Das vergangene Jahr 2015 wird vielen in Bulgarien mit zahlreichen Ethnomusic-Projekten in Erinnerung bleiben. Und das sollte niemanden überraschen, denn die bulgarische Volksmusik war schon immer eine Muse für die Musiker verschiedener Genres und aus verschiedenen Ländern.

Beginnen wir mit dem einmaligen Virtuosen mit der Hirtenflöte Theodossij Spassow. "Feuertanz" heißt eine seiner Kompositionen des vergangenen Jahres, in der er mit dem Quartett "Himmelssaiten" zusammenspielt. Kürzlich kehrte Theodossij Spassow nach einer Konzertreihe in den USA mit der Gruppe Balkansky zurück. Neben den Auftritten vor amerikanischem Publikum gab es natürlich auch viele emotionelle Konzerte mit der bulgarischen Gemeinde in Amerika, wie etwa in Boston.

Nun kommen wir aber zum nächsten Interpreten. Wladimir Karparow ist einer der begabtesten bulgarischen Saxophonspieler. Seit Jahren lebt er in Deutschland. 2015 schenkte er dem heimischen Publikum den Genuss seiner Musik – mit seinem Saxophon-Quartett "Four Color" gab er Konzerte in einigen bulgarischen Großstädten. Karparows Kompositionen sind eine gelungene Mischung zwischen Jazz und dem Rhythmus der bulgarischen Musikfolklore.

Viele in Bulgarien kennen Nelly Andreewa als Solistin des Folkloreensembles "Philip Kutew". Ihre Lieder aus den Rhodopen begeistern Jung und Alt. Nun wagte Nelly Andreewa den Schritt, selbst zu komponieren, und zwar Pop-Songs mit einem starken Folkloreeinfluss. Peux a peux kam es zu einem Album mit dem Titel "Die Einzige".

"Ich bin in einem kleinen Land geboren, dessen Bevölkerung weniger ist, als die von New York, wo ich heute lebe. Trotzdem sind die Lieder der Bulgaren in allen Teilen der Welt zu hören, und noch weiter – im All, an Bord des Raumschiffs Voyager." Das sind Worte der Sängerin Wlada Tomowa bei der Vorstellung ihres Albums "Balkan Tales". Im vergangenen Jahr gab sie eine Reihe von Konzerten auch in Bulgarien.

"Aka Balkan Moon" gibt es seit drei Jahren, im vergangenen gab es ein neues Album der Musiker. Das Projekt vereint bewährte Instrumentalisten aus verschiedenen Ländern: neben den belgischen Jazzmusikern von "Aka Moon" treten Nedjalko Nedjalkow mit seiner Hirtenflöte, Stojan Jankulow am Schlagzeug, Wladimir Karparow, Saxophon, und die Volksliedsängerin Stoimenka Nedjalkowa auf. Alle Titel sind ein Tribute der bulgarischen Volksmusik.

Übersetzung: Vessela Vladkova