wurde es von Kalin Weljow neu arrangiert und von der Gruppe „Tumbaito“ aufgenommen. Viele junge Bulgaren, die es gern anstimmen, wissen nicht einmal, wie alt der Schlager „Ropotamo“ eigentlich ist.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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