Bulgarien ist im restlichen Europa weiterhin ein unbekanntes Land. Als Tourismusdestination stehen wir noch schlechter da, als in den Zeiten des Sozialismus. Seit unserem EU-Beitritt 2007 sinkt die Zahl der europäischen Touristen ständig. Viele wissen nicht einmal, dass Bulgarien Mitglied der Europäischen Union ist; einige sind sogar davon überzeugt, dass Bulgarien nicht in Europa liegt. Es fehlt vor allem an entsprechender Werbung, die Bulgarien als lohnenswertes Urlaubsziel preist. Das wurde auf einer Presskonferenz gesagt, die die Vereinigung der bulgarischen Reiseveranstalter gab. Anlass war die Ankündigung ihres Jahresforums.
Um das Tourismus-Image Bulgariens ins rechte Lot zu bringen und mehr Urlauber nach Bulgarien und die anderen Balkanländer zu locken, gründete die Vereinigung der bulgarischen Reiseveranstalter 2014 ein Konsortium namens „Go2Balkans”. Noch im gleichen Jahr wurde ein erstes Tourismus-Businessforum unter dem Motto „Der Balkan – Natur, Geschichte und Kultur“ veranstaltet. Heute stehen wir vor seiner zweiten Ausgabe.
„Bereits das erste Forum 2014 verlief erfolgreicher als vermutet“, erzählt Bajko Bajkow, Vorsitzender der Vereinigung der bulgarischen Reiseveranstalter. „Das Interesse in unseren Nachbarländern war immens groß. Damit haben wir einen Schritt zur Hebung des Images der bulgarischen Tourismusindustrie und dem der anderen Balkanländer getan. Der Balkan rühmt sich, weltweit die sechstwichtigste Tourismusdestination zu sein. Das Konsortium trägt nicht zufällig den Namen „Go2Balkans”. Man interessiert sich für unsere Region vor allem wegen des kultur-historischen Erbes, das den Balkanländern gemeinsam ist. Gemeint ist das Erbe aus römischer, byzantinischer und osmanischer Zeit. Diese Gemeinsamkeit bedingt entsprechend eine enge Partnerschaft.“
Branchentreffen sind bekanntlich äußerst wichtig, weil an einem Ort Informationen und Erfahrungen ausgetauscht und Kontakte geknüpft werden. Am Tourismusforum in Bulgarien beteiligen sich auch Regional- und Gemeindevertreter, die den Reiseveranstaltern die markanten Natur-, kultur-historischen und anderen Sehenswürdigkeiten vorstellen. Die Anbieter touristischer Dienstleistungen können sich direkt mit den Reiseveranstaltern kurzschließen.
„Das Forum „Go2Balkans” ist eines der möglichen Instrumente zur Überwindung der Krise, in der sich offensichtlich die Branche befindet“, meint Daniela Stoewa, Mitglied der Vereinigung der bulgarischen Reiseveranstalter. „Solang wir kein klares Konzept über unser Produkt und unseren Platz auf den internationalen Tourismusmärkten haben, treten wir auf der Stelle und können die momentane Lage keineswegs verbessern. Das Forum gibt ferner eine gute Möglichkeit des Uhrenvergleichs mit unsern Nachbarn. Wir können dann auch über das gemeinsame Produkt nachdenken.“
Das zweite Forum „Go2Balkans” wird am 25. November in Sofia stattfinden. Die Teilnehmer werden die verschiedenen Routen und Sehenswürdigkeiten in Form von Broschüren und Videoclips vorstellen und ihre ganz individuellen Angebote unterbreiten. Bereits jetzt schon haben sich rund 60 Reiseveranstalter aus den Balkanländern, wie auch aus der Ukraine, Polen, Österreich, Großbritannien, Italien, Marokko und Jordanien zur Teilnahme gemeldet. Nähere Informationen und ein Teilnahmeformular kann man der Seite www.go2balkans.com entnehmen.
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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