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Plamena Mangowa spielt Brahms mit dem Symphonieorchester des BNR

Foto: BGNES

Am Freitag dieser Woche wird das Symphonieorchester des Bulgarischen Nationalen Rundfunks ein langerwartetes Konzert geben. Auf dem Programm steht das Klavierkonzert Nr. 1 in d-Moll, Op. 15, von Johannes Brahms. Als Solistin wird sich Plamena Magowa an den Flügel setzen.

Im zweiten Teil wird das Orchester die Symphonie Nr. 8 in G-Dur, Op. 88, von Antonín Dvořák zu Gehör bringen. Dieses symphonische Werk schrieb der böhmische Komponist in nur wenigen Monaten des Jahres 1889. Die Uraufführung fand im Jahr darauf unter der Leitung des Komponisten selbst statt. Die Symphonie entstand anlässlich der Aufnahme Dvořáks in die Böhmische Kaiser-Franz-Joseph-Akademie für Wissenschaft, Literatur und Kunst. Nach der Uraufführung in Prag wurde das Werk in London und Mainz gespielt, und 1891 in Cambridge, wo ihm die dortige Universität die Ehrendoktorwürde verlieh.

Die 8. Sinfonie gehört heute zu den meistgespielten Sinfonien Dvořáks und wird zu seinen bedeutendsten sinfonischen Schöpfungen gezählt. Es ist überliefert, dass Dvořák das Werk von Brahms hoch geschätzt hat. Es hat auf ihn auch einen maßgeblichen Einfluss ausgeübt. Beide verband später eine tiefe Freundschaft. Brahms hat oft dazu beigetragen, dass Werke seines jüngeren Kollegen veröffentlicht werden, darunter auch die Partitur der 8. Symphonie.

Kommen wir jedoch auf die Solistin des morgigen Konzerts im hauptstädtischen Bulgaria-Saal zu sprechen. Nach einer Reihe von Auslandskonzerten wird die Pianistin Plamena Mangowa zur Freude ihrer Fans wieder in ihrer Heimat zu hören sein. Wir baten sie, uns mehr über das Werk zu erzählen, das sie interpretieren wird.

Das Erste Klavierkonzert von Johannes Brahms ist ein Werk, das in meinen Augen einen Höhepunkt in der Klaviermusik darstellt“, erzählt die Pianistin. „An dieser Stelle muss daran erinnert werden, dass die beiden Klavierkonzerte von Brahms je etwa 50 Minuten dauern und hohe Ansprüche an den Interpreten stellen. Sie bieten gleichzeitig auch viel Raum für unterschiedliche Interpretationen. Ich würde sagen, dass das Erste Klavierkonzert eine wahre Symphonie für Klavier und Orchester darstellt. Bislang habe ich es noch nicht mit dem Rundfunksymphonieorchester gespielt und bin deshalb etwas aufgeregt. Hinzu kommen die Emotionen, die ich immer verspüre, wenn ich vor heimischem Publikum spiele. Das geht denke ich allen Musikkünstlern so, die überwiegend im Ausland leben und arbeiten. Automatisch legt man zu Hause höhere Maßstäbe an.“

In der letzten Zeit hatte Plamena Mangowa aber auch sehr interessante Begegnungen mit ausländischem Publikum. „Ich war Gast der „Dezember-Abende“ in Moskau“, erzählt die Pianistin. „Dieses Festival wurde vor 35 Jahren vom bedeutenden Pianisten Swjatoslaw Richter ins Leben gerufen. Als ich dort ankam, stellte sich heraus, dass kein Übungsraum frei war. Und so stelle man mir die einstige Wohnung von Richter zur Verfügung. Es war für mich ein einzigartiges Erlebnis, auf den Instrumenten von Richter zu spielen. Es beeindruckte mich die bescheidene, ja sogar asketische Atmosphäre der Wohnung. Allen das deutet darauf hin, dass ihn nur die Musik allein interessiert hat.“

Nach dem Konzert in Sofia wird Plamena Mangowa weitere Konzerte in Deutschland, Frankreich, Portugal, Israel, Rumänien und einigen anderen Ländern geben. „Im März werde ich aber in Bulgarien sein“, verspricht die Pianistin, „denn dann werden in Russe die traditionellen März-Musiktage veranstaltet. Teil dieses Festivals wird das Projekt „Ars Dunabika“ sein. Vorgestellt werden Werke von Komponisten der Donauanrainerstaaten. Dazu sind aber Künstler aus aller Welt eingeladen. Ende März werde ich mich wiederum an einem anderen Projekt beteiligen, das dem 110. Jahrestag von Schostakowitsch gewidmet ist. In Warna werden aber nicht nur Werke von ihm, sondern auch von Bartok, Britten, Prokofjew u.a. erklingen.“

Übersetzung: Wladimir Wladimirow



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