Zu Beginn eines jeden Stücks wird das Originalwerk kurz angespielt, das sich wie eine alte Schallplattenaufnahme anhört. Doch dann geht es auch schon los – der Jazz nimmt sich der Themen an und macht aus ihnen was er will, besser gesagt: was Angel Zaberski will. Das Album hätte gut und gerne den Titel „In Angedenken der Romantik“ tragen können, doch der Autor hat „Like Jazz“ gewählt. Welche Stelle nimmt das neueste Album von Angel Zaberski Sohn in seiner Discographie ein, wollten wir von dem Jazz-Musiker wissen.
„Für mich ist es vor allem ein persönlicher Erfolg“, sagt Zaberski. „Jedes neue Projekt muss einen Musiker auf der unendlichen Leiter der Musik um eine Stufe höher bringen – davon bin ich überzeugt. Die Stücke habe ich zusammen mit Stoyan Yankoulov (Schlagzeug) und Boris Taslev (Kontrabass) aufgenommen. Mit beiden spiele ich oft zusammen und kann auf sie bauen. „Like Jazz“ ist unser zweites gemeinsames Album; das erste hieß „Reflections“ und kam vor zwei Jahren heraus. Diesmal wollte ich mich einer ernsteren Musik zuwenden. Drei Stücke entstanden nach Themen von Puccini (zwei aus den Opern „Turandot“ und „La Boheme“ und eines aus einem wenig bekannten Werk für Streichorchester). Tschaikowski ist mit dem „Blumenwalzer“ aus dem „Nussknacker“ und einem langsamen, echt slawischen Thema aus seiner Sechsten Symphonie vertreten. Ich habe die Melodien unverändert belassen und nur durch den Spiegel der Jazzharmonie gebrochen… Mir gefällt das Wort „Ästhetik“ besonders gut und ich bemühe mich, jeden Tag ganz ästhetisch an die Dinge, die ich mache, heranzugehen. In der Ästhetik ist das Maß am wichtigsten. Das gilt gleichermaßen für das Leben und die Musik. Sobald man eine Grenze überschritten hat, arten alle Bemühungen in Selbstzweck aus und sind wertlos.“
Vor einigen Monaten war Angel Zaberski Sohn an einem ähnlich gelagerten Projekt beteiligt, das sich „Klassik trifft den Jazz“ nannte. Vier bekannte bulgarische Pianisten – zwei „Klassiker“ und zwei Unterhaltungskünstler musizierten im Nationalen Kulturpalast in Sofia mit- und gegeneinander. Das Konzert fand beim Publikum einen derart großen Anklang, dass es nun kurz vor Weihnachten eine zweite „Runde“ geben wird. Angel Zaberski erzählte uns mehr dazu:
„Dank unserer Freunde vom Kulturpalast, die die Konzerttätigkeit organisieren, werden wir am 20. Dezember die Show fortsetzen. Diesmal mit neuen Akzenten – nämlich u.a. mit populären Weihnachtsliedern. Derzeit arbeite ich am Arrangement. Außer den vier Flügeln wird auf der Bühne auch ein großes Streichorchester sein, dem Absolventen der Nationalen Musikschule in Sofia angehören.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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